Vermisster Pilot nach Absturz einer Kleinmaschine

@Rick_Blaine

Ich verstehe schon, warum Dir ein Rettungsmanöver nicht einleuchtet. Man muss noch nicht einmal Pilot sein, um erahnen zu können, dass eine Bruchlandung samt Maschine aussichtsreicher als ein Absprung wäre.
Meine Vorstellung geht ja nicht in diejenige Richtung, dass er glaubte einen Absprung aus solch großer Höhe überleben zu können.
Hast Du mal meinen Beitrag von gestern 21:44 Uhr überdacht, in welchem ich einen Absprung in letzter Minute (also kurz vor dem Aufprall) in Erwägung gezogen habe?

Ja, aber das passt nicht zu den Zeugenaussagen. Er ist vorher und hoch ausgestiegen

Und die Höhe macht kaum einen Unterschied. Selbst sich aus einem PKW fallen zu lassen, bei ca 120 km/h wäre tödlich.

Ich habe mich glaub unkonkret ausgedrückt. Nimm mal folgenden Plan an: Er wollte wirklich ganz knapp vor dem Aufprall abspringen. Hierzu müsste er ja bereits in größerer Flughöhe die Tür aufstemmen und sich aus der Tür hängen... sich quasi in Absprungposition bringen. (Eventuell gelänge sowas, wenn man sich mit dem gezogenen Gurt des Copilotensitzes sichert oder so.)
Meine Vermutung ist, dass dieses (oder ein ähnliches) Manöver einfach schief ging... er quasi nicht abgesprungen sondern herausgefallen ist.

Ein vernünftiges Steuern zwecks Bruchlandung wäre dann nicht mehr möglich gewesen, es kann nur entweder oder sein. Er im cockpit, alle Instrumente und Steuermöglichkeiten bedienend, für eine Notlandung, oder er ausserhalb der Kabine, mit Kopf, Oberkörper, Händen und keine Kontrolle mehr über das Flugzeug. Mit weniger ausserhalb fällt er nicht heraus.

Das Herausfallen aus Versehen kann man allein wegen der physikalischen Gegebenheiten als unmöglich erachten. Er muss es gewollt haben. Und in dem Moment wo er es in die Tat umsetzte, verlor er die Kontrolle über die Steuerung, das muss er gewusst haben.

Das ist klar. Eine - soweit möglich - kontrollierte Bruchlandung ist bei so einem Plan nicht möglich.

Trotzdem wäre es doch denkbar, dass er etwas in dieser Art geplant hatte, oder? Ich sage nicht, dass es ein besonders guter Plan gewesen wäre.

@Dornröschen


Wir haben keine Ahnung, was in seinem Kopf vorging, aber da er Pilot war wusste er, was möglich ist und was nicht, daher glaube ich das weniger.

Rick_Blaine schrieb:Und in dem Moment wo er es in die Tat umsetzte, verlor er die Kontrolle über die Steuerung, das muss er gewusst haben.

Und gerade das finde ich mal wieder unglaublich fahrlassig. Der Crash fand ja nicht wirklich weit von bewohntem Gebiet, von Häusern statt. Es hat nicht viel gefehlt und es hätte weitere Todesopfer geben können.

@Photographer73
Allerdings, aber wenn es wirklich ein Suizid war - und im Moment ist das ja die plausibelste Version - dann kommt es schon vor, dass den Suizidanten alle anderen egal sind. Siehe Geisterfahrer, die absichtlich in den Gegenverkehr steuern, siehe den Germanwings Massenmörder...

@Rick_Blaine

Ja, daran dachte ich auch, das wäre dann wieder ein weiterer Hinweis auf einen Suizid, wo es dem Selbstmörder egal gewesen ist, ob er noch andere mitnimmt. Nach mir die Sinnflut...

Zitat von @Photographer73
Ich kann mich mit einem Suizid noch nicht so ganz anfreunden, auch wenn es stark danach aussieht. Allerdings frage ich mich, wieso es bei einem geplanten Selbstmord noch ein Notsignal gab und die Maschine anscheinend auf "Notlandung" eingestellt war. Ich find, das paßt irgendwie nicht zusammen
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Sehe ich genauso.
Dieses Notsignal "stört".
Kann mir schlecht vorstellen,daß ein Suizident dies vorher setzt,um sein Gewissen zu erleichtern oder zu warnen.


Ich verstehe auch nicht,daß keine Obduktion stattgefunden hat.
Zumindest eine Blutuntersuchung hätte Aufschluß geben können,ob z.B.Medinkamente oder Drogen eine Rolle gespielt haben.
Außerdem gehört sie,meiner Meinung nach,zu den flugtechnischen Untersuchungen und evtl. zu den Statistiken.

Vermutlich gehört aber auch nicht alles in die Öffentlichkeit und laut Medien ist der Fall im Prinzip abgeschlossen.

Ich bin jetzt auch etwas darüber geschockt, zu lesen, dass es wohl keine Obduktion gibt. Ich finde den Selbstmord schon merkwürdig. Aber es kann natürlich sein, dass die Angehörigen einen Abschiedsbrief gefunden haben, wo der Mann ankündigte, sich genau so das Leben nehmen zu wollen. Dann werden die Angehörigen evtl. sagen, dass eine Obduktion nicht mehr wichtig ist.

Ich finde es recht plausibel, dass er ein Notsignal abgab und dann Sprang so sieht es immerhin nicht direkt nach Suizid und evtl eher nach Unfall aus, würde Sinn machen, wenn er eine Lebensversicherung hatte andernfalls finde ich, macht es wenig Sinn oder er wollte sichergehen, dass er halt tot ist.

Allerdings finde ich, würden Alkohol/Drogen auch Sinn ergeben.
Wirklich komisch, dass keine Obduktion stattfinden soll.

Seltsamer Fall.

Feelee schrieb:Ich bin jetzt auch etwas darüber geschockt, zu lesen, dass es wohl keine Obduktion gibt. Ich finde den Selbstmord schon merkwürdig.

@Feelee über die Todesumstände ist offiziell doch noch gar nichts bekannt. Die Behörden schließen weder Unfall noch Suizid aus.
Hier wird nur sehr lebhaft über die Möglichkeit eines Suizids gesprochen, weil von Anfang an Mitglieder darauf pochten, es könne sich nur um Selbsttötung handeln. Andere Mitglieder sehen das aber anders (ich gehöre auch zu ihnen).

Die Aussage der Staatsanwaltschaft, dass keine Obduktion des Piloten durchgeführt wird, finde ich allerdings auch verblüffend.
Wenn die Feststellung der Identität und der Todesursache die einzigen Gründe für Obduktionen wären, könnte man sich sicherlich viele Obduktionen ersparen. Ich dachte bisher, es ginge dabei auch um die Feststellung der Todesumstände, soweit man sie anhand der Leiche nachvollziehen kann.

Im Falle des Piloten wäre ein mittlerweile gefundener Abschiedsbrief quasi die einzige Erklärung für die Todesumstände, wobei hierbei das Absenden des Notsignals und die Notlandeeinstellungen wiederum nicht in Bild passen würden.
Ansonsten könnte die Obduktion Erkenntnisse über den Zustand erbringen, in dem sich der Pilot befunden hat, ob Drogen, Alkohol, Gift oder andere Substanzen eingenommen und wirksam wurden, ob es im Gehirn krankhafte Veränderungen gab, die vielleicht wahnhafte Vorstellungen auslösen konnten, ob es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kam, in dessen Verlauf man vielleicht sein Handeln nicht mehr vernünftig steuern kann, ob es Karzinome im Körper gab, deren Diagnose ein Grund für Suizid sein könnte und der Familie durchaus nicht unbedingt bekannt sein muss ect.

Ich bin natürlich kein Fachmann für Obduktionen, aber ich denke schon, dass man da wichtige Erkenntnisse gewinnen könnte. Für die Versicherung der Flugzeugvermietung müsste es doch von Interesse sein, ob der Absturz des Flugzeugs ein krankheitsbedingter Unfall war oder durch willentliche Handlungen des Piloten herbeigeführt wurde.

@Dornröschen
Danke für die Richtigstellung. Ich dachte, der Fall wäre mit dem Ergebnis "Suizid" abgeschlossen und darum gibt es keine Obduktion.

Wenn dies aber noch offen ist, dann ist eine Obduktion doch erst recht wichtig.

Ja, so sehe ich das auch.

Wegen eines Schlaganfalls krankheitsbedingt verunfallt, tötlich verletzt bei versenhentlichem Absturz aus dem Flugzeug. Vor der Tür weder Geländer noch Fangnetz angebracht, und das Pflegepersonal hat auch nicht aufgepasst! Ein Skandal, dass es solche Skandale geben darf! :troll:

Zitat von whitelight:

Vermutlich gehört aber auch nicht alles in die Öffentlichkeit und laut Medien ist der Fall im Prinzip abgeschlossen.
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Für die Berichterstatter wird es wohl zu diesem Fall nichts Neues geben.
So zumindest habe ich den Staatsanwalt verstanden.

Intern aber ganz bestimmt.
Ich denke eigentlich eher schon,daß eine Obduktion stattgefunden haben wird,von den Ergebnissen aber nichts mehr für die Öffentlichkeit bestimmt sein wird,u.a.,um eventuelle Nachahmer zu vermeiden.

Ehrlichgesagt sehe ich hier wenig Sinn in einer Obduktion. Eine ausführliche Leichenschau reicht m.E. Todesursache: mit hinreichender Wahrscheinlichkeit Sturz aus großer Höhe. Im Gehirn findet man nach einigen Tagen Liegezeit im Wald auch nichts mehr an Feinheiten. Eine Psychose kann man auch haben, wenn man mit üblichen Methoden im Gehirn nichts sieht. Toxikologische Untersuchungen könnte man aus dem Blut problemlos machen. Ob der Herr eine Tumordiagnose oder ähnliches hatte, erfährt der Staatsanwalt vom z.B. Hausarzt schneller, als wenn man jedes Organ sezieren lassen will. Und wenn man etwas finden würde wie einen Tumor, welche Konsequenz hätte es? Die Versicherung zahlt den Flieger sowieso, am Boden ist außer umgewühlter Erde zum Glück niemand beschädigt worden.
Die Staatsanwaltschaften fordern seit Jahren immer weniger Obduktionen ein, weil das auch ein Kostenfaktor ist. Die Rechnung von der Rechtsmedizin muß ja jemand bezahlen.
Kann man gut finden oder nicht, ist halt so.

Man könnte auch auf jeden Totenschein "Herzversagen" schreiben und überhaupt keine Obduktionen mehr machen, das wäre dann noch kostengünstiger.

Sollte es für die Familie klar sein, dass es sich um ein Suizid handelt, dann finde ich es völlig ok ohne Obduktion und es ist auch klar, warum man nichts weiter an die Öffentlichkeit bringt... sollte es aber nicht klar sein, dann verstehe ich es eher nicht, warum man davon absieht... immerhin könnte er verschiedene Krankheiten kurz nach dem Start bekommen haben, die ihn in Panik irrationale Dinge tun ließen und das wäre doch sehr hilfreich für die Familie, es zu verstehen und damit klar zu kommen.