Die Ermittler kommen im Fall Bianka nicht weiter:
3. Oktober 2015 - Fall Bianka: Die Ermittler sind am Ende ihres LateinsUnd die beschuldigte Mutter schweigt weiter
Wenn man die spärlichen Informationen analysiert, die die Luxemburger Staatsanwaltschaft an das eine oder andere ihr genehme Presseorgan über den Fall Bianka und die inhaftierte Mutter Sarah Bisdorff herausgibt, dann kommt man nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die Ermittler und die Justiz scheinen davon überzeugt zu sein, dass Sarah Bisdorff in der Sache mit drin hängen muss, entweder als Beteiligte am Tod ihrer Tochter, an deren organisierten Entführung oder an deren Verkauf. Im „Wort“ wird sogar heute über eine Freilassung der wegen „non représentation d’enfant“ beschuldigten Frau aus der Untersuchungshaft spekuliert. Wobei festgehalten wird, dass die Beschuldigung jetzt auf „Mord“ hinauslaufen würde.
Die Freilassung der Beschuldigten wäre eigentlich nur normal. Denn das Schauspiel, das sich in den letzten Wochen und Monaten um die Beschuldigte herum abgespielt hat, wird so langsam zur Posse. Die Frau spricht nicht, man hat auch keine ultimativen Beweise gegen sie und so ähnelt ihr Aufenthalt in Schrassig einer Art Beugehaft. Dabei scheint Sarah zu wissen, was sie tut, denn als sie bei den ominösen Tauchgängen und dem Abpumpen des Weihers in Linger konstant gefilmt wurde, soll sie zu den Ermittlern gesagt haben, sie würden sich lächerlich machen. Und irgendwie hat Sarah recht gehabt.
Allerdings ist ihr Verhalten kaum zu verstehen. Denn wenn Biankas Mutter weiß, wo sich ihr Kind befindet oder Informationen über dessen Tod besitzt, müsste sie schon einen extrem starken Charakter haben, um dieser Beugehaft standzuhalten und nicht eines Tages während diesen langen Wochen und Monaten reinen Tisch zu machen. Die Ermittler sollen von ihrer Schuld überzeugt sein, Sarah soll das Problem einfach ausgesessen haben und jetzt soll sie also freigelassen werden?
Es sei denn, diese Option der Freilassung hätte als Ziel zu beobachten, was die Frau jetzt tun wird. Aber dafür scheint es bereits reichlich spät zu sein.
https://www.luxprivat.lu/news/detail/fall-bianka-die-ermittler-sind-am-ende-ihres-lateins.html (Archiv-Version vom 20.09.2016)