Wer ist der Tote aus der Wüste?

Heute erschien im Westfalen-Blatt ein Artikel zum Fall:

Mi., 14.09.2016 Spur aus der Wüste New Mexicos führt nach Ostwestfalen
Der Tote, den niemand vermisst

[...]
Brachte der Inhaber den Zettel in die USA?

So ist es möglich, dass der Inhaber des Elektronik-Geschäfts, der nach Angaben von Freunden mehrfach in den USA war, den Zettel dorthin mitgenommen und ihn einem anderen Touristen als Visitenkarte gegeben hat. Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden hätte die Möglichkeit, das Foto des Toten mit der Bilderdatenbank vermisster Menschen aus Deutschland abzugleichen, aber offenbar gibt es bis heute kein Ermittlungsersuchen aus den USA – weil der Fall Nr. 2000-5494 nicht als Verbrechen eingestuft wurde.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Minden-Luebbecke/Luebbecke/2531302-Spur-aus-der-Wueste-New-Mexicos-fuehrt-nach-Ostwestfalen-Der-Tote-den-niemand-vermisst

Interessant. Es wäre natürlich ein wilder Zufall, wenn der Zettel so an jemand ganz anderen gelangt wäre. Allerdings sprechen ja mehr Dinge als nur der Zettel für eine Herkunft des Opfers aus Deutschland.

Dass der Fall hier nicht als Verbrechen eingestuft wurde bestätigt meine Vermutung, dass man keinerlei Fremdeinwirkung bei der Todesursache feststellen konnte. Schade, dass die deutschen Behörden nicht dennoch den Abgleich versuchen.

Bzgl. dessen, was @sarkanas schrieb, müsste doch mit dem ehem. Ladenbesitzer gesprochen worden sein...
Das wäre doch naheliegend.

@sarkanas
Danke für das Einstellen des Artikels.

Laut diesem lag der Tote mehrere Tage dort...? Dafür sah er aber noch gut aus.....

Ich habe versucht, über die Art des gefundenen Zettels Genaueres herauszubekommen (Quittung? Visitenkarte? Beigabe bei Versand? Oder was sonst?). Leider haben meine Recherchen ergeben, daß der Inhaber des damaligen Lübbecker Geschäftes verstorben ist, allerdings laut einer Quelle am 27. 10. 14, laut einer anderen "dieses Jahr". Jedenfalls wird man ihn nicht mehr zu dem Zettel fragen können.

@Minderella

Mauro schrieb:
in diesem Vermisstenfall
Der war gut. ;D

Ich hatte es ironisch gemeint, sorry, hätte es kennzeichnen müssen.

Ich bleibe bei meiner Theorie, dass er, ganz gleich, ob er ein deutscher Tourist war (dann wäre es eventuell aufgeklärt worden..Vermisstenanzeige), oder ein Typ, welcher zumindest in der Region kurze Zeit einen Aufenthalt tätigte und zum Opfer wurde…

Raubmord/Beziehungstat liegt nahe, Rotlichtmilieu in unmittelbarer Nähe…keine Ausweispapiere mehr auffindbar…

Eventuell lebte er kurze Zeit bei einer Person in der Region...niemand hat ihn im Nachhinein vermisst. Personen, welche evtl. mehr Kenntnisse hatten, schweigen.

@sarkanas

Vielen Dank für das Einstellen des Artikels.
Daß der Inhaber des Ladens evtl. selbst in den USA war, hatte ich ja auch schon mal
gemutmaßt.

@snowdon

snowdon schrieb:Ich habe versucht, über die Art des gefundenen Zettels Genaueres herauszubekommen (Quittung? Visitenkarte? Beigabe bei Versand? Oder was sonst?). Leider haben meine Recherchen ergeben, daß der Inhaber des damaligen Lübbecker Geschäftes verstorben ist, allerdings laut einer Quelle am 27. 10. 14, laut einer anderen "dieses Jahr". Jedenfalls wird man ihn nicht mehr zu dem Zettel fragen können.

Ein User hatte hier einen Pfarrbrief verlinkt, da wird auch der 27.10.2014 erwähnt,
da kann man davon ausgehen, daß dieses Datum stimmt.


@Fyra

Fyra schrieb:Laut diesem lag der Tote mehrere Tage dort...? Dafür sah er aber noch gut aus.....

Vermutlich ein Übersetzungsfehler. Ebenso wundert mich, daß auch hier wieder auf
deutsche Magazine und Kartenmaterial verwiesen wird, was aber die Informationen von
NamUs und dem Artikel den Misteriös verlinkt hatte, nicht hergeben.

@Fyra
Ja jenes habe ich mich auch gefragt, vielleicht dient dies aber auch mehr der Ausschmückung zur Einleitung des Artikels?
Auf NamUs wird ja die PMI auf Stunden angegeben. (Estimated postmortem interval: Hours)

@inci2

inci2 schrieb:Ein User hatte hier einen Pfarrbrief verlinkt, da wird auch der 27.10.2014 erwähnt,
da kann man davon ausgehen, daß dieses Datum stimmt.

Ja, habe übrigens jetzt gesehen, daß das Jahr 2014 auch in dem von @sarkanas verlinkten Zeitungsartikel erwähnt wird.

Es bringt eh nichts mehr, weil er nichts mehr dazu sagen kann.

Es ist ein wenig schwer zu beurteilen, aber vielleicht schaut Ihr Euch noch einmal das Foto des Toten an:

Spoiler

Das Foto der Behörde zeigt einen Mann mit kurzen, braunen Haaren.

Bei mir auf dem Bildschirm sieht das eher dunkelblond aus. Was meint ihr?

@Rick_Blaine

Rick_Blaine schrieb:Bei mir auf dem Bildschirm sieht das eher dunkelblond aus. Was meint ihr?

Haarfarben sind schon im RL schwierig, weil die meisten sich als zu "dunkel" einschätzen,
und sagen seien dunkelblond, dabei sind eher mittelblond oder so.

Bei mir sieht die Haarfarbe nach "mittelbraun" aus.

@inci2
Bitte gern geschehen.

@Rick_Blaine
Hmmh das Photo wurde wohl sicher (öfters) reproduziert, bei fehlender Farbkorrektur ist dies schwer zu beurteilen, das Photo hat mMn einen leichten grün/gelb Stich, geht man davon aus das der Hintergrund, grau (Edelstahl) und die Kopfstütze weiß war sieht es eher mehr nach Braun aus:
Spoiler
(Kann auch an unterschiedlichen kalibrierten Monitoren liegen)

@sarkanas


Danke für den Link.

Das fügt dem Ganzen natürlich eine Komponente hinzu, die den Suchradius noch mehr vergrößert.
Der Zettel kann also in Deutschland oder in den USA an John Doe geraten sein.


Daher würden mich die Gegenstände und Kleidungsstücke besonders interessieren. Darüber könnte man sicher noch das ein oder andere über ihn heraus finden.

@sarkanas
Wow, ja, der Effekt ist bemerkenswert. Ich bin die ganze Zeit von einem dunkelblonden Mann ausgegangen.

Gut möglich,daß der Besitzer den Zettel damals mitgenommen und irgendwem gegeben hat.
Ich wundere mich allerdings weiterhin,daß zwar Telefonnummer und Straße, allerdings keine Postleitzahl darauf steht.

Nach 'Angaben von Freunden' bedeutet dann wohl leider, daß man ihn damals nichts zu den gefundenen Toten gefragt hat.....

Traurig,daß niemals abgeglichen wurde,da es scheinbar kein Verbrechen war.
Frage mich dennoch,wieso ein junger Mann mit Rasiercreme im Gepäck mitten in der Wüste unterwegs war.Vielleicht hätten sogar die Magazine Aufschluß geben können,was er da in der Wüste wollte.
Ohne Geld, ohne Schlüssel (könnte der fehlende Schlüssel für eine Privatunterkunft sprechen?)

Ich komm gerade nicht auf den Namen,aber kann es sein,daß damals auch Privatleute Touristen ihre Couch zum schlafen anboten gegen Geld?
als günstigere Alternative zum Hotel und um selver etwas Geld zu verdienen?
daß er vielleicht privat irgendwo wohnte,auf Tour ging und nicht wiederkam?
kann ich mir gerade nicht anders vorstellen,warum sonst jemand ohne Schlüssel unterwegs sein könnte.

Der fehlende Schlüssel, falls nicht gestohlen, sagt mir eher, dass er zwischen zwei Hotelaufenthalten war, also morgens im alten ausgecheckt und noch nicht wieder im neuen eingecheckt.

Und dass er in Deutschland jemanden hatte, der ihn wieder in die Wohnung gelassen hätte, wenn er wiederkommt.

Airbnb gab es damals noch nicht und Vermietung privat war hier ganz ungewöhnlich.

Die Rasiercreme könnte er ja unterwegs (wenn(!) er auf Tour war Clubs/ Disco) gekauft haben für Morgens; Stichwort: 24/7 Läden, Drougstore vielleicht auch zusammen mit den Energy Pills, ... (wer weiß ist natürlich Spekulation).

@Whitelight
Meinst Du CouchSurfing? Wikipedia: CouchSurfing#Conception .281999-2004.29

Whitelight schrieb:Traurig,daß niemals abgeglichen wurde,da es scheinbar kein Verbrechen war.

Ja, ist traurig. Leider ist das ein normaler Vorgang. Zumindest das er kein Geld und Papiere bei sich hatte, hätte halbwegs stutzig machen müssen, wie ich finde.
Auch den Kontakt zu dem damals noch lebenden Rolf Schneider, hätte sicherlich zu mehr Klarheit führen können.
Naja, leider scheint es niemand für nötig gehalten zu haben, intensivere Nachforschungen anzustellen. Zumal man damals leicht Kontakt hätte herstellen können.

@snowdon
Schade, dass der Besitzer verstorben ist. Er wäre evtl der Einzige gewesen, der sich an den potentiellen Kunden erinnert hätte. Oder hatte er Personal?

@sarkanas

Super, danke, genau das meinte ich mit verwaltungstechnischen Problemen. Wundert mich eigentlich, denn das BKA ist laut ihrer eigenen Homepage auch fuer Vermisstenfaelle zustaendig.

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/Vermisstensachbearbeitung/vermisstensachbearbeitungInfobroschuere.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Ich glaube auch, dass es sich um einen Touristen aus einem deutschsprachigen Land handelt. Und ich glaube, dass man das herausbekommen kann, wenn nicht ueber den offiziellen Weg wegen der buerokratischen Probleme, dann ueber soziale Medien.