@Elefant100 @Basti83 Fraglich, ob die Polizei selbst überhaupt dieses große Besteck wollte / geplant hat.
Es könnte auch ganz anders gewesen sein:
Donnerstagabend:
Mädchen wird vermisst.
Lösegeldforderung trifft bei der Familie ein.
Familie entschließt sich, die Polizei einzuschalten - diskret!
Nacht vom Do auf Fr:
Polizei geht noch nachts mit Spürhund/en los.
Findet Fahrrad und herrenlosen Hund des Mädchens.
Spürhund führt zu dem Hof im Dorf Luga.
Polizei ist sich sicher, dass die Täter das Mädchen in Luga festhalten und beschließt Überraschungsangriff.
Freitagmorgen, 5.30 Uhr:
SEK-Großeinsatz in Luga. Der Hof wird gestürmt, das ganze Dorf von 50-60 schwer bewaffneten SEK-Beamten in Schach gehalten. Man war sich 100% sicher, dass man hier das Mädchen und die Täter finden wird.
Plan war: Großeinsatz, Geiselbefreiung / Täter fassen, Fall geklärt. Leider Fehlanzeige!
Nun passiert das, was nicht geplant war:
Bewohner von Luga in hellem Aufruhr! Das bleibt natürlich nicht lang verborgen, die Lokalpresse bekommt Wind von der Sache. Der "überfallene" Hofbesitzer gibt ein Interview, die Presse bestürmt die Polizei und will Antworten. Plötzlich wird es durch den SEK-Einsatz, von dem man sich was ganz anderes erhofft hatte, erforderlich, der Öffentlichkeit eine Erklärung zu geben für diesen Einsatz.
In Absprache mit den Eltern des Mädchens entschließt man sich nun, mit der Entführung an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn klar ist: Der SEK-Einsatz ist inzwischen im Umkreis bekannt geworden und die Täter wissen natürlich, auch wenn die Polizei sich zu den Gründen des Einsatzes bedeckt hält, WEM dieser Einsatz galt. Sie wissen also, dass die Polizei eingeschaltet wurde und dass die zu allem entschlossen ist. Nun versucht man also Feuer mit Feuer zu bekämpfen und macht die Entführung öffentlich.
Damit ist das "große Besteck" also vielleicht einfach nur zwangsläufig auf den Tisch gekommen, weil durch den bekanntgewordenen SEK-Einsatz eh schon das Kind in den Brunnen gefallen war.