Jemgum. 60 Tage ist es her, 60 Tage keine Spur, 60 Tage kein Lebenszeichen. Lars Wunder ist verschwunden, seit er am 6. Dezember 2015 bei einem Treffen im Feuerwehrhaus in Critzum war. Der Polizei gehen die Ermittlungsansätze aus. Die Familie sucht weiter und steckt die Hoffnung in Profiler Axel Petermann.
Lars Wunder aus Jemgum wird seit dem 6. Dezember 2015 vermisst
Der 31-Jährige kehrte nach einem Feuerwehrfest nicht nach Hause zurück
Sein Handy wurde an einer Straßenecke in Critzum gefunden
Polizeihunde nahmen seine Spur auf, die verlor sich nach einigen Metern
Profiler Axel Petermann befasst sich derzeit mit dem Vermisstenfall
Das Telefon in der Polizeiinspektion Leer/Emden klingelt, häufig. Immer wieder rufen Medienvertreter aus ganz Deutschland bei Annika Zempel an. Nicht nur die Fragen, die der Sprecherin der Polizei gestellt werden, ähneln sich, auch Zempels Antworten. „Es gibt keinen neuen Hinweise“,antwortet sie routiniert, auf Fragen zum Kenntnisstand im Fall des Vermissten Lars Wunder. – Polizei wertet Handydaten aus: Seit 60 Tagen vermisst: Wo ist Lars Wunder? | noz.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.noz.de/lokales/westoverledingen/artikel/665795/seit-60-tagen-vermisst-wo-ist-lars-wunderDer Fall um den vermissten 31-jährigen bewegt die Bevölkerung, nicht nur in Niedersachsen, weit über die Grenzen hinaus. Am 5. Dezember 2015 besuchte der Jemgumer mit seinem Schwiegervater das Feuerwehrhaus im benachbarten, rund 3,5 Kilometer entfernten Critzum. Es wurde geknobelt und getrunken. Irgendwann stand Lars Wunder auf. Er ging. Niemand weiß wohin. Im drei Kilometer entfernten Jemgum jedenfalls, hier lebt er mit seiner Frau, kam er nie an. – Polizei wertet Handydaten aus: Seit 60 Tagen vermisst: Wo ist Lars Wunder? | noz.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.noz.de/lokales/westoverledingen/artikel/665795/seit-60-tagen-vermisst-wo-ist-lars-wunderEnde des Jahres wurde die Suche eingestellt. „Geschlossen ist die Akte nicht“, betont Annika Zerpel und beruhigt damit auch die Angehörigen und Freunde von Lars Wunder, wie Wunders Schwiegervater Herbert Mühlena, der hofft, dass endlich ein brauchbarer Hinweis gefunden wird. „Die Ungewissheit ist das Schlimmste. Man will zwar lieber heute als morgen Gewissheit bekommen, hat allerdings auch Angst davor, wenn es wirklich so weit ist.“ Weiterhin organisiert er private Suchaktionen, mal zu Fuß, mal mit Fischerbooten auf der Ems. Für Annika Zempel mehr als verständlich:„Das ist normal, die Familie ist einfach unruhig und will was tun.“
Profiler kommt ein zweites Mal nach Jemgum
Akribisch hat Mühlena in den vergangenen Wochen auf Landkarten markiert, wann ein Hund eine Spur von Lars Wunder aufgenommen, wo sein Handy gefunden wurde. Seine Ergebnisse zeigte er Profiler Axel Petermann, als dieser ihn Mitte Januar im Auftrag von RTL besuchte. „Ich finde es schrecklich, wenn solch ein Unglück passiert, ein junger Mensch spurlos verschwindet“, sagt der pensionierte Kriminalbeamte. Im Fall von Lars Wunder könnten verschiedene Gründe zutreffen: ein Unglücksfall, ein Verbrechen oder auch ein Suizid. Um die Frage zu beantworten, und um noch mehr über die Umstände von Wunders Verschwinden zu erfahren, will er in der kommenden Woche ein zweites Mal die Familie besuchen, auch um „den Bekanntenkreis besser kennenzulernen“. Viele ungeklärte Fälle, ob Vermisste und mysteriöse Todesfälle, landen auf seinem Schreibtisch, darunter eben auch Fälle, wie der von Wunder, sagt Petermann.
(Weiterlesen: Profiler Axel Petermann bleibt im Fall Lars Wunder dran)
Vermisstenfälle dieser Art gibt es viele in Deutschland. Im Januar 2016 speicherte das Bundeskriminalamt (BKA) 13.117 Vermisstenfälle in Deutschland. Jede Vermisstenanzeige, die bei der Polizei aufgegeben wird, geben die Bundesländer an das BKA weiter, dort werden die Daten des Gesuchten in die Datei „Vermisste/Unbekannte Tote“ aufgenommen. Diese Datei enthält die Daten sämtlicher in Deutschland gemeldeter aktueller Vermissten-Fälle, unbekannte Leichen sowie nicht identifizierter hilfloser Personen. „Das ist aber eine Momentaufnahme“, erklärt BKA-Sprecherin Jennifer Kailing. In dieser Zahl sind sowohl Fälle enthalten, die sich innerhalb weniger Tage aufklären, als auch Vermisste, die über Jahre verschwunden sind. Jeden Tag landen 200 bis 300 Personen im Informationssystem der Polizei, kurz INPOL, werden aber meist nach kurzer Zeit wieder gelöscht. Der Anteil der Personen, die länger als ein Jahr vermisst werden, bewegt sich bei nur etwa drei Prozent. – Polizei wertet Handydaten aus: Seit 60 Tagen vermisst: Wo ist Lars Wunder? | noz.de - Lesen Sie mehr auf:
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