Sergej Enns (34) verschwand 2016 spurlos im Urlaub auf Rhodos
08.08.2017 um 22:40
Leider habe ich nicht alle 197 Seiten dieses Threads gelesen. Allerdings habe ich auf der Seite 182 erfahren, dass die Theorie, Sergej könnte ertrunken sein hoch und runter diskutiert wurde. Deshalb habe ich mich bemüht, meine Annahme ausführlicher zu begründen...
1. Wenn man sich die Strandbilder anschaut, so kann man feststellen, dass sich dieser in beinahe unmittelbarer nähe zu den Hotels befindet. Man hat durchgehend eine sehr gute Sicht auf den Strand. Da das Frühstücksbuffet in der Regel spätestens um 8 Uhr eröffnet bzw. um diese Uhrzeit die ersten Gäste erwartet werden, erfolgen bereits geraume Zeit davor Reinigungsarbeiten im Hof, Foyer usw. Für einen kriminellen Akt mit tödlicher Verletzung wäre meines Erachtens der Strand ein zu hohes Risiko für den Täter in Bezug auf mögliche Zeugen. Denn kriminelle Handlungen spielen sich generell ab wenns dunkel ist und oder man von der Öffentlichkeit zum großen Teil abgeschirmt ist.
2. Der beach-inspektor beschreibt, dass sie nördlichste Spitze des Elli Beach, das sich nicht weit vom Mitsis Grand Hotel befindet, starke Strömungen aufweist, die ins Meer hinaus führen, weshalb es dringlichst davon abgeraten wird, dort zu schwimmen.
3. Die Spur der Maintrailhunde führt über den Stadtzentrum (wo sich die Familie sicherlich mal aufhielt) zum Rodini Park, den Sergej lt. seiner Frau zuvor nicht betreten habe. Für die Duftspur wurde zuvor vakuumierte Schuhsohle/Schuheinlage des Vermissten verwendet. Daher wird angenommen, dass Sergej dort persönlich dort anwesend war, wo zuvor auch sein Handy geortet wurde. Meiner Meinung sprechen 2 Dinge dagegen, dass der Mann an den besagten Tag sich Richtung Park begeben hat:
- der Abstand vom Hotel zur Stadt beträgt in etwa 3 km und zum Park 4 km. Beim zügigen gehen legt man in etwa 10 Min. 1 km zurück. Bei 3 km in die Stadt (da Sergej da schon war und durchaus zu abschätzen weiß) wären es ca. 30 Min. Alleine Hin- und Rückweg beträgt ca. 1 Std. Um 7 Uhr hat er das Hotel verlassen und um 9 Uhr startete lt. seiner Frau ihr Flugzeug. Es ist somit sehr unwahrscheinlich, dass Sergej sich dazu entschlossen hat, diesen Weg vor der Abreise noch auf sich zu nehmen.
- Auch die Verfolgungsjagt nach dem Handy halte ich persönlich für unwahrscheinlich, zumal sich auf dem 4 km langen Weg durch die Stadt kein einziger Zeuge gefunden hat, dem um diese Uhrzeit die Verfolgungsjagt mit einem nicht gerade dezent gekleideten, vorbei rauschendem Sergej aufgefallen hätte.
Daher habe ich die Annahme, dass Sergej beim Entsorgen von Muscheln und Steinen auf dem Strand, sich spontan dazu entschieden hat, vor der Abreise das letzte Mal noch eine Runde schwimmen zu gehen. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass er die Schwimmhose nicht an hatte, weil es sich um eine spontanen Einfall und nicht um eine geplante Entscheidung handelt. Um die Uhrzeit ist der Strand menschenleer. Man ist ungestört, somit ist es für die ganz besonders Schüchterne kein Problem lediglich in der Unterhose baden zu gehen. Er konnte sich also ausgezogen haben, zuweit rausgeschwommen sein und raus getrieben worden sein. Der Ägypter, der sich auf dem Strand befand, könnte nach Zigarettenstümmel und sonstigen brauchbaren Dingen gesucht haben (wie bereits erwähnt, es ist nicht ungewöhnlich, dass arme Menschen morgens die Strände durchforsten, bevor sie voll werden) und dabei auf Sergejs Sachen gestoßen sein, die er mitgenommen/angezogen hat. Im Park hat er das Handy verscherbelt und sonstige Dinge entsorgt. Damit könnte man die Spur, die die Hunde aufgenommen haben, erklären.
Dinge wie benebeltes Umherlaufen aufgrund einer Stoffwechselerkrankung - es kann genauso stinknormale Schilddrüsenüber- oder unterfunktion gewesen sein, denn auch hier ist man auf Medikamente angewiesen - halte ich schlicht für zu weit her geholt. Ebenfalls die Theorie des Untertauchens halte ich persönlich für sinnlos, obwohl ich lieber eins von beiden Optionen den Angehörigen von ganzem Herzen wünsche. Es ist selbstverständlicher Weise wichtig die Hoffnung nicht zu verlieren und weiter zu suchen. Dennoch denke ich, dass man auch diese Möglichkeit nicht außer Acht lassen sollte. Man verstrickt sich gerne in außergewöhnliche Theorien, aber manchmal kann es so banal sein wie z.B der Fall aus Tübingen/Reutlingen, als ein betrunkener junger Mann meinte, er müsse nachts den direkten Weg über die Gleise nach Hause nehmen, da lt. Plan kein Zug mehr ging. Dieser wurde über Wochen verzweifelt gesucht. Leute sollen ihn mehrmals an anderen Orten gesichtet haben. Die Familie hat angenommen, er habe sein Gedächnis verloren, leide womöglich an plötzlicher Amnesie. Bis man ihn am Zaun eines abgelegenen Schrebergartens nahe der Gleise, vom Zug erfasst tot aufgefunden hat...