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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

71 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ukraine Serienkiller Göhrde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

26.09.2015 um 10:49
@chelsi

Noch einmal: ich rede nicht von der deutschen Mauer oder der ungarisch-österreichischen Grenze, ich rede von der Grenze zwischen der Sowjetunion (heute Ukraine) und den Nachbarländern. Sowjetbürger konnten nicht einmal im Ostblock einfach so herumreisen sondern brauchten dazu eine Erlaubnis, und eine Erlaubnis Fremdwährungen zu tauschen, selbst innerhalb des Ostblocks. Das galt übrigens für DDR Bürger auch, die konnten auch nicht einfach so mal im Ostblock herumgurken, für alles brauchte man Genehmigungen.

Daher sind spontane einfache Trips aus der SU (Ukraine) in den Westen auch in dieser sommerlichen Vorwendezeit nicht ganz so einfach gewesen. Bis die Sowjetunion ihre Reisebestimmungen ebenfalls liberalisierte dauerte es noch ein wenig.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

26.09.2015 um 11:11
@Rick_Blaine
Noch einmal: ich rede auch nicht von einem spontanen Trip. Es war jedoch einzelnen Bürgern durchaus möglich, in Länder des Ostblocks zu reisen. Z.B. über eine Einladung- ich selbst hatte ab 1987 mehrfach privaten Besuch aus der UdSSR, und dies waren keine Parteibonzen. Daher sind mir die Formalitäten sehr klar. O. hatte durch seine Fahrten auf der Maxim Gorki zahlreiche Bekanntschaften geschlossen, wie @GonzoX weiter oben sehr interessant belegt hat.
Daher schließe ich die Möglichkeit, daß er- wie auch immer- im Jahr 1989 trotz aller Hürden nach Deutschland gelangen konnte, keineswegs aus. Natürlich weiß ich nicht, ob es denn so war, würde aber nicht kategorisch behaupten, daß es unmöglich gewesen wäre, die Grenzen zu überqueren.

@GonzoX schrieb:

>>Die Frage wäre ja auch, wie wahrscheinlich bzw. ungewöhnlich eigentlich ein Kopf-Durschuss wäre??<<

Nicht so ungewöhnlich. Kopfschüsse sind ausgesprochen variabel. Es gibt beispielsweise Prellschüsse, wo das Geschoß an der Kopfschwarte abprallt, trotzdem aber tödliche Hirnverletzungen auslösen kann.
Die dann auch mitunter nicht wie typische Schussverletzungen aussehen.
Um die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, haben wir aber viel zu wenig Wissen über den Zustand der Leichen und natürlich über die verwendeten Waffen und die Munition.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

26.09.2015 um 11:24
@chelsi

Was extrem ungewöhnlich gewesen wäre, ist das mehrmalige Überschreiten der Grenze in beide Richtungen innerhalb weniger Tage. Das aber wäre notwendig um die Göhrde Morde und die Morde in der Ukraine unter einen Hut zu bringen. Reiseerlaubnisse, Einladungen usw. galten in der Regel für eine einmalige Ein- und Ausreise. Und man konnte froh sein, wenn man eine innerhalb eines Jahres genehmigt bekam.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

29.09.2015 um 21:37
Zitat von chelsichelsi schrieb am 26.09.2015:Daher schließe ich die Möglichkeit, daß er- wie auch immer- im Jahr 1989 trotz aller Hürden nach Deutschland gelangen konnte, keineswegs aus. Natürlich weiß ich nicht, ob es denn so war, würde aber nicht kategorisch behaupten, daß es unmöglich gewesen wäre, die Grenzen zu überqueren.
Wir wissen ja (aus dem russischen Wiki), dass Onoprienko "einen Monat nach den Vorkomnissen" 1989 nach Deutschland fliehen konnte - also vermutlch im August 89.
Man sollte dann davon ausgehen, dass er auch schon ein paar Monate vorher in der Lage war, die Grenzen zu übertreten.

Über Onoprienkos 2. 89er Mord vom 16.7.89 - vier Tage nach dem 2. Göhrde-Mord - lässt sich nicht allzu viel herausfinden. Allerdings kann man etwas zwischen den Zeilen lesen.

Seine Opfer waren ein polnisches Ehepaar - die vorhatten eine Verwandte in der Ukraine zu besuchen.
Man kann daraus schon mal schließen, dass der Grenzübertritt von Polen in die Ukraine auch für Privatleute möglich war.

Der 1. 89er Mord wird im Wiki ausführlicher beschrieben. Onoprienko betrieb mit seinem Kameraden einen kleinen Agrarhandel. Dieser Mord geschah, als sie von einer Kirsch-Lieferung aus Nord-Russland heimkehrten (Novgorod). Die Strecke die sie dabei zurücklegten ist fast genauso lang wie Norddeutschland-Südukraine (siehe Beitrag auf Seite 2)
Beitrag von GonzoX (Seite 2)
Auf der Rückreise überfielen sie dann noch ein Auto um den Ertrag aufzubessern.

Im Wiki heißt es dann: "der 2. Mord geschah unter ähnlichen Umständen". Also auch auf der Rückreise von einer Lieferung landwirtschaftlicher Produkte (?)

Bildschirmfoto 2015-07-16 um 23.59.09Original anzeigen (0,2 MB)

Zumindest scheint es diesmal von Ost nach West (und zurück) gegangen zu sein. Wie weit im Westen man die Lieferadresse vermuten kann.........schwer zu sagen - vielleicht blieb das Auto ja auch an einer der Grenzen stehen.
Bei dem Göhrde Mörder scheint es sich ja auch eher um einen Bahnfahrer gehandelt zu haben (wenn man vom Abstellort der geklauten Autos ausgeht).


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

29.09.2015 um 21:45
Hier noch ein Fundstück zur Motivation seiner Verbrechen (Raubmord vs Menschenjagd):
Responding later to the question of why he started killing people Onopriyenko said that did this ostensibly for the sake of money - for robbery (though it is only one of them dubbed versions). At his victims he really took away some things - but the significant value they are often not represented. "The biggest amount that he took from the victim - a thousand dollars, - says the lawyer. - And basically pennies ... lipstick, makeup, a pair of shoes ... "In one case," production "consisted of a bucket of herring.
Another explanation offered familiar Onopriyenko - Sergey Rogozin, received 12 years in prison on charges of complicity (Onopriyenko and Rogozin were partners in small businesses: they bought a chipped car and drove her vegetables for sale, during their joint visits Onopriyenko committed several murders - Rogozin later claimed that only his partner waited in the car and personally in crimes did not participate).
"He did a man-hunter - told an accomplice Onopriyenko. - Officially consisted in hunting organization. Wherever we had no further than his registered gun was in the trunk. He sees hare - stops and goes to shoot. I think that he went to the people how to hunt. "
http://kozaostra.mybb.ru/viewtopic.php?id=408&p=2


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

29.09.2015 um 22:16
Wenn man diese Idee: um Göhrde-Morde und 89er-Serie-Onoprienko in Verbindung zu setzen, bedürfe es einer Fahrer-/Händler-/Lieferanten-Tätigkeiten Os - noch ein wenig weiterspinnt..........
.........stößt man auf folgende Möglichkeit:

1989 hatte die Sowjetunion mal wieder eine Missernte eingefahren und war auf Zukäufe im Westen angewiesen.

Hamburger Abendblatt vom 22.7.89
Bildschirmfoto 2015-09-29 um 20.25.26Original anzeigen (0,7 MB)

Os Kamerad Rogosin arbeitete damals auch noch auf einer Kolchose. Ist es denkbar, dass er damals gemeinsam mit dem (deutschsprachigen) Onoprienko Transportfahrten nach Norddeutschland unternahm? Im Hamburger Hafen, aber auch in Lüneburg, gibt es große Getreidelagerhäuser.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

30.09.2015 um 12:48
noch etwas:

Leichenablage 2. Göhrde-Mord:

Bildschirmfoto 2015-09-30 um 12.43.00Original anzeigen (0,2 MB)


Leichenablage Heidenau-Hinrichtung:

Bildschirmfoto 2015-09-30 um 12.20.55
Bildschirmfoto 2015-09-30 um 12.41.38Original anzeigen (0,2 MB)
Bildschirmfoto 2015-09-30 um 12.41.52Original anzeigen (0,2 MB)


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

26.06.2016 um 12:42
Ich habe zwar gesehen, dass diese Diskussion schon einige Tage her ist, aber trotzdem:
Onoprienko hat in einem Interview mit dem Journalisten und Buchautor Jaques Buval selbst gesagt, dass er in Deutschland nie getötet hat. Onoprienko ist im übrigen erst im Jahr 1990 das erste Mal in Deutschland gewesen. Er hat hier zahlreiche Einbrüche begangen und auch einen Asylantrag gestellt, der aber abgelehnt wurde. Noch zweimal wurde von ihm ein entsprechender Antrag gestellt, der jedesmal abgelehnt wurde. Onoprienko behauptete in einem früheren Leben Deutscher gewesen zu sein und sich deshalb ganz besonders hierher gezogen zu fühlen.
Wer mehr über Anatolij Onoprienko erfahren möchte, sollte das Buch
"Der Todesbote - Die wahre Geschichte des Serienmörders Anatolij Onoprienko" von Jaques Buval lesen. Unter anderem ist in diesem sehr ausführlichem Werk auch ein Interview abgedruckt, das der Journalist im Gefängnis von Zhitomir während der U-haft geführt hat.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

02.04.2018 um 19:22
Im thüringischen Sömmerda (damals DDR) gibt es einem im Juli 1989 geschehenen Sexualmord an einer jungen Krankenschwester. Die in der Nähe der Wohnung ihrer Eltern im Wohngebiet "Neue Zeit" vergewaltigt und umgebracht wurde.



https://www.bild.de/regional/leipzig/sommer/unsere-schwester-wurde-ermordet-37218388.bild.html

https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Mord-verjaehrt-nie-Carmens-raetselhafter-Tod-ist-nicht-vergessen-661687067

Könnte dieses Verbechen vielleicht zu Onoprijenko passen? Er muß ja, falls er wirklich auf einem der Hilfstransporte für die UdSSR war? Auf jeden Fall durch das Gebiet der damaligen DDR gefahren sein. Vielleicht in Richtung Grenzübergangsstelle Gerstungen, die nur 90 Kilometer westlich von Sömmerda sich befindet.

Zur Info noch: Ein damals gefasster Verdächtiger (ein Arbeiter aus dem Funkwerk in Kölleda) mußte mangels Beweisen nur wenige Monate später in den Wirren der Wende wieder aus der U-Haft entlassen werden.

Als Literatur hierzu zu empfehlen, ist auch dass Buch "Der Kopf in der Ilm" von Kriminaldirektor a.D. Klaus Dalski; erschienen im Verlag Kirchschlager aus Arnstadt.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

03.04.2018 um 01:05
Zitat von joschie99joschie99 schrieb:Könnte dieses Verbechen vielleicht zu Onoprijenko passen? Er muß ja, falls er wirklich auf einem der Hilfstransporte für die UdSSR war? Auf jeden Fall durch das Gebiet der damaligen DDR gefahren sein. Vielleicht in Richtung Grenzübergangsstelle Gerstungen, die nur 90 Kilometer westlich von Sömmerda sich befindet.
Wir hatten im Jahr 2015 über A.Onoprijenko auch im Göhrde-Thread diskutiert. Dort wurde dann eine angedachte Täterschaft aber verworfen.

Im Thread wurden dann aber unter anderem folgende Daten seiner Taten veröffentlicht...

1. Mord am 14.6.89 Bereich - Dneprotpetrovkaya - 2 Tote ...!


2. Mord am 16.7.89 Bezirk / Region - Rivne - 2 Tote ...!


Der von dir ins Gespräch gebrachte Mord datiert vom 2.Juli 1989.

Theoretisch könnte er sich Anfang Juli, auf dem Staatsgebiet der ehemaligen DDR aufgehalten haben. Ich würde aber vorsichtig, eher in die Richtung tendieren, dass das nicht der Fall war.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

07.04.2018 um 08:52
@EDGARallanPOE


Auch ist nicht ganz auszuschließen, dass es Verbindungen zwischen den von mir angesprochenen Mordfall in Sömmerda. Und diesem hier: https://rtlnext.rtl.de/cms/nach-26-jahren-mord-an-zehnjaehriger-stephanie-aus-weimar-aufgeklaert-hans-joachim-g-gesteht-4145005.html zweit Jahre später in Weimar gibt? Welcher erst vor Kurzem durch die Soko "Altfälle" der Kripo Jena nach mehr als 26 Jahren geklärt werden konnte.


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