@Xtralarge Nein, Bodensee und diese Region Tirols sind weit voneinander entfernt, so dass man erst einmal nicht davon ausgehen kann, dass beide Fälle miteinander zu tun haben.
Ich danke erst einmal allen, die sich am thread beteiligt haben. Es ist tatsächlich etwas mysteriös, deshalb habe ich ihn auch eingestellt.
Ich versuche einmal das bisher Gesagte zusammenzufassen:
1) "Freiwilliges Verschwinden"
Hier wurde zu Recht angemerkt, dass es wenig Sinn macht, zum Abschied noch ein Feuer zu legen. Ausserdem wurde nicht erwähnt, dass ihr Zimmer komplett "leer" gewesen war, also keine persönlichen Gegenstände mehr gefunden wurden. Im Gegenteil, mindestens ihre -sicherlich nicht billige- Skijacke wurde gefunden. Ich nehme an, dass auch sonst einige persönliche Gegenstände einschliesslich Koffer oder Rucksack oder mit was auch immer sie nach Österreich kam zurückgeblieben sind. Man kommt für diese Skilehrerjobs in der Regel für die gesamte Saison, also einige Monate, da bringt man schon ein paar Habseligkeiten mit.
2) Versehentliche Brandauslösung und "panikartige" Flucht
Sie hat mit irgendetwas herumgekokelt, es kommt zu einem sehr leichten, aber sehr stark rauchentwickelnden Zimmerbrand, sie flieht durchs Fenster.
Durch die starke Rauchentwicklung kann sie das Ausmass des Brandes weit überschätzt haben, was eine panikartige Flucht durchs Fenster logisch erscheinen lässt. Der Brandherd ist ausgerechnet neben bzw. hinter der Tür. Wer sich ein wenig mit Rauchentwicklung auskennt, weiss dass diese selbst bei kleinen Bränden dramatisch sein kann.
Soweit ist das nachvollziehbar, aber dann? Die normale Reaktion wäre doch, dann Alarm zu schlagen, oder unter einem gewissen Schock draussen herumzustehen oder sonst irgendwie auffällig zu sein. Man kann ja annehmen, dass innerhalb von Minuten vermutlich alle Gäste wach gewesen sind (es war ja mitten in der Nacht, sehr spät) und vielleicht noch einige aus Besorgnis lieber nach draussen gegangen sind. Dort ist die Vermisste aber offensichtlich niemandem aufgefallen. Die Suchaktionen der Polizei nahmen zu allererst die nahe Umgebung des Hotels vor, so dass auch ein "Unfall" direkt nach der Flucht auszuschliessen ist.
ergo: normalerweise müsste sie noch da sein.
3) Wie 2) aber mit Verschwinden aus Angst vor den Folgen
Es wurde mehrfach erwähnt, dass sie eventuell aus Angst vor den Folgen verschwunden ist. Richtig ist, dass tschechische Saisonarbeiter normalerweise nicht viel Geld besitzen. Die Angst für einen nicht unerheblichen Schaden von tausenden Euro aufkommen zu müssen (wie gesagt, sie kann das Ausmass des Schadens weit überschätzt haben) ist nicht von der Hand zu weisen. Nur: es war gegen 4 Uhr Nachts. Wenn sie in Panik aus dem Fenster ist, dann vermutlich kaum mit ihrer wichtigen Habe. Wie kommt sie um diese Zeit ungesehen vom Brandort, wenn draussen Polizei, Feuerwehr, Gäste und anderes Personal herumlaufen? Von einem eigenen PKW wird nicht gesprochen, und einen solchen haben solche Saisonarbeiter meistens auch nicht.
Variante: Ist sie wirklich in gewisser Panik in der Gegend herumgelaufen und dann Opfer eines nicht so barmherzigen Samariters geworden? Hat sie jemand nur in Hemd und Hose auf der Bundesstrasse aufgegabelt und dann ihr etwas zugefügt?
4) War das "Verschwinden" geplant und der Brand ein "Abschiedsgruss" an den Vermieter?
Das erscheint mir etwas weit hergeholt. Dann handelt es sich hier schon um eine ernstzunehmende Brandstiftung, die wiederum auf ernstzunehmende Probleme hinweist. Ein erheblicher Racheakt? Jede Brandstiftung in einem Hotel ist potentiell lebensgefährlich für alle weiteren Bewohner und eine schwere Straftat. Selbst wenn sie so etwas im Schilde geführt hat, wäre die Flucht dann nicht besser vorbereitet? Hätte sie dann irgendetwas zurückgelassen? Gäbe es dann einen Komplizen?
5) Verbrechen an der Vermissten
Gab es in dem Zimmer ein Verbrechen? Da der Brandherd hinter der Tür war, kann das als Versuch der Blockade der Tür gewertet werden: gegen einen Eindringling von Aussen oder gegen eine Flucht. Allerdings muss derjenige auch wissen, dass er dadurch Alarm auslöst.
Leider wird es kaum gute Spuren geben. Erstens hat in jener Nacht wohl niemand an eine kriminaltechnische Spurensicherung gedacht, zweitens wurde ein Feuerlöscher eingesetzt (das gibt eine nette Sauerei) und dann trapsten da vermutlich noch mindestens 2 Dorfpolizisten, der Vermieter, und mehrere freiwillige Feuerwehrleute durchs Zimmer. Keine gute Ausgangslage um die Spuren Fremder im Zimmer zu sichern.
Eine Entführung oder Schlimmeres machen aber auch wenig Sinn: gegen 4 Uhr in der Nacht hätte man vermutlich die Vermisste, tot oder lebending, relativ unbemerkt aus dem Hotel bringen können, wenn man eben nicht durch das Feuer die Aufmerksamkeit auf sich gerichtet hätte.
Jedes dieser Szenarien erscheint mehr oder weniger plausibel, aber keines davon genau passend. An jedem stört etwas.
Immerhin: wenn sie verschwunden bleibt, denke ich dass hier doch etwas mehr passiert ist, als nur eine Überreaktion auf einen kleinen versehentlich gelegten Brand.
Übrigens: die Leiche in der Sillschlucht kann auch nichts mit diesem Fall zu tun haben, es soll sich um einen Mann handeln, der schon seit Monaten dort gelegen hat.