Darmstadt: 19-jährige tot bei Parkplatz aufgefunden

Jolande schrieb:Hier macht auch @raitoningu Gedanke Sinn, sich zu fragen, inwiefern Migranten in ihrem Herkunftsland anders leben. Das ist nämlich viel mehr als eine akademische Frage. Die Frage impliziert nämlich die Frage, was das Leben in Deutschland mit den Migranten macht. Wenn es sich nämlich herausstellen sollte, dass Migranten in Deutschland eher an Traditionen festhalten als die Menschen in ihrem Heimatland, dann läuft hier etwas schief.

Kannst du mir ein muslimisches Heimatland nennen in dem innerhalb der letzten 10,20 Jahren eine Liberalisierung in Richtung Frauenrechte- und Freiheiten stattgefunden hat? Die Türkei fällt schonmal weg - Erdogan hat Emanzipation ja ausdrücklich als westlichen Irrweg gekennzeichnet.

@Mao1974

Mao1974 schrieb:Nein, das ist nicht UNSERE Interpretation, die Verhüllung der Weiblichkeit dient ursprünglich nur dem Zweck, daß ein Mann seine Frau "sichert". Darum geht es. Das hat zutiefst patriarchalische und frauenfeindliche Wurzeln.

Trotzdem ist es nicht grundsätzlich ein Symbol der Unterdrückung, wenn es freiwillig getragen wird. Auch in unserer Kultur gibt es noch so einige Dinge, die patriarchalische Wurzeln haben. Aus meiner Sicht ist es da das Maß an Unterdrückung durchaus höher, wenn ich Leuten aus meinem kulturellen Verständnis heraus verbieten will, sowas zu tragen.

Mao1974 schrieb:Wir reden hier bez. der Schulen hauptsächlich über minderjährige Mädchen. Ein Kind, das schon mit zB zehn Jahren zum Kopftuch gebracht wird und dem auf diese Art auch Abgrenzung zum anderen Geschlecht beigebracht wird, wird es später unglaublich schwer haben, diese Rolle zu verlassen.

Du sprachst eben unter anderem auch von Unis?

Mao1974 schrieb:Zumal ein solches Kind nichtmals den Rückhalt der Gesellschaft spürt, denn was die Eltern tun oder denken wird ja nicht hinterfragt oder kritisiert.

Dir müsste aber auch klar sein, dass das so einfach nicht funktioniert? Und du den Kindern nicht unbedingt einen Gefallen tust, wenn du sie quasi dazu zwingst, Werte aus ihrem Elternhaus abzulehnen.

Mao1974 schrieb:Im Gegenzug müsste man es auch toll finden, wenn zB evangelikale Christen ihre Kinder vom Biounterricht abmelden. Ich bin für weniger Religion im öffentl. Leben, nicht für mehr!

Das ist doch überhaupt kein Vergleich.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_54297913

Die Eltern haben ein Geständnis abgelegt...

http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_72699420/leichenfund-in-darmstadt-vater-gesteht-mord-an-19-jaehriger.html

Hier noch ein artikel

Gemeinde wusste um Familienstreit

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_54311445 (Archiv-Version vom 22.05.2015)

Mir fehlen einfach nur die Worte, wie können Eltern nur so grausam sein und ihr eigen Fleisch und Blut umbringen und wegschmeißen, ja wegschmeißen ein anderer Begriff fällt mir dazu nicht ein. Und das nur weil der Freund nicht passt. Das werden wir wohl nie verstehen können.

Das kann ja so gewesen sein, dass der Bräutigam nur auf dem Papier "gläubig" war . Das berechtigt aber doch nicht die Tochter umzubringen !"

Dann müssten die Umstände in der elterlichen Wohnung für sie unerträglich gewesen sein , dass dies ihr Hauptwunsch war, dort rauszukommen , was ja oft so ist .

Da kommt es auch drauf an ,wie groß die Wohnung war und wohnte die Oma in der Wohnung mit ?

Gerade gefunden: Der Vater hat gestanden, die Mutter war bei der Tat dabei und hat sie "mitgetragen": http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Ehrenmord-wegen-falschem-Freund-Eltern-gestehen-Mord-an-19-Jaehriger-id32830117.html

Hallo!
Das habe ich soeben entdeckt
http://www.welt.de/vermischtes/article136953556/Erwuergt-weil-sie-einen-anderen-Mann-heiraten-wollte.html

Es wurde also bislang noch nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass das Mädchen bereits von ihren Eltern an einen anderen Mann "verkauft" wurde und somit auch diesen zu ehelichen hatte.
Vielleicht erhalten wir noch heute die Info.

Die ermordete junge Frau heißt übrigens Lareb K, wie Maintower gestern berichtete.
Onkel und Tante sind nicht mehr tatverdächtig und nicht mehr in Haft.
http://www.ardmediathek.de/tv/maintower/maintower-ganze-Sendung/hr-fernsehen/Video?documentId=26192526&bcastId=3414220
Noch ein Bericht zu dem Fall mit Hintergründen zu der Ahmadiyya-Gemeinde

https://www.youtube.com/watch?v=5o471qrcksU
.

Karlalexa schrieb:Es wurde also bislang noch nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass das Mädchen bereits von ihren Eltern an einen anderen Mann "verkauft" wurde und somit auch diesen zu ehelichen hatte.
Vielleicht erhalten wir noch heute die Info.

Ist natürlich rein spekulativ, allerdings wird der Ahmadiyya-Gemeinde nachgesagt, sie würde intensiv darum bemüht sein, Angehörige ihres Glaubens aus Pakistan nach Deutschland zu "bringen", da sie in Pakistan als Häretiker drangsaliert werden und nicht als Muslime anerkannt sind.
Allerdings soll das mit Menschenhandel verbunden sein, das sagen Samina Khan, Kreistagsabgeordnete der Linken in Offenbach und Sedat Cakir, Integrationsbeauftragter des Kreises Groß-Gerau. Die Vorwürfe gehen sogar noch weiter, S.Khan, die selbst Jahrzehnte Mitglied der Gemeinde war, "bescheinigt den Ahmadiyyas den Status einer Sekte, Menschenhandel, Körperverletzung, Geldwäsche, Erpressung und eine eigene, totalitäre Gerichtsbarkeit."
Die verstorbene Islam-Wissenschaftlerin Hiltrud Schröter aus Frankfurt bescheinigt den Schriften der Ahmadiyya-Gemeinden eine antichristliche, antiwestliche und antijüdische Propaganda. Sie sprach von "Parallelen zu national-sozialistischem Gedankengut bzw. mafiosen Strukturen" bei den Ahmadiyya-Gemeinde. Die Klage der Ahmadiyya-Gemeinde gegen diese Behauptung wurde vom Landgericht Frankfurt am Main abgeweisen.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, was an diesen Vorwürfen dran ist, es gibt auch Stimmen, die die Aussagen bezweifeln und der allgemeine politische Aspekt dieses Mordes ist ja hier nicht mehr Thema :-/. Allerdings kommt die extrem konservativ-patriarchalische Ausrichtung dieser Gemeinde eigentlich überall zum Ausdruck. Einige Bemerkungen der Mitglieder dieser Gemeinde in sozialen Medien zum dem Mord an Lareb finde ich gelinde gesagt irritierend.

z3001x schrieb:st natürlich rein spekulativ, allerdings wird der Ahmadiyya-Gemeinde nachgesagt, sie würde intensiv darum bemüht sein, Angehörige ihres Glaubens aus Pakistan nach Deutschland zu "bringen", da sie in Pakistan als Häretiker drangsaliert werden und nicht als Muslime anerkannt sind.

Das ist genau der Verein, der alljährlich seine Hauptversammlung in einer Messehalle in meiner Nähe ausrichtet. Der Verein wirbt übrigens mit dem Slogan "Liebe für alle - Hass für keinen". Was für ein Hohn...

Ich hatte auf meiner Arbeitsstelle ein junges Mädchen ,Lehramtsstudentin,als Aushilfe.Sehr nett,offen und gebildet.Sie hatte angefangen zu arbeiten ,neben dem Studium und nach ein paar Wochen ging sie zum Chef und sagte ,sie müsse nun ihren Kopf bedecken.Das wurde abgelehnt.Sie kündigte daraufhin. Als ich sie fragte warum ,sagte sie mir,sie sei in Pakistan verlobt,mit jemandem ,den sie nicht kennt und der möchte nicht das sie ab jetzt unbedeckt geht.Ich sagte,er sehe das nicht,doch sie meinte das würde kontrolliert....-Arbeit war im Handel ,somit publikumsverkehr--sie heirate und gehe dann mit ihm in ein anderes europäisches Land,nachden er hier ankommen sollte.Ihre Schwester besuchte die Klasse meines Sohnes,sie bestätigte auf Nachfrage wies der Älteren geht ,das alles so sei.Schade ein nettes offenes ,freundliches Mädchen ,gebildet,hier geboren ,doch nie selbstbestimmt wie unsere Gesetze es vorsehen..

@KonradTönz

Ach , das ist der Slogan dieser "Gemeinde"?

Unsere pakistanischen Nachbarn haben das nämlich groß und breit auf ihrem Auto stehen;-)
Gibt mir jetzt einen etwas anderen Blick darauf, daß bei ihnen immer nur der Mann redet und die Frau verschleiert im Hintergrund steht. Scheinen dann doch Menschen zu sein, die einen etwas strengeren Islam leben...

Text@KonradTönz

Ach , das ist der Slogan dieser "Gemeinde"?

Ja - und jede Wette: Der ein oder andere aus der Gemeinde bringt es in typisch verquerer Frömmler-Logik auch noch fertig, diesen Mord zu einem Akt der Liebe zu verklären (schließlich hat man die uneinsichtige Frau ja vor einer schweren Sünde bewahrt). Dann passt das mit dem Slogan auch wieder...

@KonradTönz @Mao1974

naja, das liest sich aber etwas anders hier
http://darmstaedter-tagblatt.de/lokales-artikel/getoetete-19-jaehrige-ahmadiyya-gemeinde-versuchte-zu-vermitteln-1471.html (Archiv-Version vom 31.03.2016)
http://darmstaedter-tagblatt.de/newsreader-kultur/islam-kennt-keinen-ehrenmord.html (Archiv-Version vom 31.03.2016)
http://darmstaedter-tagblatt.de/newsreader-kultur/nach-mord-in-darmstadt-ahmadiyya-bewegung-will-programm-zur-pr%C3%A4vention-1478.html

Das Mädchen wurde nun zu Grabe getragen.

Angeblich war ihr Verlobter so sehr unerwünscht bei ihrer Beisetzung, dass er erst nachdem alle den Friedhof verlassen hatte vor ihrem Grabe kniete.
Nicht viele Angehörige der Abiturientin hätten der Beerdigung beigewohnt.

In dem Bericht der Zeitung las ich noch von dem Alter der Schwester der Ermordeten -sie ist 14 Jahre jung.

Schlimm...

Karlalexa schrieb:In dem Bericht der Zeitung las ich noch von dem Alter der Schwester der Ermordeten -sie ist 14 Jahre jung.

Schlimm...

Das ist es wirklich. Ich hoffe für das Mädchen, dass sie Hilfe bekommt. Ich weiß gar nicht, wie man das überhaupt verarbeiten soll bzw. ob man das jemals verarbeiten kann.