Vermisstenfall Roswitha Strohfus aus Dudweiler

Miss_Holmes schrieb:Wenn sie eine Sehschwäche hatte kann sie nicht weit gefahren sein sonst hätte es gerummst.

Es kann eine Zweitbrille vorhanden sein oder Kontaktlinsen.

Mir scheint ein gut vorbereietes freiwilliges Verschwinden am wahrscheinlichsten: neue Wohngelegenheit vorab organisiert, Verkauf des Autos zu bestimmtem Termin mit vereinbartem Übergabeort vorbereitet, neues Konto (Sparbuch dürfte für den Zweck des Abtauchens geeigneter sein als ein Girokonto, vorzugsweise im Nachbarland, denke da ist es schwieriger, Kontobewegungen von DE aus aufzuspüren) eröffnet und mit Guthaben befüllt. Vorübergehend kann man sich auch mit einem alten entwerteten Ausweis durchschlagen.
Etui mit Brille wurde halt in der Hektik verloren, als das "Handgepäck" mit den letzten noch ins Auto zu verfrachtenden Habseligkeiten beladen wurde. Wo das Etui gefunden wurde, ist mMn unwesentlich. Es kann auf dem Weg von Wohnhaus zu Auto von der übervoll beladenen Tasche gerutscht sein oder auch beim Einladen.

Fagott schrieb:Mir scheint ein gut vorbereietes freiwilliges Verschwinden am wahrscheinlichsten: neue Wohngelegenheit vorab organisiert, Verkauf des Autos zu bestimmtem Termin mit vereinbartem Übergabeort vorbereitet, neues Konto (Sparbuch dürfte für den Zweck des Abtauchens geeigneter sein als ein Girokonto, vorzugsweise im Nachbarland, denke da ist es schwieriger, Kontobewegungen von DE aus aufzuspüren) eröffnet und mit Guthaben befüllt. Vorübergehend kann man sich auch mit einem alten entwerteten Ausweis durchschlagen.
Etui mit Brille wurde halt in der Hektik verloren, als das "Handgepäck" mit den letzten noch ins Auto zu verfrachtenden Habseligkeiten beladen wurde. Wo das Etui gefunden wurde, ist mMn unwesentlich. Es kann auf dem Weg von Wohnhaus zu Auto von der übervoll beladenen Tasche gerutscht sein oder auch beim Einladen.

Das erscheint mir ziemlich abenteuerlich...zumal in Deutschland u.auch im Nachbarland Meldepflicht besteht. Und diese "gut vorbereitete" Flucht hätte auch wesentlich einfacher u.stressfreier organisiert werden können, wenn es denn so gewesen sein sollte!
Nee,ganz so einfach ist es nicht...zumal man ja auch im Nachhinein von irgend etwas leben muß.

Fagott schrieb:Mir scheint ein gut vorbereietes freiwilliges Verschwinden am wahrscheinlichsten: neue Wohngelegenheit vorab organisiert, Verkauf des Autos zu bestimmtem Termin mit vereinbartem Übergabeort vorbereitet, neues Konto (Sparbuch dürfte für den Zweck des Abtauchens geeigneter sein als ein Girokonto, vorzugsweise im Nachbarland, denke da ist es schwieriger, Kontobewegungen von DE aus aufzuspüren) eröffnet und mit Guthaben befüllt. Vorübergehend kann man sich auch mit einem alten entwerteten Ausweis durchschlagen.
Etui mit Brille wurde halt in der Hektik verloren, als das "Handgepäck" mit den letzten noch ins Auto zu verfrachtenden Habseligkeiten beladen wurde. Wo das Etui gefunden wurde, ist mMn unwesentlich. Es kann auf dem Weg von Wohnhaus zu Auto von der übervoll beladenen Tasche gerutscht sein oder auch beim Einladen.

Welche beladenen Taschen und Habseligkeiten? 
Es hieß sie hat alles zurückgelassen.

Warum hätte sie so klammheimlich und geheimnisvoll verschwinden sollen? 

Miss_Holmes schrieb:Welche beladenen Taschen und Habseligkeiten?
Es hieß sie hat alles zurückgelassen.

Warum hätte sie so klammheimlich und geheimnisvoll verschwinden sollen?

Ganz genau...u.wenn alles gut vorbereitet gewesen wäre, dann wäre sie weggefahren,wenn der Ehemann aus dem Haus gewesen wäre,u.nicht bei Nacht u.Nebel, wenn sie damit rechnen muß,daß er alles mitbekommen kann.

Dreamcatcher66 schrieb:Nee,ganz so einfach ist es nicht...zumal man ja auch im Nachhinein von irgend etwas leben muß.

Eben. Auf ärztliche Hilfe war sie auch angewiesen. So wertvoll, wird der Dacia auch nicht gewesen sein, dass man jahrelang vom Erlös leben kann.

Frau.N.Zimmer schrieb:Eben. Auf ärztliche Hilfe war sie auch angewiesen. So wertvoll, wird der Dacia auch nicht gewesen sein, dass man jahrelang vom Erlös leben kann.

Und vom Auto mal ganz abgesehen: Wenn man vor hat, zu verschwinden, u.damit rechnen muß, daß nach einem gefahndet wird...läßt man dann alle Papiere samt denen vom Fahrzeug zuhause???

Dreamcatcher66 schrieb:.läßt man dann alle Papiere samt denen vom Fahrzeug zuhause???

Wohl kaum. Ich denke über so einen Unfug wie " sie fing irgendwo ein neues Leben an" gar nicht nach. Nicht in diesem Fall.

Selbst das  Auto kann nicht verkauft sein. Eine erneute Anmeldung ist unmöglich, durch die FIN ist es sofort zuzuordnen.
Als Ersatzteilträger sind wohl höchstens 1500 Euro zu erzielen.

neugierchen schrieb:Als Ersatzteilträger sind wohl höchstens 1500 Euro zu erzielen.

Jo. Kann man einen Monat auskommen :)  Hatte sie es wahrscheinlich noch selbst zerlegen müssen..

Frau.N.Zimmer schrieb:Wohl kaum. Ich denke über so einen Unfug wie " sie fing irgendwo ein neues Leben an" gar nicht nach. Nicht in diesem Fall.

Da glaubt wohl keiner dran...weil einfach zu viele Dinge dagegen sprechen!

Fagott schrieb:Mir scheint ein gut vorbereietes freiwilliges Verschwinden am wahrscheinlichsten: neue Wohngelegenheit vorab organisiert, Verkauf des Autos zu bestimmtem Termin mit vereinbartem Übergabeort vorbereitet, neues Konto (Sparbuch dürfte für den Zweck des Abtauchens geeigneter sein als ein Girokonto, vorzugsweise im Nachbarland, denke da ist es schwieriger, Kontobewegungen von DE aus aufzuspüren) eröffnet und mit Guthaben befüllt. Vorübergehend kann man sich auch mit einem alten entwerteten Ausweis durchschlagen.

Ja genau ! Eine Frau, die auf Medikamente angewiesen ist, Sehschwäche hat geht mal eben so nachts an
Weihnachten in ihr neues Leben.
In diesem Fall wäre mir diese Szene niemals durch den Kopf gegangen, nach allem was an Informationen da ist.

Magst Du erzählen wie Du auf so etwas kommst. Du schaffst ein Szenarium begründest es aber leider nicht ?

@Fagott

Ähm ... ich würde 'mal behaupten, dass es in den meisten Ehen so ist, dass man es nicht schafft, so viel Geld abzuzweigen, um sich ein heimliches "Zweitleben" mit "Zweitwohnsitz" zu leisten, ohne das es dem Partner irgendwann mal auffällt "zu was brauchst du 2000€ Haushaltsgeld? Ach, die Tomaten sind durch den kalten Frühling so teuer, Schatz, alles okay ....".

Dann, wenn du zu einem gutbürgerlichen Klientel gehörst (das würde ich bei Strohfus doch mal annehmen) ist es auch so, dass du am Wohnort etc. so ein indirektes soziales Umfeld hast ... Leute, die du aus dem Kindergarten kennst, als ihr gemeinsam das Kind abgeholt habt, die Chorschwestern des Kirchenchors, in dem du singst, die Nachbarin, die dir immer Äpfel vom Apfelbaum vorbeibringt ... was weiß ich, die 1000 Kleinkontakte, die man so ansammelt, so dass man nach einiger Zeit "ein Teil des Ganzen" statt der von draußen reinschaut ist. Da ergeben sich beim Einkaufen etc. einen Haufen zwangloser Kontakte. Wieso sollte man das aufgeben und in eine völlig unbekannte Ecke verschwinden, wo man 24 Stunden einsam ist.

Das gleiche ... sie hat ja Kinder, Enkelkinder vielleicht, selbst wenn man den Mann ausblendet, sicher auch gute Freunde. Warum sollte man (in dem Alter und in dem Gesundheitszustand) diese Kontakte alle abbrechen, um irgendwo neu anzufangen. Zumal es gar nicht so einfach ist, sich ein komplettes neues soziales Netzwerk aufzubauen. Das machst du nur, wenn du Schulden hast, oder wirklich Angst vor einer bestimmten Person - sprich, deine Notlage dich wirklich dazu zwingt. Hier war keine Notlage. Hier war nicht mal eine so starke emotionale Bindung, dass man Angst haben musste, dass ein Angehöriger durchdreht und einem das Leben schwer macht.

Dann der Zeitpunkt. Wollte ich wirklich abtauchen, würde ich persönlich nicht einen Feiertag nehmen, schon gar nicht die Nacht, sondern den Tag, an dem mein Mann am längsten arbeitet und die Kinder spät aus der Schule kommen. Dann kannst du bei Tageslicht los und hast zehn Stunden Vorsprung, bis jemand schaltet, das du weg bist. Der Aufbruch in der Nacht gibt ja keine Vorteile.

Dann ist es sinnvoll, zumindest den Pass mitzunehmen. Die Medikamente und die Brille auch ... Auch Kleidung etc.

Das Verschwindeszenario kann nur zwei Deutungen haben ... die eine ist nach Forenregeln nicht erlaubt. Die andere ist der Suizid. Ansonsten würde man sich den Weggang durch das bewusste Zurücklassen der Gegenstände selbst das Leben schwer machen.

MissMary schrieb:Dann der Zeitpunkt. Wollte ich wirklich abtauchen, würde ich persönlich nicht einen Feiertag nehmen, schon gar nicht die Nacht, sondern den Tag, an dem mein Mann am längsten arbeitet und die Kinder spät aus der Schule kommen. Dann kannst du bei Tageslicht los und hast zehn Stunden Vorsprung, bis jemand schaltet, das du weg bist. Der Aufbruch in der Nacht gibt ja keine Vorteile

Sehr guter Einwand, wie ich finde! Wenn ich ehrlich bin, hab ich das SO noch gar nicht betrachtet. Aber es ist definitiv eines der wichtigsten Argumente! 

Ich mag nicht gegen die Regeln verstoßen- nur nachhaken- wurde der Mann von der Polizei jemals verdächtigt? 

Nursii schrieb:Ich mag nicht gegen die Regeln verstoßen- nur nachhaken- wurde der Mann von der Polizei jemals verdächtigt?

Davon kann man wohl ausgehen...die Polizei suchte 2 mal mit Hunden im Haus,bzw auf dem Grundstück.Beim 1.mal kann man Routine durchgehen lassen,aber beim zweiten mal gibt die Staatsanwaltschaft nicht so einfach grünes Licht,wenn kein Verdacht vorliegt...
Was aber jetzt nichts heißen soll...

@Dreamcatcher66
Aber scheinbar verdichtete sich der Verdacht nicht, sonst wäre er wohl nicht einfach so schnell davon gekommen und könnte sich auch jetzt kein neues Leben aufbauen.

Ob jemand davonkommt oder nicht,hat nichts damit zu tun,wie stark der Verdacht ist, sondern es hängt davon ab, ob Beweise gefunden werden oder nicht.
Andersrum gesagt: Wenn der Verdacht auch noch so stark ist, aber nichts gefunden wird, dann ist nichts zu machen. Andererseits gab es aber auch schon reine Indizienprozesse, die zwar sehr fragwürdig waren, aber trotzdem zu einer Verurteilung führten. "in dubio pro reo"trifft eben nicht immer zu.

Der einfachste Weg ist oft der beste: D.h., wenn ich irgendwo hin gehe, um ein neues Leben zu beginnen, dann tue ich das, indem ich möglichst viele für mich zugängliche Ressourcen in mein neues Leben mitnehme.

Frag jeden Scheidungsrichter :). Es gibt wenig Leute die sagen - "nö, ich nehme mein altes Auto und gehe einfach. Alles, was ich zum Leben brauche (Medikamente, Brille, Ausweis, Geld, Kleidung) besorge ich neu. Ist zwar sinnlos und superaufwändig, mit Wartezeiten und viel Bürokratie verbunden, aber das ist es mir wert. Wenn ich mal drei Wochen nicht ordentlch sehe und dann wieder 1.000€ für eine Brille hinblättere ... so what?".

Wenn es anders läuft, steckt eine riesige seelische Not dahinter. Oder eine materielle, weil dir die Gläubiger auf den Versen sind. Aber einfach so verlässt niemand sein Umfeld.

Daher wird die Polizei, die gewöhnlich immer von innen nach außen ermittelt, v.a., weil der Ursprungsort des Falls in einem geschlossenen Haus ohne Einbruchspuren liegt, schon sehr genau hinschauen.

MissMary schrieb: Aber einfach so verlässt niemand sein Umfeld.

Zumindest nicht mit dem Plan  für immer weg zu bleiben. Eine kurzfristige Entscheidung, spontan fortzulaufen bzw.  , wegzufahren um wieder Durchatmen zu können aus Wut, Verärgerung oder Verzweiflung nach einem Streit  oder schwerwiegenden Vorfällen in der Partnerschaft wäre allerdings  vorstellbar.

Ein für immer verschwundenes Fahrzeug lässt allerding neben dem Gedanken an einen besonders tragischen Unglücksfall auch Gedanken an ein planvoll vorbereitete Verbrechen aufkommen.

Fagott schrieb:Mir scheint ein gut vorbereietes freiwilliges Verschwinden am wahrscheinlichsten:

Aus welchem Grund denn?

Selbst wenn RS sich auf den Jakobsweg gemacht hätte, oder zu Fuß eine Alpenüberquerung durchziehen wollte, gibt es keinen Grund das nachts an Weihnachten heimlich zu beginnen.
Ohne Rücksicht auf ihre Tochter, Angehörige, Arbeitgeber?
Ohne Papiere und Geld ist an Freiwilligkeit doch nicht zu denken.

RS wurde auch nie als eine rücksichtslose, egoistische und kalte Person dargestellt oder auch nur entfernt als solche beschrieben.


Was ich mir vorstellen kann ist, das ein Partner nach etlichen gemeinsamen Jahren keine Trauer empfindet wenn man einfach verschwindet.
Viele bleiben eh nur noch wegen eines gemeinsamen Hauses zusammen.
Dann braucht man auch keine Zeit um das zu verarbeiten, keine falsche Trauer, man genießt sein Leben.

TatzFatal schrieb:Ohne Papiere und Geld ist an Freiwilligkeit doch nicht zu denken.

Ganz genau...zumal man damit rechnen muß, in eine Kontrolle zu kommen, wenn dann kein Ausweis u.keine Fahrzeugpapiere vorhanden sind, gibts schon die ersten Probleme!
Und bei einer überhasteten Flucht, z.B. wegen einem heftigen Streit, verschwindet man nicht spurlos.