Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@RajaLB

Ich glaube die Menschen haben Angst das dort dann jemand sitzt der nichts besseres zu tun hat wie Leute auszulachen und bloßzustellen.

@Kreuzbergerin

So eine Überwachung macht natürlich halt vor den privaten vier Wänden, aber zumindest könnte man den in der Öffentlichkeit zurückgelegten Weg besser rekonstruieren.

Karmäleon schrieb:Ich glaube die Menschen haben Angst das dort dann jemand sitzt der nichts besseres zu tun hat wie Leute auszulachen und bloßzustellen.

Das kann Dir auch ohne Kamera passieren ;o)

Karmäleon schrieb:So eine Überwachung macht natürlich halt vor den privaten vier Wänden, aber zumindest könnte man den in der Öffentlichkeit zurückgelegten Weg besser rekonstruieren.

Ja eben - man würde ich sicherer fühlen und es würde doch manch einen Abschrecken - es geht ja nicht
immer gleich um Mord - Gott sei Dank!

Wäre aber im Fall NE eine Kamera auf dem Parktplatz vom Lidl gewesen, wüsste die Kripo ob sie da war
oder nicht und müsste sich nicht mit sowas tagelang beschäftigen. Diese Zeit fehlt nun um schneller
weiterzukommen.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass beim Lidl keine Kameras existieren. Ich selbst habe während meines Studiums auch in solchen Discounter/Supermärkte, zwar nicht bei Lidl, gejobt und eigentlich sind dort überall Kameras zur Überwachung vorhanden. Sie dürfen eben bloß nicht z.B. die Kasse zeigen da die Kameras nicht das Personal überwachen sollen/dürfen sondern nur die Kunden (war ja damals das Problem bei Lidl). Jeder kleine Supermarkt hat inzwischen sowas und gerade in Zeiten mit steigendem Ladendiebstal kann ich mir das nicht vorstellen.

Allerdings werden diese Aufnahmen nach 48 Stunden meistens gelöscht- zum einen weil es Datenschutztrechtlich empfohlen wird und zum anderen weil eine lange Speicherdauer extrem große Datenmengen produzieren. In der Regel die Aufnahmen wieder überspielt. Daher meine Annahme, dass ein "bloßer" Vermisstenfall nicht dazu ausgereicht hat, die Aufnahmen beim Lidl einzusehen. Als man Nadine dann gefunden hatte, waren die Aufnahmen schon längst überspielt und eventuell nicht mehr gut wieder herzustellen.
Hätte man Nadine also schon früher gefunden, bzw. hätte die Polizei schon zu Beginn richtig gesucht, wäre man eventuell schlauer.

@VivaVioletta
Ich weiß aus sicherer Quelle das lidl keine Kameras hat weder drin noch draußen.

Mich beschäftigt immer noch die Frage der Löschung von Whatsapp-Nachrichten. Angenommen, der Täter hat sich kurzfristig mit NE per WA verabredet. Wenn er diese Sequenz der Verabredung in seinem Handy löscht, dann wäre sie immer noch auf NEs Handy gespeichert. Könnte die Polizei nun im Nachhinein einen Zugang in Whatsapp unter NEs Account simulieren und so die zuletzt gesendeten und empfangenen Nachrichten rekonstruieren? Und was ist, wenn der Täter, der nach der Tötung in den Besitz von NEs Handy gelangt war, auf diesem ebenfalls die letzten Nachrichten, in welchem das Treffen verabredet wurde, gelöscht hat? Liegen die Daten dann trotzdem noch auf einem Backup-Server? Kennt sich da jemand aus?

Wenn es ein Smartphone ist können die Daten auch auf der eigenen Cloud abgespeichert sein das separat auch ein Kennwort hat wenn dies aktiv war. (Backup)zum wiederherstellen der Daten auf ein neues Handy oder dem alten.

Da muss sie aber ein Backup gemacht haben oder zufällig um diese Zeit ein automatisches
erstellt worden sein. Dann kannst alles nachlesen.

Wenn sie sich bspw. per Sprachnachricht verabredet haben, dann sind diese trotz Löschung im Messengerverlauf noch immer gespeichert und abhörbar in den Dateien zu finden.

Zudem interessant: Sogar wenn das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt wird, ist dieser Verlauf noch immer in den Dateien zu finden. Ebenso wie runtergespeicherte Profilfotos, empfangene Fotos, versendete Fotos, abgespeichert sind. Erst kürzlich wieder selbst erlebt.

Wenn sich NE also nicht "face to face" zum Treffen am Parkplatz verabredet hat, sondern via Handy, dann gibt es entweder Verbindungsdaten (voice) oder Messenger (voice oder Text). Ebenso könnten von den in Frage kommenden Personen in ihrem Umfeld Standort- und Verbindungsdaten von deren Handies ausgewertet werden. Sofern der Täter sein Handy bei der Tat dabei hatte, dürfte sich damit durchaus ein Verdacht ergeben. Indizien zwar nur, aber immerhin.

Gespeicherte Voice-Nachrichten in den Dateien, sowie gespeicherte Fotos die über Messenger verschickt oder empfangen wurden, sowie runtergespeicherte Profilfotos habe ich erst kürzlich beim ausgedienten Gerät meines Kindes zuhauf vorgefunden und wie erwähnt trotz, dass es auf Werkseinstellungen zurückgesetzt wurde. Nach dem ich mein Kind davon in Kenntnis setzte, setzte sie es in meinem Beisein erneut zurück, es veränderte aber am Umstand dass die Daten noch da waren, nichts. Sie hat dann die Dateien einzeln gelöscht. Ob sie nun tatsächlich endgültig weg sind weiß ich nicht. Zu sehen und zu finden sind sie jedenfalls nicht mehr. Was ich nicht finden konnten waren Textnachrichten. Ob diese auch irgendwo abgespeichert werden und zugänglich sind weiß ich nicht.

Um Spuren zu verschleiern ist mir natürlich klar, dass der/die Täter allein durch die Mitnahme von NEs Handy alles versuchen werden, um Daten am eigenen Geät und an NEs Hand so gut es geht zu löschen. Die Frage ist eben nur, was bleibt trotz aller Möglichkeiten, an den Geräten zu löschen, nachträglich noch rekonstruierbar, ohne das Handy von NE zur Verfügung zu haben?

Wenn Sie ein Backup über Ihren Computer gemacht hat kann man über icloud die Daten auch auf ein
neues Handy spielen - man braucht eben das Passwort. Für die Polizei wahrscheinlich kein Problem.
Aber das sollte @Sector3 Dir am Besten erklären können. Er kennt sich aus glaube ich.

Ich glaube ein Backup ist allgemein unwahrscheinlich. Es gibt nur wenige, die so penibel sind und Backups von ihrem Handy durchführen. Die meisten speichern ja nicht mal ihr Adressbuch parallel auf der SIM oder machen eine Sicherung der ganzen Nummern auf eine SD-Karte.

@Jeforli
Wenn man beim iPhone "automatisches Backup" einstellt, macht das Handy das von selbst.
In welchen Abständen weiß ich leider nicht.

@RajaLB
@Jeforli

Zumal die für die Tataufklärung relevanten Daten (zur Königsfrage: Mit wem hat NE sich am Abend verabredet?) wahrscheinlich erst in den letzten Stunden vor ihrem Verschwinden entstanden sind. Ob sie an ihrem letzten Nachmittag noch von sich aus irgendein Backup gemacht hat, möchte ich bei diesem Tagesprogramm wirklich bezweifeln. Aber ihr Handy wurde ja vom Täter mitgenommen und steht daher physisch nicht zur Auswertung zur Verfügung.

Daher geht es mir eher um die Daten, die - sowohl auf der Seite von NE als auch auf der Seite ihrer Kontakte - unabhängig vom Gerät gespeichert werden und auch nach 8 Tagen noch rekonstruiert werden könnten.

@Hammurapi

Hammurapi schrieb:Aber ihr Handy wurde ja vom Täter mitgenommen und steht daher physisch nicht zur Auswertung zur Verfügung.

Hab ich in dieser Form bisher nirgendwo gelesen. Die Polizei gibt weder von sich, dass sie im Besitz des Handys sind, noch wird es, wie beispielsweise die Kleidung, durch einen Aufruf an die Bevölkerung gesucht. Ich würde daher eher in Erwägung ziehen, dass die Polizei im Besitz des Handys, wie auch anderer persönlichen Gegenstände ist.

@Jeforli
also davon gehe ich nicht aus. Er nimmt die Kleidung mit und den Rest nicht??? Das wäre ja völlig blöd!

Warum sucht die Polizei die Kleidung, den Rest aber nicht? Auch komisch.

@Jeforli

Jeforli schrieb:Warum sucht die Polizei die Kleidung, den Rest aber nicht? Auch komisch.

POL-LB: Staatsanwaltschaft Stuttgart und Polizeipräsidium Ludwigsburg: Ergänzende Pressemitteilung zu Tötungsdelikt an 36-Jähriger in Ludwigsburg
23.10.2015 – 15:32

Dabei wurden jedoch keine beweiserheblichen Gegenstände aufgefunden.

...

Diese Bekleidungsstücke sind ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen. Insbesondere das gelb-grüne Top (siehe Vergleichsfoto), das möglicherweise beschädigt und verschmutzt ist, könnte vom Täter entsorgt oder auch nur achtlos weggeworfen worden sein.

beweiserheblich gegenstände, sind alle gegenstände, die beweise für irgendetwas liefern könnten.

die polizei sucht nicht explizit nach dem handy und anderen sachen.
das heisst aber nicht, dass sie diese gegenstände hat, denn diese gegenstände könnten ebenso gegenstand der ermittlungen sein, wie die bekleidungsstücke.

ich geh davon aus, dass sie auch nach dem handy suchen.. und natürlich auch nach anderen gegenständen, die beweiserheblich sind. das können auch gegenstände sein, von denen die polizei noch gar nicht weiss, dass sie die dabei hatte.

Warum war Nadine eigentlich nach dem Sport noch kurz zu Hause? Die Kinder haben sicherlich längst geschlafen. Sie hat sich nicht umgezogen und geduscht. Sie ist mit ihren Sportklamotten vielleicht noch einkaufen und dann vielleicht noch zu ihrer Verabredung gefahren. Dazu hätte sie eigentlich nicht vorher noch zu Hause vorbeifahren müssen. Nach einem Arbeitstag und anschließendem Sport und vor dem nächsten Arbeitstag versucht man doch Zeit zu sparen, wo es nur geht.

Ich glaube viel eher, dass sie von irgendjemanden irgendwo auf dem Weg zum Supermarkt oder im Markt angesprochen wurde, der sie aus welchem Grund auch immer auf den Parkplatz gelockt hat.