Vermisste Familie aus Drage

Ich hatte irgendwo auch gelesen, dass die Tochter eigentlich zu einem langersehten Reiterurlaub sollte. Dort ist sie nicht erschienen. Alleine diese Tatsache lässt doch vermuten, dass der Familie etwas zugestossen ist.

dilaria5656 schrieb:Auf N-TV wurde ein evtl. gemeinschaftlicher Suizid angedeutet, weil es der Familie nicht gut geht, aus welchem Grund auch immer.

Klingt leider alles garnicht gut.

Gemeinschaftlicher Suizid? Wer würde denn dann sein Kind mit umbringen, das sich schon so auf den Reiturlaub freut und sicher nicht sterben will, lässt aber gleichzeitig die Katze unversorgt lebend im Haus zurück? Wenn man schon aus Besorgnis, was aus dem Kind werden soll, wenn man selbst nicht mehr ist, dieses mit tötet, würde man dann nicht auch die Katze getötet oder zumindest anderweitig versorgt zurücklassen? Einen erweiterten Suizid fänd ich unter den Umständen wahrscheinlicher - hätten sie es zusammen (!) geplant, hätten sie auch für die Katze eine Lösung gesucht vorher.

Der Reiturlaub sowie die zwei Autos sind zwar nur wenige Indizien - ich tippe aber auf Abstieg aus der Mittelschicht als Motiv. Das zerreißt Familien.
Eifersucht schließe ich fast aus - dazu müsste man entweder die Tochter nicht töten, bzw. nur die Tochter, wenn man der Frau so richtig schaden will. Krankheit ist möglich, allerdings kann die bei keinem Partner besonders schwer gewesen sein, denn beide hatten ja Arbeit. Und bei einer minderschweren Krankheit, bzw. im frühen Stadium einer schweren Krankheit braucht man nicht eine ganze Familie auszulöschen. Eine psychische Komponente wird allerdings schon eine Rolle spielen - Depressionen, Narzissmus, die üblichen Verdächtigen halt...

Comtesse schrieb:Wenn man schon aus Besorgnis, was aus dem Kind werden soll, wenn man selbst nicht mehr ist, dieses mit tötet, würde man dann nicht auch die Katze getötet oder zumindest anderweitig versorgt zurücklassen?

Die Katze wird doch versorgt? Das ist doch dem Tier egal von wem es das Futter bekommt. Innerhalb von 2 Tagen hat die ihre ehemaligen Besitzer vergessen. Nicht jeder sieht in Katzen etwas , was sie nicht sind.

Ich gehe davon aus, was immer hier geschehen ist, war sicher nicht geplant sondern ist aus einem Affekt heraus geschehen. Denn wenn man sein Verschwinden, Aussteigen oder auch gemeinsamen Selbstmord geplant hätte, dann hätte man auch dafür gesorgt, dass einen so schnell keiner sucht/vermisst, dann hätte man allen erzählt, dass man in den Urlaub fährt o.ä., hätte die Katze in Obhut gegeben und dann hätte man nicht sofort die besorgte Familie samt Polizei an den Hacken gehabt.

@oBARBIEoCUEo
"Wenn es um Geld geht, Geld ist nicht alles. Man kann auch mit wenig glücklich leben".

In Deutschland sicherlich nicht...wenn Arbeitslosigkeit und Hartz IV evtl drohte ist das leider für viele Menschen mittlerweile ein Todesurteil. Arm sein in armen Ländern ist da sicherlich besser aushaltbar, da dort einer dem anderen hilft, als in einem der reichsten Länder der Erde. wo jeder nur noch sich selbst der Nächste ist. Dank sei unserer Regierung und auch unserer Gesellschaft.

Gemeinschaftlicher Suizid schließe ich eher aus, da man die Katze nicht im Haus gelassen hätte.

@KonradTönz
Ja, die Katze wird versorgt, aber konnten sie das ahnen, dass man sie so schnell versorgen wird, dass man sie so schnell vermissen und suchen wird mit großem Polizeiaufgebot?

@Comtesse
Kla, wenn das mit dem Abschiedsbrief denn stimmt....hmm?

@xTrina
Der soll in der Wohnung gelegen haben. Dass den schnell jemand findet, kann man damit rechnen, dass man kaum 2 Tage weg ist und schon jemand die eigene Wohnung betritt und durchsucht? Pünktlich zum Ferienbeginn?

Sonadora schrieb:In Deutschland sicherlich nicht...wenn Arbeitslosigkeit und Hartz IV evtl drohte ist das leider für viele Menschen mittlerweile ein Todesurteil. Arm sein in armen Ländern ist da sicherlich besser aushaltbar,

Soll das jetzt ein Witz sein? In fast keinem Land der Welt geht es armen, kranken und schwachen Menschen so gut wie in Deutschland - zumindest finanziell. Der Sozialetat in Deutschland ist anteilig einer der höchsten weltweit.
Das Problem ist eher der Abstieg, der Prestigeverlust, der Verzicht, wenn man einmal mehr hatte und plötzlich mit weniger auskommen muss. Von Pferdeurlaub können arme Menschen in anderen Ländern jedenfalls nur träumen, von zwei Autos sowieso...

Ich vermute, dass sich hier eine grauenvolle Tragödie abgespielt hat. Die Familie hatte evtl. Geldsorgen. Vielleicht hat der Mann vor der Frau das wahre Ausmass auch verschwiegen. Evtl. hat er sich geschämt, wollte es selber nicht wahr haben. Zuletzt sah er dann keinen Ausweg mehr. Anstatt darüber zu sprechen, entschied er sich dafür, die ganze Familie auszulöschen. Somit ist es in meinen Augen eine Verzweiflungstat. Ich glaube nicht, dass die Frau mit ihm einen Suizid geplant hat.

@Sonadora

Ja, da hast Du wohl Recht.
Von daher sollte die Gesellschaft mal wieder umdenken.
Besitz ist nicht alles.
Wenn es einem mit dem was man tut nicht gut geht, sollte man seine Strategie ändern.
Charakter macht für mich Leute, nicht Besitztum.
Ist aber wohl eine Einstellungssache und die kann man ändern. :-)

@Feelee
Ja, das kann gut sein, solche Fälle gab es ja leider schon. :(

@Feelee

Gegeben hat es das auch schon, aber das ist auch eine Möglichkeit.

Jetzt auf N24.

@KonradTönz

etwas sehr realitätsfremd der 1. Satz deiner Aussage...

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/studie-jeder-5-suizid-durch-arbeitslosigkeit-90016608.php

@oBARBIEoCUEo hat meinen Post richtig verstanden :-) .....

Sonadora schrieb:@KonradTönz

etwas sehr realitätsfremd der 1. Satz deiner Aussage...

Absolut nicht. Durch die starke Propaganda der Soziallobby wird nur immer der Eindruck erweckt, dass es Arbeitslosen in Deutschland besonders schlecht geht. Das Bild ist allerdings extrem verzerrt.
Wenn du dem widersprechen willst, nenne mir bitte drei Länder die Arbeitslosen eine höhere UND längere Grundversorgung bieten , als Deutschland. Mir fallen auf Anhieb höchstens Schweden und die Schweiz ein.

Arbeitslose bringen sich nicht um weil sie hungern müssen oder weil sie obdachlos sind . Der Grund ist eher der Prestige- und Perspektivverlust.

@KonradTönz

Verhungern muss hier sicherlich niemand, aber es gibt auch eine psychische Komponente, viele wollen ihren Lebensunterhalt auch einfach aus eigener Kraft bestreiten.
Und dann kommt noch hinzu, dass Hartz IV zum Stigma erklärt wurde, egal welcher Hintergrund besteht und das auch oft genug öffentlich verwortet wird. Sag ich mal so.

Auch wenn es den Arbeitslosen in Deutschland noch besser geht, wie in anderen Ländern. Es gibt dennoch Gründe, warum ein Familienvater durchdreht. Wenn die Familie verschuldet ist, einer den Job verliert, ein höheres Einkommensniveau gewohnt ist etc. Hinzu kommt noch, vielen würde alleine schon durch reden mit dem Partner geholfen. Zu zweit findet man öfters eine Lösung, eine gemeinsame Lösung. Aber manchem Partner fehlt der Mut, sich zu öffnen. Er schämt sich. ER hat die Familie jahrelang "gut" versorgt. Auf einmal kann er als Mann nicht mehr das bieten, was er sich erhofft hat. Was er vielleicht auch glaubt, was seine Frau von ihm erhofft.

Da ist egal, ob die ARbeitslosen es in Deutschland noch ganz gut haben. Da sind ganz andere Gründe, die zu solchen Taten führen.

oBARBIEoCUEo schrieb:Verhungern muss hier sicherlich niemand, aber es gibt auch eine psychische Komponente, viele wollen ihren Lebensunterhalt auch einfach aus eigener Kraft bestreiten.
Und dann kommt noch hinzu, dass Hartz IV zum Stigma erklärt wurde, egal welcher Hintergrund besteht und das auch oft genug öffentlich verwortet wird. Sag ich mal so.

Arbeitslosigkeit war ja hier schonmal nicht das Problem - denn beide hatten eine Arbeitsstelle und ihr Fernbleiben wurde bemerkt. Verschuldung wäre möglich. In der aufstiegsorientierten Mittelschicht versuchen ja einige nach außen hin die Zugehörigkeit zu einer höheren Liga zu simulieren, indem sie sich entsprechende Statussymbole anschaffen: Haus, Autos, Pferde, Geigenunterricht... Und dabei kann man sich sehr leicht verheben und irreversibel abrutschen. Ich vermute hier am ehesten so etwas in der Art.