@Schimpanski Das mag sein. Es ist jedoch hinlänglich bekannt, dass vielfach Menschen die Dinge beschönigen. Typisch ist hierfür die falsche Behauptung des Freundes bzgl. des Kontrollgangs. Nach späterer Aussage hat er nur gehorcht. Sollte letzteres wirklich zutreffen, so ist die ursprüngliche Version letztendlich eine Version, die sein handeln bzw. nicht handeln beschönigt und seine Verfehlung als geringer erscheinen lässt. Bzgl. der Folge (Zeitfenster 1h) hatte diese Falschausage aber gerade nichts beschönigt.
Das ist eben das Problem bei Aussagen, weshalb es letztendlich unmöglich ist, allein duch diese zu erkennen, ob jemand eine bestimmte Tat begangen hat oder nicht. Hierzu gibt es psychologische Untersuchungen, deren Erkenntnisse zeigen, dass auch Richter in solchen Fällen kaum besser sind als ein Münzwurf. Und bei diesen Studien wurde mit Situationen gearbeitet, wo Vorurteile nur einen geringen Einfluss haben konnte. Kommen Vorurteile ins Spiel, dürfte das Ergebnis noch weitaus schlechter ausfallen. Das macht das alles eben so schwierig.
Auch die Bewertung von Widersprüchen in Aussagen kommt man letztlich nicht weiter, weil der Mensch kein fotografisches Gedächtnis hat. Die Erinnerungsfähigkeit sowie die zeitliche Einordnung ist begrenzt und Aussagen ändern sich im Laufe der Zeit, das sind bekannte Phänome.
Ob sie darin involviert waren, lässt sich daraus daher nicht ableiten und nur darauf kommt es an.
Wenn das alles wirklich so einfach wäre, wie viele hier annehmen, warum wurden sie nie angeklagt?