@T68 Zerstückelte Leiche: Frau aus Ex-Sowjetunion wohnte nahe dem Fundort
Waldshut-Tiengen - Die Polizei hat die Identität der toten Frau geklärt, deren Leiche zerstückelt am Stadtrand von Waldshut entdeckt wurde. Die 36-Jährige stammte aus der ehemaligen Sowjetunion und lebte nur 150 Meter vom Fundort des Torsos entfernt in einer städtischen Sozialwohnung.
Die Frau, deren zerstückelte Leiche am Stadtrand von Waldshut entdeckt wurde, wohnte nur 150 Meter entfernt in einem der städtischen Sozialwohnungsblocks an der Schmitzinger Straße. Nach Polizeiangaben handelt es sich um eine 36-Jährige aus der ehemaligen Sowjetunion. Einen Tatverdächtigen gibt es laut Polizei bislang nicht. Auch die Todesursache sei nach wie vor ungeklärt.
Über die Identifizierung der sterblichen Überreste informierte am Mittwochnachmittag das Polizeipräsidium Freiburg. Damit bestätigte sich die bereits gestern von dieser Zeitung verbreitete Nachricht, wonach die Ermittlungen sich auf eine verschwundene Frau aus der Schmitzinger Straße konzentrierten.
Nach Polizeiangaben stammte die Frau aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie habe getrennt von ihrer Familie gelebt. Über nahe Verwandte in Deutschland sei ein DNA-Vergleich möglich gewesen. Dieser habe „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ gezeigt, dass es sich um die 36-Jährige handelt. Laut Auskunft von Paul Wißler, Polizeisprecher in Waldshut-Tiengen, kam der entscheidende Hinweis auf die Frau von einem Polizeibeamten. Er soll wegen kleinerer Delikte mehrfach mit der Frau zu tun gehabt haben. „Diese Anlässe hörten dann aber im Herbst auf“, so Wißler. Eine offizielle Vermisstenmeldung gab es zwar nicht, doch nach dem Fund der Leiche rückte für die Ermittler der Verbleib der Frau in den Blickpunkt.
Eine Nachbarin aus der Schmitzinger Straße hat im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet, dass die 36-Jährige vor etwa drei Monaten dort eingezogen sei und allein gelebt habe. Besuche von Männern seien ihr nicht aufgefallen. Die Nachbarin beschreibt die Frau als gepflegte Erscheinung: „Sie war immer gut angezogen.“ Die Polizei berichtet, dass über mögliche Freunde oder Bekannte der Toten bislang keine Informationen vorliegen. Die Ermittler versuchen nun das Umfeld zu beleuchten, in dem die Frau sich zuletzt aufgehalten hat. Auch über eine mögliche berufliche Tätigkeit der 36-Jährigen ist bislang nichts bekannt.
Bildergalerie
Ein Polizeibeamter durchsucht ein Waldstück am Rande von Waldshut nach Leichenteilen.
Polizeibeamte durchsuchen ein Waldstück am Rande von Waldshut.
Polizeibeamte bei der Arbeit.
Am Stadtrand von Waldshut hat ein Spaziergänger einen Plastiksack mit einer zerstückelten Frauenleiche entdeckt. Die Polizei hat den Fundort mit Farbspray markiert.
Die zerstückelte Leiche im Plastiksack gibt der Polizei Rätsel auf.
Waldshut-Tiengen Hier wurde die Leiche gefunden
Am Sonntag kurz vor 12 Uhr hatte ein Spaziergänger den Plastiksack mit dem Torso der Frau entdeckt. Wie lange die sterblichen Überreste sich dort schon befanden, ist weiter unklar. Die Polizei nimmt einen Zeitraum von bis zu mehreren Wochen an. Die Fundstelle liegt etwa 150 Meter von den vier städtischen Gebäuden Schmitzinger Straße mit den Hausnummern 65 bis 71 entfernt. In einem Teil der Blocks befinden sich Sozialwohnungen, ein Teil dient als Unterkunft für Flüchtlinge.
Das Verbrechen hat in der Nachbarschaft Betroffenheit und Besorgnis ausgelöst. Ein Anwohner aus dem unteren Teil der Schmitzinger Straße zeigt sich schockiert: „Mit so etwas rechnet niemand.“
Offene Fragen
Nach dem ersten Ermittlungserfolg von Staatsanwaltschaft und Polizei richten die Behörden diese Fragen an die Bevölkerung: Wer hat die 36-jährige Frau seit September 2014 im Raum Waldshut-Tiengen gesehen? Mit wem war sie zusammen? Wo hat sie sich aufgehalten oder eventuell auch gewohnt? Hinweise erbittet die Kriminalpolizei, Telefon 07741/831 60.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nach dem Fund einer zerstückelten Frauenleiche am Stadtrand von Waldshut haben die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei zu einem ersten Erfolg geführt. Die Identität der am Sonntag aufgefundenen Frau ist laut Polizei geklärt.
Die Polizei gab am Mittwoch folgende Erklärung ab:
Es handelt sich um eine 36 Jahre alte aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Frau. Sie lebte von ihrer Familie getrennt, ihre offizielle Wohnung war in der Schmitzinger Straße unweit des späteren Auffindeortes. Den entscheidenden Hinweis auf die Frau gab ein Polizeibeamter, der in den vergangenen Monaten mehrmals mit dieser Frau zu tun hatte, diese Anlässe hörten dann aber im Herbst auf. Auch an ihrer Wohnadresse wurde die Frau nicht mehr gesehen, eine Vermisstenmeldung gab es jedoch bisher nicht.
Weitere Informationen
Ein DNA-Vergleich brachte nun das Ergebnis, dass es sich bei dem aufgefundenen Torso mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die sterblichen Überreste dieser Frau handelt.
Die Todesursache ist weiter unklar: Kopf, Beine und Arme der Frau fehlen. Ob die Umstände ihres Todes jemals geklärt werden könnten, sei unter diesen Voraussetzungen fraglich, sagte ein Polizeisprecher. Die gefundenen Leichenteile waren zudem bereits stark verwest. Eine Spur gebe es bislang nicht.
Die Ermittlungsbehörden versuchen nun weiter Licht in den Fall zu bringen und konzentrieren ihre Bemühungen auf das Umfeld, in dem sich die Frau zuletzt aufgehalten hat.
In diesem Zusammenhang bittet die Polizei um die Mithilfe der Bevölkerung und hat folgende Fragen:
Wer hat die abgebildete Frau seit September 2014 im Raum Waldshut-Tiengen gesehen?
Mit wem war sie zusammen?
Wo hat sie sich aufgehalten oder eventuell auch gewohnt?
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 07741/8316-0 entgegen.
Die Polizei geht von einem Tötungs-Verbrechen aus, die Todesursache sei aber nach wie vor unbekannt. Einen Tatverdächtigen gebe es bislang nicht, sagte Polizeisprecher Paul Wißler auf Anfrage des SÜDKURIER.