hoosaidtheowl
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2014
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre
25.10.2015 um 13:35Auch wenn ich die aktuellen Fälle interessant finde und auch gern mitlese (oder mich beteilige), faszinieren mich wirklich 'alte' Fälle, unabhängig davon, ob sie im Nachhinein gelöst wurden. Ich hoffe, dass ich da nicht die einzige bin und erstelle deshalb diesen Thread, in dem man solche Fälle kurz vorstellen kann.
Mir ist natürlich klar, dass es nicht zu einem zweiten Hinterkaifeck kommen wird, aber wenn ich nur einen einzigen Menschen finden kann, der sich auch mit diesen Altfällen beschäftigen möchte, wäre ich zufrieden. Denn manchmal ist es auch spannend, wenn viele Altfälle einfach nur vorgestellt werden, denn LÖSEN kann man wohl auch die aktuellen Fälle nicht wirklich, bloß weil man über sie seitenlang diskutieren kann.
Als zeitliche Grenze sollte man vielleicht ungefähr die 1950er festlegen.
Den ersten Fall, den ich hier vorstellen möchte, ist der von Charley Ross, der als erster "Kidnapping-Fall" gehandelt wird.
http://pabook.libraries.psu.edu/palitmap/CRoss.html (Archiv-Version vom 15.05.2013)
Am 1.7.1874 fuhr ein Wagen mit Pferden vor einem Garten in Germantown (Philadelphia) vor, in dem Charley (4) und sein Bruder Walter (8) spielten. Mit Süßigkeiten und dem Versprechen, Feuerwerke zu kaufen, wurden die Jungs in den Wagen gelockt (schon vorher sollen die Jungs wochenlang von ihnen Süßkram bekommen haben). Walter stieg an einem Geschäft für Feuerwerkskörper aus und der Wagen fuhr mit seinem Bruder davon. Gefunden wurde der Junge (Walter) erst 2 Tage später, weil sein Vater Suchanzeigen in den Zeitungen schaltete.
Nach weiteren 2 Tagen kamen dann Erpresserbriefe an, doch der Vater war, trotz großem Haus und bester Wohnlage, nicht so reich wie er schien und konnte den Geldforderungen nicht nachkommen. Er wandte sich deshalb an die Polizei, die mit Belohnungen winkte, und ihre Hoffnungen auf Zeitungsannoncen setzte. Ein erster Verdächtiger war unschuldig. Zwei weiteren Verdächtigen (Mosher und Douglass) konnte zunächst nichts nachgewiesen werden, sie starben 5 Monate später bei einem Überfall. Kurz vor seinem Tod gab Douglass jedoch an, dass sie den Jungen tatsächlich entführt hätten, doch nur Mosher wüsste von dessem Verbleib.
Im Leichenschauhaus bestätigte Charleys Bruder Walter, dass die Männer die Entführer aus der Kutsche seien. Charley ist nie mehr aufgetaucht, obwohl noch Jahrzehnte später verschiedene Männer vorgaben, Charley zu sein.
Der Fall war damals der erste seiner Art, bei der ein Kind gezielt gefangengehalten wurde, um eine extrem hohe Summe zu erpressen.
----
Ich finde diesen Fall ziemlich schlimm, weil er zeigt, dass die Zeiten eben nicht "immer schlimmer werden", wie es häufig heißt.
Allerdings finde ich es bemerkenswert, dass Douglass 5 Monate bzw. zuletzt nicht gewusst haben will, wo sein Komplize den Jungen versteckt haben will. Ich habe deshalb den Eindruck, dass Mosher den Jungen relativ schnell "entsorgt" hat. Ermordet oder verkauft? Einer anderen Familie als Sohn übergeben oder Pädophilen (die es ja nun auch schon immer gab) überlassen hat...
Vielleicht habt ihr eine Meinung hierzu oder kennt ebenfalls solche Fälle, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Mir ist natürlich klar, dass es nicht zu einem zweiten Hinterkaifeck kommen wird, aber wenn ich nur einen einzigen Menschen finden kann, der sich auch mit diesen Altfällen beschäftigen möchte, wäre ich zufrieden. Denn manchmal ist es auch spannend, wenn viele Altfälle einfach nur vorgestellt werden, denn LÖSEN kann man wohl auch die aktuellen Fälle nicht wirklich, bloß weil man über sie seitenlang diskutieren kann.
Als zeitliche Grenze sollte man vielleicht ungefähr die 1950er festlegen.
Den ersten Fall, den ich hier vorstellen möchte, ist der von Charley Ross, der als erster "Kidnapping-Fall" gehandelt wird.
http://pabook.libraries.psu.edu/palitmap/CRoss.html (Archiv-Version vom 15.05.2013)
Am 1.7.1874 fuhr ein Wagen mit Pferden vor einem Garten in Germantown (Philadelphia) vor, in dem Charley (4) und sein Bruder Walter (8) spielten. Mit Süßigkeiten und dem Versprechen, Feuerwerke zu kaufen, wurden die Jungs in den Wagen gelockt (schon vorher sollen die Jungs wochenlang von ihnen Süßkram bekommen haben). Walter stieg an einem Geschäft für Feuerwerkskörper aus und der Wagen fuhr mit seinem Bruder davon. Gefunden wurde der Junge (Walter) erst 2 Tage später, weil sein Vater Suchanzeigen in den Zeitungen schaltete.
Nach weiteren 2 Tagen kamen dann Erpresserbriefe an, doch der Vater war, trotz großem Haus und bester Wohnlage, nicht so reich wie er schien und konnte den Geldforderungen nicht nachkommen. Er wandte sich deshalb an die Polizei, die mit Belohnungen winkte, und ihre Hoffnungen auf Zeitungsannoncen setzte. Ein erster Verdächtiger war unschuldig. Zwei weiteren Verdächtigen (Mosher und Douglass) konnte zunächst nichts nachgewiesen werden, sie starben 5 Monate später bei einem Überfall. Kurz vor seinem Tod gab Douglass jedoch an, dass sie den Jungen tatsächlich entführt hätten, doch nur Mosher wüsste von dessem Verbleib.
Im Leichenschauhaus bestätigte Charleys Bruder Walter, dass die Männer die Entführer aus der Kutsche seien. Charley ist nie mehr aufgetaucht, obwohl noch Jahrzehnte später verschiedene Männer vorgaben, Charley zu sein.
Der Fall war damals der erste seiner Art, bei der ein Kind gezielt gefangengehalten wurde, um eine extrem hohe Summe zu erpressen.
----
Ich finde diesen Fall ziemlich schlimm, weil er zeigt, dass die Zeiten eben nicht "immer schlimmer werden", wie es häufig heißt.
Allerdings finde ich es bemerkenswert, dass Douglass 5 Monate bzw. zuletzt nicht gewusst haben will, wo sein Komplize den Jungen versteckt haben will. Ich habe deshalb den Eindruck, dass Mosher den Jungen relativ schnell "entsorgt" hat. Ermordet oder verkauft? Einer anderen Familie als Sohn übergeben oder Pädophilen (die es ja nun auch schon immer gab) überlassen hat...
Vielleicht habt ihr eine Meinung hierzu oder kennt ebenfalls solche Fälle, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.