Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken
12.11.2014 um 09:28
Hallo zusammen,
schließe mich der Meinung über die Aussage der Polizei bezüglich der 'zahlreichen Kontakte zu verheirateten Männern in Singlebörsen', die überwiegend aus Dinslaken stammen sollen (aber eben nicht ausnahmslos), an, daß diese nicht dazu gedacht ist, die Vermißte bloßzustellen, sondern einen bestimmten Zeugenkreis anzusprechen. Wenn man aus der Ecke etwas herausfinden will, muß man wahrscheinlich deutlicher werden, auch wenn es, wie hier schon mehrfach erwähnt, bestimmt für nahestehende Personen nicht so toll ist, dies zu lesen oder selbst zum ersten Mal zu hören.
Frau E. war ja offensichtlich in einem Kosmetikstudio in einer Parfümerie tätig, diese Kosmetikstudios sind nach meiner Erkenntnis etwas hochpreisiger als das Nagelstudio an der Ecke, da meistens Kosmetikprodukte aus dem Sortiment der Parfümerie verwendet werden, die dann dort natürlich auch gekauft werden sollen. Außerdem werden diese Studios überwiegend von Stammkunden frequentiert, die keine 20 sind. Wenn es richtig ist, daß die verhältnismäßig wenigen FB-'Freunde', wie jemand schrieb, wahrscheinlich auch Kundinnen von Frau E. sind, finde ich es nicht abwegig, wenn sie während der Kosmetikbehandlungen mit diesen auch über Privates sprach. Ich will Frau E. nicht als 'geschwätzige Friseuse' hinstellen (das ist kein Angriff auf diesen Beruf, es geht mir nur um die Wesensart von natürlich weiß Gott nicht allen Friseurinnen, die viele von uns sicher kennen), aber wenn jemand auf FB öffentlich seinen 'Beziehungsstatus' postet und sich ebenfalls öffentlich als 'frischverliebt' outet, ist das nach meinem Empfinden schon sehr privat und eigentlich ein Teenie-Post. Sollte es tatsächlich eine 'Botschaft' an einen Ex-Freund gewesen sein, fände ich das ziemlich albern. Denke, daß man deshalb glaubt, daß sie erst recht auch in Erzählungen irgendwem gegenüber davon gesprochen hat. Ich bin mittleren Alters und hätte das auch vor 20 Jahren schon nicht gemacht, wenn es FB oder Internet in der heutigen Form da schon gegeben hätte, mögen natürlich Einige anders sehen.
Ich denke jedenfalls, daß sich auch die Kundinnen von Frau E. angesprochen fühlen und Hinweise liefern sollen, deshalb die relativ klare Aussage der Polizei zum umtriebigen Verhalten in Sachen Partnersuche. Finde ich nachvollziehbar, daß man bei 'reiferen' Frauen davon ausgeht, daß sie sich für eine gleichaltrige Person, die wohl recht intensiv nach einem Partner sucht und dafür nicht auf Ü50-Partys geht, grundsätzlich dafür interessieren und eventuell dazu etwas sagen können, wie auch immer sie persönlich darüber denken mögen. Man wird nicht die Kundinnenkartei persönlich vorladen wie die verheirateten Internetbekanntschaften, also passiert das auf diesem Wege. Es ist zumindest untypisch, in dem Alter in Online-Singlebörsen einen Partner zu suchen, vor allem in einem verhältnismäßig kleinen Ort wie Dinslaken, ich habe Verwandte dort, wäre mir zu heiß in Sachen Dates, wenn ich da ständig irgendwo mit einem Anderen in der Öffentlichkeit bei einem Kaffee oder Glas Wein sitze. Da es sich ja um überwiegend verheiratete Männer handeln soll, frage ich mich, wo man sich überhaupt getroffen hat.
Es schrieb ja jemand, Frau E. sei an jüngeren Männern interessiert gewesen. Ich gehe davon aus, wir reden hier nicht von wenige Jahre jüngeren Männern, sondern von mindestens 15-20 Jahre jüngeren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß solche Beziehungen relativ schnell problematisch werden können, 20 Jahre mehr Lebenserfahrung, Wissen, finanzielle Unabhängigkeit etc. finden manchmal eine oder beide Seiten dann doch nicht so prickelnd, der eine fühlt sich überlegen, der Andere unterlegen, vor allem in der Konstellation Frau älter als Mann. Auch damit könnte der FB-Status 'in einer komplizierten Beziehung' gemeint sein. Würde ich für mich persönlich jedenfalls als 'komplizierte Beziehung' sehen, wenn ich den zwar aus anderen Gründen ganz toll finde, der aber intellektuell vielleicht nicht mein Kaliber ist. Sorry, aber manche Männer sind auch mit Mitte oder Ende 30 noch ziemlich unreif und die Meinung der Allgemeinheit über solche Beziehungen generell wird oft mit Hohn und Spott, Neid usw. quittiert. Auch ein Grund, nicht jedem Details darüber auf die Nase zu binden. Oder ich bin selbst zu blöd für den und es spielt sich nur auf einer anderen Ebene ab, dann ist es auch kompliziert.
Anderer Aspekt nochmal: Wie bei anderen 'Schwarzen Schafen' in Chatrooms etc, bin ich mir sicher, daß sich solche zahlreich auch in Singlebörsen tummeln. Ich denke irgendwie nicht, daß einem verheirateten Mann die Nerven aus welchem Grund auch immer durchgegangen sind, sondern, falls es eine ihrer Bekanntschaften aus dem Internet sein sollte, ist dieser mit einer ganz anderen Absicht als eine Partnerin zu finden, dort unterwegs. Ich habe keine Erfahrung damit, aber ich weiß nicht, was man so alles glaubt, wenn man sich eine Weile Emails schreibt, sich vielleicht auch schon einige Male getroffen hat, derjenige einen seriösen Eindruck macht, gut und gepflegt aussieht etc. Manche Männer sind sehr geschickt darin, sich dieses Vertrauen durch Charme, blumige Worte und allerhand Lügen zu erschleichen, sonst wäre wohl auch der Markt der Heiratsschwindler wohl keiner mehr.
Wenn es sich um Singlebörsen im einfachen Sinne handelt und nicht um Elitepartner und wie die etwas seriöseren Institutionen heißen, die ja auch glaube ich kostenpflichtig sind und entsprechend kosten, taucht auf der Kreditkarte nun mal ein ominöser Posten auf, den die Ehefrau möglicherweise komisch findet, würde ich als verheirateter Mann eher nicht machen, aber klar, kann das auch mein lediger Kumpel für mich bezahlen. Ansonsten sollte man bzw. Frau eigentlich wissen, daß sich dort grundsätzlich jede Menge verheiratete Männer tummeln und an einer ernsthaften Beziehung nicht interessiert sind, ist ja kein Geheimnis, ich denke, das war auch Frau E. bewußt. Alles Andere wäre ja ziemlich naiv.