Chris Nelson in Amsterdam vermisst

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Der 24-jährige schottische Tourist Chris Nelson ist seit Sonntagmorgen 5.45, dem 15.11. in Amsterdam vermisst. Er ging an diesem Morgen aus dem Haus um auf dem "Rechtboomsloot" im alten Zentrum Amsterdams einen Spaziergang zu machen, aber kam nicht mehr zurück.
Chris war seit Samstag zusammen mit seiner Verlobten (einer Deutschen) einen Freund in Amsterdam besuchen. "Es war sein erstes Mal in Amsterdam. Er ist nicht mit der Stadt vertraut. Ich fürchte, er könnte den Weg nicht zurück zu meinem Haus gefunden haben. Er hatte die Adresse nicht aufgeschrieben", schreibt die Freundin des Schotten auf einem Such-Plakat.
Die Freundin hofft, dass Chris durch Menschen auf der Straße gesehen wurde: "Wir haben Angst, dass etwas mit ihm passiert ist. Er ist nicht erreichbar, sein Telefon ist ausgeschaltet. " Inzwischen ist die Freundin wieder nach Deutschland zurück gereist, wo die beiden in Kaarst (bei Düsseldorf?) zusammen wohnten. Auch dort soll nach Nelson gesucht worden sein.

Ein sehr merkwürdiger Fall. Die NL Politie ging wohl schon allen Hinweisen nach, wie Telefonaktivitäten und der Auswertung von lokalen Überwachungskameras, die aber zu keinem Ergebnis führten.
Freiwillige Helfer haben bereits einenKanal in der Altstadt abgetaucht und vor 3 Tagen kam ein Suchhund zum Einsatz. Bisher ohne Erfolg, soweit ich das herausfinden konnte.
http://www.parool.nl/parool/nl/4/AMSTERDAM/article/detail/4192866/2015/11/23/Duikers-hebben-vermiste-Schot-niet-aangetroffen.dhtml (Archiv-Version vom 26.11.2015)

Feststellung aus dem Parool Artikel: "Jaarlijks verdwijnen tien tot twintig toeristen in de stad. Vaak worden ze in het water teruggevonden. Geregeld lijken ze in het water te zijn gevallen terwijl ze in de gracht plasten." - Was soviel heisst wie jährlich verschwinden 10-20 Touristen in der Stadt. Oft werden sie im Wasser gefunden, nachdem sie bei Pinkeln in die Gracht dort hinein gefallen sind.

Mich würde es mal interessieren, ob man unter Umständen von einer Gracht aus in einen unterirdischen Kanal aufgesaugt, oder abgetrieben werden kann. Denn eine Wasserleiche in einer innerstädtischen Gracht würde mit Sicherheit schnell gefunden werden! Auch ist der große Fluss Ij nicht weit entfernt, wo es jedoch auch regen Schifffahrtsverkehr gibt.

Links:
http://www.at5.nl/artikelen/149915/politie_onderzoekt_tips_vermiste_schotse_toerist

https://www.politie.nl/gezocht-en-vermist/vermiste-volwassenen/2015/november/chris-nelson.html

http://www.dailyrecord.co.uk/news/scottish-news/missing-scot-chris-nelsons-parents-6867153

Es ist durchaus auch möglich, dass er die Schnauze voll hatten, von Deutschland und Freundin und einfach untergetaucht ist.
Handy aus kann aber bedeuten, dass es im Wasser ist, ob mit oder ohne ihn sei dahin gestellt.
Aber generell müsste man mehr über die beiden wissen, ob er Arbeit hatte, wie lange er schon in Deutschland wohnt, wie lange die Beziehung geht usw.
Da das aber alles den Persönlichkeitsrechten und dem Datenschutz unterliegt, wird da wohl nichts zu erfahren sein. Hoffen wir das Beste aber nach nunmehr 11 Tagen sieht das nicht gut aus.

es scheinen sehr viele junge Männer beim Pinkeln an Gewässern zu verunglücken...
aus HH ja ev. auch...
soll nicht witzig klingen, finde dies sehr merkwürdig, als gesamtes Konstrukt..

Also wenn ich das richtig verstehe, haben die beiden nur einen Abstecher am Wochenende nach Amsterdam gemacht.
Hier hab ich gerade noch einen deutschen Artikel mit mehr Details gefunden: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kaarst/24-jahre-alter-kaarster-in-amsterdam-vermisst-aid-1.5572385

"Sein Handy ist seit Sonntag gegen circa 7 Uhr aus, es gibt keine Kontobewegungen und keinerlei Kontaktaufnahme zu irgendwem" sagt die Freundin.

Er war in keinem guten seelischen Zustand, als er ging.

Aus dem von @gruselich verlinkten Artikel. Klingt ja leider gar nicht gut. Ich hoffe, er taucht wohlbehalten wieder auf. :-/

"er war in keinem guten seelischen Zustand"
was heißt das....?

war er depressiv veranlagt. litt unter Schlaflosigkeit, dort steht er ist ohne Jacke losgegangen.
Es ist doch schon sehr kalt, wieso geht jemand ohne Jacke frühmorgens spazieren.

nein klingt nicht gut...

Aber wenn er die Stadt nicht kennt, wäre es dann wirklich so einfach gerade hier spurlos zu verschwinden. Es sind gerade in diesem Viertel immer, um jede Zeit Leute auf der Strasse unterwegs. Die ersten Trams fahren bereits um diese Zeit. Der Hauptbahnhof ist nur einen Steinwurf entfernt, es gibt Hotels und dementsprechend viele Touristen. Wie kann man da so sang und klanglos verschwinden?

Der deutsche Artikel ist der erste, wo auf seine seelische Verfassung eingegangen wird, in den anderen Artikeln (UK und NL) ist davon keine Rede! Hier wird er als Anti-drogen Typ und bodenständig beschrieben.

Oh je,ich frag mich auch,was das "in keinem guten seelischen Zustand" zu bedeuten hat.

Und handy ab 7Uhr aus,hört sich leider auch gar nicht gut an.

morgens um 6 Uhr ist da bestimmt auch nicht soviel los,als daß ihn viele Leute gesehen haben,oder?

Vielleicht kenne ich die falschen Leute aber jeder, der in Amsterdam war hat sich Drogen besorgt, leichte Drogen aber Drogen (Haschkekse o.ä.)
Keine Ahnung, wie die Wirkung ist aber vielleicht war das auch im Spiel ? Wurde er überfallen, sein Handy geklaut und vielleicht sogar getötet ?
Weiss jemand, wie sicher Amsterdam ist ?

Minderella schrieb:"er war in keinem guten seelischen Zustand"

Das hört sich zwar wirklich nicht gut an, allerdings ist diese Angabe ja schon nötig.

Erwachsene Personen werden ja leider nur schnell gesucht, wenn man sagt,....
er benötigt Medikamente...er ist psychisch angeschlagen usw.

Ansonsten darf ja jeder erwachsene Mensch machen was er möchte.
Das als Angehöriger zu hören,.....naja, ich würde auch lügen...alleine aus der
Not heraus.

@grizzlyhai
Angeblich soll er da ja voll clean gewesen sein (siehe englischer daily record Artikel

She said, "He was driving on the Sunday morning back to Kaarst near Dusseldorf, in Germany, and he said to Stephie, 'You can do what you like but I won't drink because I'm driving'.

Aber Haschkekse können voll reinhauen und ich denke, dass diese selbst ohne das man darüber informiert wurde, konsumiert worden sein könnten.
Ansonsten ist die Gegend dort vielleicht nicht die allersicherste, also beispielsweise könnte ich mir schon vorstellen, dass es dort zu kleineren Delikten kommt (gerade in Verband mit Alkohl und Drogen), aber andererseits gibt es um den Nieuwemarkt recht viel Security und Kameras. ich habe selbst dort ein Jahr mittendrin gewohnt und fühlte mich sicher (und ich bin weiblich und so weiter..). Es ist eine schöne Wohngegend dort, wenn man sich mit Mäusen das Haus teilen kann.

@hexe40
das könnte so sein, würde evtl auch erklären, warum diese info bisher nur in der deutschen Presse zu finden ist.

Also ich kenne Amsterdam sehr gut und habe dort sehr viel Zeit verbracht. Es ist so "sicher," wie man sich sicher verhält, das hat es mit anderen Grosstädten wie z.B. Hamburg gemeinsam. Man kann dort seelenruhig durch die Innenstadt ziehen ohne dass einem irgendetwas passiert, und man kann dort auch ganz einfach kriminelle Gestalten treffen, und wenn man sich mit diesen einlässt, begibt man sich in Gefahr.

Eines aber ist klar: man kann sich in Amsterdams Innenstadt nicht so verirren, dass man nie mehr gefunden wird bzw. nie mehr herausfindet. Sie ist sehr dicht besiedelt, es wimmelt von Touristen zu jeder Tages und Nachtzeit, es gibt gerade im Moment nach Paris dort relativ viel Polizei, jeder dort spricht Englisch und viele Deutsch, die Polizei ist dort zwar viel Kummer gewohnt, aber wird einem Menschen helfen, seine Bleibe wiederzufinden, wenn er danach fragt.

So. In die Grachten fällt man im Normalzustand auch nicht einfach so hinein, und wer halbwegs bei Kräften ist und schwimmen kann, wird auch so ein Missgeschick überleben. Lediglich in der Hafengegend an der Ij wird's schon wilder, das ist in etwa so wie an der Elbe in Hamburg.

Nun fallen tatsächlich wohl relativ viele Männer besoffen oder unter Drogen ins Wasser, dann sieht alles schon anders aus, aber selbst das würde gerade in Amsterdam oft bemerkt werden, wegen der recht hohen Dichte an Passanten.

Dennoch scheint das zunächst einmal ein naheliegendes Szenario.

Dann gibt es auch Gegenden in Amsterdam in welchen man leicht finsteren Gestalten begegnen kann, die ein Opfer gerne mal wie eine Weihnachtsgans ausnehmen: aber meistens bleibt es dabei, man wird um sein Bargeld und sein Handy erleichtert. Kleinkriminalität dort ist hoch, mir ist das Auto am hellichten Tag aufgebrochen worden, aber sonst habe ich mich dort nie unsicher gefühlt. Gewaltkriminalität ausserhalb bestimmter Szenen ist nicht höher als anderswo.

grizzlyhai schrieb:Vielleicht kenne ich die falschen Leute aber jeder, der in Amsterdam war hat sich Drogen besorgt, leichte Drogen aber Drogen (Haschkekse o.ä.)
Keine Ahnung, wie die Wirkung ist aber vielleicht war das auch im Spiel ?

Ich denke, gerade bei Leuten, die sonst nicht mit dem Zeug in Kontakt kommen, kann die Wirkung doch stärker sein und vor allem ungewohnt.
Nicht, dass ich ihm das unterstellen möchte.

Ich befürchte, er ist ins Wasser gefallen, hat sich den Kopf angeschlagen oder er war zu schnell unterkühlt um sich zu retten.

"er war in keinem guten seelischen Zustand"

klingt für mich im Zusammenhang mit Schlaflosigkeit evtl. nach Depression. Also könnte auch ein Suizid in Betracht kommen?

E_M schrieb:klingt für mich im Zusammenhang mit Schlaflosigkeit evtl. nach Depression. Also könnte auch ein Suizid in Betracht kommen?

Möglich ist immer alles, aber gerade als Ortsfremder wird es gar nicht so einfach sein, einen Ort zu finden in der Innenstadt von Amsterdam, an dem die eigene Leiche tagelang nicht entdeckt wird.

@Rick_Blaine
Das ist natürlich ein Argument.
Der Suizid Gedanke kam mir nur, weil ich mich gewundert habe über den kurzen Satz zu seinem (nicht guten) seelischen Zustand.
Das klingt dann schon anders, als hätten sie nur geschrieben, dass er nur schnell nochmal frische Luft schnappen wollte...

@E_M

Yup, irgendetwas ist da noch, das wir noch nicht wissen. Wir wissen eben auch gar nichts über die Beziehung, die Hintergründe, die berufliche Tätigkeit, das Verhalten am Tag zuvor usw. Selbst dieser kryptische Satz von der seelischen Verfassung kann vielleicht nur gemeint haben, dass er einen Kater hatte vom Vorabend und missgelaunt war oder aber etwas viel extremeres.

Ohne weitere Infos bleibt hier am Ende alles Spekulation.

@Rick_Blaine
genau das frag´ ich mich nämlich auch....
Daher dachte ich an eventuelle unterirdischen Querverbindungen, oder Abflüssen zwischen den befahrbaren Kanälen. Gibt es sowas?

Was gäbe es sonst für Möglichkeiten, dass er mit jemandem mitgegangen sein könnte? Das er zum Hauptbahnhof lief, ohne von den Kameras erfasst worden zu sein? Das er zur Ij lief, bzw zum "Becken" das die Innenstadt und die Ij trennt, wo das Nemo und die zentrale Bibiothek steht. Oder weiter an die Ij selbst, dann wäre er ungefähr bei dem Concertgebouw, oder entlang des Terrains der Marine, an den alten Lagerhäusern herasgekommen (die mittlerweile alle Wohnhäuser, oder Offices sind). Hier ist auch nicht wirklich das Ende der Zivilisation erreicht.
Alle anderen Richtungen führen noch viel mehr in die Stadt hinein.

@gruselich

Alles ist möglich. Ist er in eine Gracht gefallen kann er sich verfangen haben, unter einem Hausboot liegen usw usw. Möglich ist es, nur nicht unbedingt wahrscheinlich. Irgendwo wird es auch Kanäle geben, Regenwasserkanäle etc, die in den Grachten enden, usw., aber dort gerät man auch nicht so leicht hinein, als Leiche.

Er spazierte in der Nähe der Oudeschans herum, die ist ja schon wieder ein wenig grösser und führt direkt in die Ij, daher kann er schon irgendwo herumschwimmen...

Am Samstag morgen ist aber in der Gegend durchaus auch schon einiges los, gerade in der Marktgegend. In Amsterdam achtet man zwar nicht sonderlich auf Fremde, aber wenn diese sich merkwürdig verhalten oder angegriffen werden, würde es vermutlich schon bemerkt.

Daher denke ich schon, am wahrscheinlichsten ist wohl ein Unfall mit Sturz ins Wasser, was bei den derzeitigen Temperaturen auch für einen kräftigen Mann nicht ganz ohne Gefahr ist, aber irgendwie muss man dann schon ein Pechvogel sein - oder aber in einem Zustand, der vielleicht doch weit schlimmer war, als die Presse sagt.

Jetzt habe ich gerade gesehen, dass er ja schon den 11. Tag vermisst wird - ich hatte vorher den letzten Sonntag auf dem Schirm. So lange unentdeckt zu bleiben ist dann ja schon sehr merkwürdig.