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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

54 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord Vermisstenfall Alt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 13:35
Auch wenn ich die aktuellen Fälle interessant finde und auch gern mitlese (oder mich beteilige), faszinieren mich wirklich 'alte' Fälle, unabhängig davon, ob sie im Nachhinein gelöst wurden. Ich hoffe, dass ich da nicht die einzige bin und erstelle deshalb diesen Thread, in dem man solche Fälle kurz vorstellen kann.
Mir ist natürlich klar, dass es nicht zu einem zweiten Hinterkaifeck kommen wird, aber wenn ich nur einen einzigen Menschen finden kann, der sich auch mit diesen Altfällen beschäftigen möchte, wäre ich zufrieden. Denn manchmal ist es auch spannend, wenn viele Altfälle einfach nur vorgestellt werden, denn LÖSEN kann man wohl auch die aktuellen Fälle nicht wirklich, bloß weil man über sie seitenlang diskutieren kann.
Als zeitliche Grenze sollte man vielleicht ungefähr die 1950er festlegen.

Den ersten Fall, den ich hier vorstellen möchte, ist der von Charley Ross, der als erster "Kidnapping-Fall" gehandelt wird.

http://pabook.libraries.psu.edu/palitmap/CRoss.html (Archiv-Version vom 15.05.2013)

Am 1.7.1874 fuhr ein Wagen mit Pferden vor einem Garten in Germantown (Philadelphia) vor, in dem Charley (4) und sein Bruder Walter (8) spielten. Mit Süßigkeiten und dem Versprechen, Feuerwerke zu kaufen, wurden die Jungs in den Wagen gelockt (schon vorher sollen die Jungs wochenlang von ihnen Süßkram bekommen haben). Walter stieg an einem Geschäft für Feuerwerkskörper aus und der Wagen fuhr mit seinem Bruder davon. Gefunden wurde der Junge (Walter) erst 2 Tage später, weil sein Vater Suchanzeigen in den Zeitungen schaltete.

Nach weiteren 2 Tagen kamen dann Erpresserbriefe an, doch der Vater war, trotz großem Haus und bester Wohnlage, nicht so reich wie er schien und konnte den Geldforderungen nicht nachkommen. Er wandte sich deshalb an die Polizei, die mit Belohnungen winkte, und ihre Hoffnungen auf Zeitungsannoncen setzte. Ein erster Verdächtiger war unschuldig. Zwei weiteren Verdächtigen (Mosher und Douglass) konnte zunächst nichts nachgewiesen werden, sie starben 5 Monate später bei einem Überfall. Kurz vor seinem Tod gab Douglass jedoch an, dass sie den Jungen tatsächlich entführt hätten, doch nur Mosher wüsste von dessem Verbleib.

Im Leichenschauhaus bestätigte Charleys Bruder Walter, dass die Männer die Entführer aus der Kutsche seien. Charley ist nie mehr aufgetaucht, obwohl noch Jahrzehnte später verschiedene Männer vorgaben, Charley zu sein.


Der Fall war damals der erste seiner Art, bei der ein Kind gezielt gefangengehalten wurde, um eine extrem hohe Summe zu erpressen.


----

Ich finde diesen Fall ziemlich schlimm, weil er zeigt, dass die Zeiten eben nicht "immer schlimmer werden", wie es häufig heißt.
Allerdings finde ich es bemerkenswert, dass Douglass 5 Monate bzw. zuletzt nicht gewusst haben will, wo sein Komplize den Jungen versteckt haben will. Ich habe deshalb den Eindruck, dass Mosher den Jungen relativ schnell "entsorgt" hat. Ermordet oder verkauft? Einer anderen Familie als Sohn übergeben oder Pädophilen (die es ja nun auch schon immer gab) überlassen hat...

Vielleicht habt ihr eine Meinung hierzu oder kennt ebenfalls solche Fälle, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 13:43
@hoosaidtheowl
Kennst du die Liste vom engl. wiki? Wikipedia: Cold case#Notable unsolved criminal cold cases
Weiter oben findet sich eine Liste von gelösten Fällen.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 13:47
Ja, solche Listen lese ich mir gerne durch, eben weil auch alte Fälle einen gewissen... ehem... "Charme" haben. Mir fällt nun leider kein passender Begriff ein.

Es gibt noch etliche Fälle, die ich hier vorstellen möchte, aber man muss jedes Mal so viel schreiben :D Vielleicht habe ich etwas später noch Lust.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 13:54
Also mir gefällt der thread. Bin gespannt auf weitere Veröffentlichungen. Ich muss mal überlegen, ob mir ein Fall einfällt.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 13:57
Ein umstrittener, relativ alter Fall (50er Jahre) ist auch der Mordfall Charles Zumbach.
Im Internet gibt es sehr wenig davon. Für diesen Mord wurde Pierre Jaccoud verurteilt.
wikipedia stellt die Wahrscheinlichkeit eines Justitzirrtums in den Raum; und ein offenbar
recht sendungsbewußter Mann, Herr Suttermeister, hat offensichtlich aggressive Lobbyarbeit
zugunsten von Jaccoud betrieben. In Jürgen Thorwalds Buch "Die gnadenlose Jagd", liest
es sich aber so, als ob Jaccoud doch schuldig wäre. In letzter Instanz wurde das Urteil gegen ihn auch bestätigt.

In Thorwalds Buch ist davon die Rede, dass Zumbach eine Garage an Leute vermietet habe, die Angehörige eine kriminellen Bande waren. wikipedia schreibt, das Zumbachs Geschäft das Hauptquatier eine kriminellen Bande gewesen sei. Das sind doch recht unterschiedliche Aussagen. Ich bin geneigt, Thorwald zu glauben.

Über diesen Fall wüßte ich gern massig mehr, aber die meisten Berichte sind alt oder in französischer Sprache geschrieben.

Viele Grüße


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 16:47
Drei Fälle habe ich spontan noch im Kopf, und zwar den Borden-Mord, den Vermisstenfall Mary Agnes und den Mord an den Grimes-Schwestern. Dann gibt es noch einen Mord, der mir nicht so recht einfällt... aus den 20ern, meine ich. Dort wurde jemand per Nachricht wegbestellt und als er kurz drauf wiederkam, war seine Frau tot.... hmhmhm.

Mir graute es gerade vor der Schreibarbeit, aber ich mache mich mal an die Arbeit.
Mit dem Borden-Mord werde ich anfangen.
(Bitte meckert nicht über Tippfehler, es ist Sonntag...)



Am 4.8.1892 wurden in Fall River, Massachusetts Lizzie Bordens Vater Andrew und dessen Frau Abby (Lizzies Stiefmutter) ermordet aufgefunden.
Die Bordens waren relativ reich, doch der Vater hielt alle etwas an der kurzen Leine. Lizzie und ihre Schwester Emma waren nach außen hin Vorzeigetöchter (obwohl Lizzie laut Gerüchten regelmäßig in Geschäften geklaut hätte), man hat aber wohl nicht mal gemeinsam gegessen (so sagte das Hausmädchen Bridget) und besonders das Verhältnis von Lizzie und der Stiefmutter sei kühl gewesen. Im Mai vor der Tat hatte Andrew die Tauben getötet, um die sich seine Tochter gekümmert hat, im Juli hätte es einen riesigen Streit gegeben, wegen dem die Töchter tagelang ausgezogen wären und erst kurz vor der Tat wiedergekommen seien. Andrew schenkte Abbys Familie mehrere Immobilien (daraufhin kauften die Schwestern ihm ihr Elternhaus für einen Dollar ab und verkauften es ihm für 5000). In der Nacht vor der Tat übernachtete der Onkel (Bruder der verstorbenen Mutter) im Haus der Bordens. In den Tagen vor dem Mord war die Familie sehr krank, was an dem Fleisch liegen konnte, was vermutlich tagelang im heißen Wetter auf dem Herd stand (Abby vermutete aber einen Mordversuch, weil Andrew allgemein unbeliebt war).
Der Onkel verließ am Tattag das Haus gegen 8:45, um Verwandte zu besuchen.

Als erstes wurde Abby ermordet (zwischen 9:30 und 10:30), die das Gästezimmer im Obergeschoss aufräumen wollte (eigentlich die Aufgabe der Stieftöchter). Sie stand dem Täter gegenüber, der sie mit einem einzelnen seitlichen Schlag mit einem Beil gegen den Kopf niederstreckte. Sie drehte sich im Fall, der Täter setzte sich daraufhin auf ihren Rücken und schlug 19 Mal auf ihren Kopf ein.
Andrew, der gegen 10:30 zurückkehrte, konnte die Tür mit seinem Schlüssel nicht öffnen, klopfte, doch Bridget, das Hausmädchen konnte die Tür zunächst auch nicht öffnen. Lizzie soll darüber von dem oberen Ende der Treppe gelacht haben. Lizzie bestritt, oben gewesen zu sein - Abbys Leiche konnte man (nur) von der Treppe aus sehen - sie hätte ihrem Vater vielmehr unten mitgeteilt, dass Abby einen kranken Freund besuchen wollte. Anschließend soll sie versucht haben, Bridget zu einem Ausverkauf zu schicken, diese fühlte sich jedoch nicht wohl und wollte sich schlafen legen.

Bridget jedenfalls gab an, Lizzie hätte sie schließlich von unten gerufen (Bridgets Raum war im 2. Stock!), ihr Vater sei ermordet worden. Andrew hatten 10-11 Schläge gegen den Kopf getroffen, einer seiner Augäpfel wäre sauber gespalten worden. Die noch blutenden Wunden wiesen auf eine zeitnahe Tat hin.

Lizzy gab bei der Polizei mehrere Abläufe an: in der ersten Version will sie einige Zeit im Stall gewesen sein, und Birnen gegessen haben (die Polizei zweifelte diese Variante an - zu heiß, keine Fußabdrücke), und von draußen beim Hereinkommen auffällige Geräusche gehört haben, dann wieder nicht. Sie schickte während des Verhörs Bridget und einen Polizisten nach oben um nachzusehen, ob Abby von dem "kranken Bekannten" zurück sei (die natürlich auf der Treppe die Leiche sahen). Lizzie selbst wurde am Mordtag nicht auf Blutflecken untersucht.

Im Keller fand man unter anderem eine zerbrockene Axt, die einen frischen Bruch aufwies, aber geradezu auffällig mit Staub überschüttet war (die Polizei nahm die Teile aber nicht mit).
In der Nacht wurde Lizzie von einem Polizisten (das Haus stand unter Bewachung) beobachtet, wie sie in den Keller ging, und sich über die dort aufbewahrte blutige Kleidung der Eltern beugte.
Am 6. August wurde das Haus schließlich richtig durchsucht und die Axtteile mitgenommen. Lizzie wurde darauf hingewiesen, dass sie eine Verdächtige war, woraufhin sie am nächsten Tag von ihrer Freundin erwischt wurde, wie sie in der Küche ein Kleid verbrannte (es sei mit Farbe beschmutzt gewesen, man konnte nicht sicher sagen, ob es das Kleid des Mordtages war).

Während den Vernehmungen stand sie unter ärztlich verschriebenen Morphingaben, die anscheinend ihr Verhalten beeinflußten. Sie widersprach sich oft und beantwortete häufig die Fragen nicht, auch wenn die Antworten zur Entlastung hätten dienen können.

In der Verhandlung konnte nicht eindeutig festgestellt werden, ob die Axt die Mordwaffe war, es gab keine blutige Kleidung, die zu einem Täter hätte führen können, in der Nähe gab es vorher einen ähnlichen Mordfall (der Täter soll jedoch außer Landes gewesen sein). Bridget gab an, dass Lizzie statt im Stall im Haus gewesen sei (obwohl Lizzie dort von Zeugen gesehen wurde).
In der Autopsie (direkt im Bordenschen Wohnzimmer...) wurden zudem die Mägen auf Gift untersucht (Lizzie wollte einen Tag vorher Blausäure in der Apotheke kaufen; Tage vorm Mord war die Familie krank), doch es wurde kein Gift gefunden.

Lizzie wurde demnach freigesprochen, die Morde blieben ungeklärt.

Theorien, die sich im nachhinein bildeten, waren die von den Eltern verachtete Homosexualität Lizzies (weshalb sie die beiden doch selbst umgebracht hatte) oder sexueller Missbrauch durch den Vater, die möglichen Täter Emma (Lizzies Schwester), Bridget, der Onkel oder gar ein unehelicher Sohn Andrews.

Beide Schwestern sollen später recht gut gelebt haben (im gleichen Haus), sich jedoch 1905 überworfen haben und bis zum Tod keinen Kontakt mehr gehabt haben.

Wikipedia: Lizzie Borden

(Puuuh, was für ein langer Text. Die anderen Fälle schreibe ich aber heute nicht mehr auf!!)

Ich selber schwanke regelmäßig und halte Lizzie mal für schuldig, mal für unschuldig. Es gibt eine Liste mit Anhaltspunkten, die für Lizzie als Täterin sprechen.
http://law2.umkc.edu/faculty/projects/ftrials/LizzieBorden/bordenevidence.html

Heute jedenfalls finde ich es schon recht eindeutig, dass Lizzie die Täterin gewesen sein muss.


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ran ehemaliges Mitglied

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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 18:51
Ich mag den Thread :)
alte Mordfälle interessieren mich auch sehr, vorallem ungelöste, kann aber nicht genau sagen warum. Ich denke es macht sie einfach geheimnisvoller.
Der älteste mir bekannte Fall ist Lydia Schürmann, allerdings ist er "erst" 43 Jahre alt, sie ist damals 1962 aus ihrem Elternhaus verschwunden wegen eines Streits mit ihrer Mutter, da Lydia sich von ihr eingeschränkt fühlte und keine Freiheit hatte. Sie hatte vor, nach Frankreich zu fahren und ist per Anhalter von einem LKW-Fahrer mitgenommen worden. In dem Bericht ging hervor, dass sie aber schließlich Heimweh bekommen hat (k.A. wie man das im Nachhinein noch feststellen konnte), jedenfalls wollte sie wieder zurück aber wurde 4 Monate nach ihrem Verschwinden tot, mit Würgemalen von einem Pilzsammler aufgefunden.
Sie tut mir echt Leid, ihre wahrscheinlich erste Reise in die Freiheit endete mit ihrem Tod. Ihre Mutter machte sich bestimmt riesige Vorwürfe, vorallem da sie sich sozusagen im Unfrieden trennten.
Zitat von hoosaidtheowlhoosaidtheowl schrieb:Ich finde diesen Fall ziemlich schlimm, weil er zeigt, dass die Zeiten eben nicht "immer schlimmer werden", wie es häufig heißt.
Das kann man aber, finde ich, nur mithilfe von Statistiken herausfinden und nicht durch einzelne Fälle :D sicher hat es schon immer Mord und Totschlag gegeben, aber für mich hat es den Anschein als wäre die Welt früher ein viel sicherer Ort gewesen.
Eine ältere Dame erzählte mir mal, dass sie früher als Kinder ohne Bedenken zu Fremden ins Auto steigen konnten oder zu Leuten nach Hause^^
eigentlich schade, manchmal bedauere ich es in dieser Generation geboren zu sein.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 19:05
@hoosaidtheowl

Hallo ich finde den Thread auch sehr interessant. Möchtest du nur deutsche/europäische Fälle hier haben oder geht es auch Fälle aus anderen Ländern vorzustellen? Wenn ja hätte ich einen recht interessanten Fall aus den USA von deutschen Auswanderen.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 19:27
Zitat von ranran schrieb:Das kann man aber, finde ich, nur mithilfe von Statistiken herausfinden und nicht durch einzelne Fälle :D sicher hat es schon immer Mord und Totschlag gegeben, aber für mich hat es den Anschein als wäre die Welt früher ein viel sicherer Ort gewesen.
Eine ältere Dame erzählte mir mal, dass sie früher als Kinder ohne Bedenken zu Fremden ins Auto steigen konnten oder zu Leuten nach Hause^^
Ich denke, in 99,99 Prozent der Fälle könnten Kinder das heute auch noch. Nur hat sich inzwischen die Gesellschaft so gewandelt, dass die wenigsten Eltern es überhaupt zu solchen Situationen kommen lassen. Dementsprechend seltener werden die positiven Erfahrungen, die negativen werden dagegen durch die Medien geprägt und sind sehr viel präsenter. Für mich ein vollkommen klarer Fall von einer verschobenen Wahrnehmung.

Zum Thema:
Ein sehr interessanter und gleichzeitig sehr trauriger Kriminalfall ist meines Erachtens die Entführung des Lindbergh-Babys aus dem Jahr 1932. Allerdings gehe ich davon aus, dass der so bekannt ist, dass ich ihn hier nicht ausführlich vorstellen muss, oder?

Ansonsten natürlich der "Boy in the Box" aus 1957. Aber der hat ja bereits einen eigenen Thread, so weit ich weiß.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 19:56
Ein toller Thread! :) Dein Text über den Borden-Mord klingt wie die Zusammenfassung eines Kriminalromans! :D Sehr gut geschrieben. Bitte mach dir die Mühe und poste noch mehr Fälle.
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Möchtest du nur deutsche/europäische Fälle hier haben oder geht es auch Fälle aus anderen Ländern vorzustellen? Wenn ja hätte ich einen recht interessanten Fall aus den USA von deutschen Auswanderen.
Der erste Fall ist auch aus den USA. Also los erzähl! :popcorn:


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 20:45
Ich komme aus der Stadt, aus der auch Lydia Schürmann kam, falls das hier irgendwen interessiert.
Es kamen sogar mal "Bekennerschreiben" an, die waren aber von irgendeinem psychisch Kranken, der gleichzeitig noch den Manager von DJ Ötzi bedroht hat. Naja, ich denke nicht, dass der Fall Schürmann aufgeklärt werden wird. Leider...

@Teegarden
Ich wüde sagen - weltweit! Meine Fälle sind ja auch nicht aus D.

@Akkordeonistin
Aber nicht mehr heute :D


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 20:49
@ran
Übrigens ist es sogar statistisch bewiesen, dass Mord und Totschlag sich nicht immer mehr ausbreiten - das machen jedoch die Medien und erwecken somit den Eindruck ;)

Mich grauste es, einmal von einem altertümlichen "Freudenhaus" zu lesen, um dessen Ruinen man zahlreiche Babyleichen fand, die die dort beschäftiten Damen ohne mit der Wimper zu zucken direkt nach der Geburt getötet haben.
Man musste ja weiterarbeiten.


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ran ehemaliges Mitglied

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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 21:08
Zitat von hoosaidtheowlhoosaidtheowl schrieb:Übrigens ist es sogar statistisch bewiesen, dass Mord und Totschlag sich nicht immer mehr ausbreiten - das machen jedoch die Medien und erwecken somit den Eindruck ;)
Das beruhigt mich aber :)
kann sein, dass wir das den Boulevard-Zeitungen à la Bild zu verdanken haben..
naja ich bin sowieso zu jung um das zu beurteilen :D


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 21:14
Ach, was soll's, im TV kommt eh nichts. Mary Agnes mach ich noch. Den finde ich übrigens richtig gruselig, irgendwie. Mal sehen, was ihr dazu sagt.


Am 14.5.1930 erhielt die 17 Jahre alte Catherine Moroney aus Chicago Besuch einer Dame names Julia Otis, die sich als eine Art Sozialarbeiterin von der Stadt vorstellte. Sie glaubte ihr sofort, da sie mit ihrem Mann in der Zeitung nach Hilfe bzw. einem Job gesucht hat (17, verheiratet, Kind von 2 Jahren, zweites Kind erst ein Jahr alt, schwanger, Mann arbeitslos - ihr könnt euch den sozialen Status denken...).
Man unterhielt sich an der Tür über die Sorgen, die Catherine hatte und als die kleine Mary Agnes im Hintergrund auftauchte, zeigte Julia Otis prompt Interesse und Bewunderung für das kleine Mädchen. ...und bot der Mutter an, das Mädchen "mal" mit nach Californien mitzunehmen.
Nun kommt der traurige Part: Catherine ließ ihre Tochter natürlich nicht bei der fremden Frau, die ihr aber dennoch 2 Dollar zusteckte, damit sie sich mit dem Mann etwas gönnen könnte. Am nächsten Tag kam sie wieder und bot Catherine an, neue Kleidung für Mary Agnes zu kaufen, die dringend notwendig war - und Catherine stimmte zu, weil sie die Frau inzwischen für vertrauenswürdig hielt. Und das, obwohl Mary Agnes ängstlich nach ihrer Mutter schrie und nicht mit wollte.

Seit diesem Tag ist das Mädchen verschwunden.
Bei der Polizei konnte Catherine nicht einmal eine klare Beschreibung abgeben, konnte sich jedoch gut an die teure Kleidung und den Schmuck erinnern. Und genau diese Frau (Kleidung) soll zusammen mit einem Kind, das wie Mary Agnes aussah, auf einer Toilette eines Chicagoer Geschäfts gesehen worden sein, wie sie einer älteren Dame etwas diktierte.
Einen Tag später kam dann ein Brief bei den Moroneys an, in dem stand, dass man in zwei Monaten wieder da wäre, alles gut sei, und sich Catherine erst einmal fangen solle. Ein paar Tage später folgte ein zweiter Brief von "Alice Henderson", der Cousine Julia Otis', die Catherine erklärte, dass Julia Mann und Kind verloren hätte und sich deshalb nach einem anderen Kind sehnen würde. Sie würde Mary Agnes bald wieder zurückbringen.
Auch Julia Otis oder Alice Henderson konnten nie ausfindig gemacht werden.

Ein Jahr später gab es den Verdacht, dass Mary Agnes durch die Polizei bei einer fremden Frau gefunden werden konnte, sie war es jedoch nicht - sagte zumindest Catherine. Interessant ist aber, dass die Frau zugab, dass dieses Mädchen tatsächlich nicht zu ihr gehörte, aber darum bettelte, es behalten zu dürfen.

http://truecrimediva.com/mary-agnes-moroney-missing-for-87-years/ (Archiv-Version vom 04.11.2015)


Komische Sache, oder?


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 21:18
@ran

Übrigens nicht nur durch die typischen aufgebauschten Bild-Berichte, generell dank der Medien.
Oft bekam man die schlimmsten Morde zwei Dörfer weiter schon nicht mehr mit, wenn man beim "falschen" (sprich nicht-informierten) Bäcker eingekauft hat oder anderweitig nicht mit dem Dorf verbunden war.

Das Internet ist also Fluch und Segen zugleich, zwar ist man besser informiert, aber man kann ein falsches Bild gewinnen.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 21:22
@hoosaidtheowl

Oh super, ich freue mich! Ich suche dann morgen mal einen alten Fall raus den ich sehr faszinierend finde. Er ist größtenteils geklärt worden, tritzdem Ranken sich einige Mythen und Legenden um den Fall.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

25.10.2015 um 22:46
http://www.welt.de/vermischtes/article144114069/Fall-der-vermissten-Lyon-Schwestern-vor-Aufklaerung.html



Zwei Schwestern (10 und 12) verschwinden nach einem Besuch im Einkaufszentrum spurlos. Das war 1975. Man hat sie nie wieder gesehen.

Momentan tut sich gerade etwas in dem Fall.




http://www.charleyproject.org/cases/l/lyon_sheila.html (Archiv-Version vom 23.09.2015)

http://www.charleyproject.org/cases/l/lyon_katherine.html (Archiv-Version vom 16.01.2016)


Maryland, Washinton

Sie waren im Laufe des vormittags aufgebrochen zu einem nicht weit entfernten Einkaufszentrum. Es war der erste Tag der Osterferien. Dort haben sie sich um die Mittagszeit mit Freunden getroffen und Pizza gegessen.

Sie waren zu Fuß unterwegs. So wollten sie auch wieder nach Hause. Ihre Mutter hatte ihnen gesagt, sie müssten bis 16 Uhr wieder zu Hause sein.
Sie wurden auch auf dem Heimweg noch gesehen. Letztmalig gegen 15 Uhr 30.

Danach verliert sich jede Spur von ihnen.

Spätere Zeugenaussagen weisen auf Kontakte mit einem Mann hin. Einmal auf dem Parkplatz des Einkaufscenters und einmal im Einkaufcenter.

Um 19 Uhr begann die Polizeifahndung.

In den nächsten Wochen erhielt die Familie viele Anrufe. Aber alles wohl Trittbrettfahrer, die sich teilweise bereichern wollten und Lösegeld forderten.

Es gab auch eine Zeugenaussage, bei der ein Zeuge berichtete zwei geknebelte Mädchen in einem Wagen gesehen zu haben. Der Wagen war in Maryland zugelassen. Aber es war nur ein Teil des Kennzeichen bekannt. Letztlich konnte man den Wagen nicht identifizieren.

Der jetzt Angeklagte brachte sich kurz nach der Tat selbst ins Spiel. Er soll die Tat mit seinem Onkel zusammen ausgeführt haben. Damals hat er sich als Zeuge gemeldet, der den Mann auf dem Phantombild mit den Mädchen gesehen haben wollte. Bei einem Lügendetektortest fiel er aber durch. Wahrscheinlich wollte er nur die Belohnung. Man hat ihn aber nicht wegen der Falschaussage belangt.


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

26.10.2015 um 07:08
ich stöber öfters hier:

http://erichs-kriminalarchiv.npage.de/


da sind einige interessante Fälle dabei


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Alte Mord- und Vermisstenfälle bis in die 1950er Jahre

26.10.2015 um 07:52
Der Dreifachmord in Bonaduz/CH

Am 12. Juli 1821 werden in der abgelegenen Weihermühle bei Bonaduz in der Nähe von Chur im schweizerischen Kanton Graubünden der Müller und zwei Mägde ermordet aufgefunden.


E i ne b l u t i g e u n d g r ä u l l i c h e T h a t g e s c h e n A n n o 1 8 2 1 i m H e u m o n a t.


http://www.bonadurer.ch/weihersmuehle_toendala_1_d.html

Der Autor Silvio Huonder hat diesen Fall eingehend recherchiert, hat uralte, verstaubte Akten durchwühlt und ein Buch darüber geschrieben: DIE DUNKELHEIT IN DEN BERGEN

Wikipedia: Die Dunkelheit in den Bergen


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