Bundeswehr baut geheime Cyberwar-Truppe auf

Diese "geheime Cyberwartruppe" gibt es schon lange und zuhöchst ungeheim.
Sie nennt sich in BW-Deutsch ELOKA (Elektronisches Kapfkommado/gruppe-so ähnlich).
Sie ist Teil der Fernmeldeeinheiten u.a. in der Oberst Lent Kaserne in Rothenburg/Wümme, falls die eine/r mal besuchen will ;)

@flashlite
Du schriebst: "...Kids in Pentagon-Rechner....Deutschland wohl nen Trend verschlafen..."

Es waren deutsche Hacker, die 1984 oder 85 ins Pentagon eindrangen, Daten stibitzten
und an die damalige UdSSR verkauften.
Im Film " 23- nichts ist so wie es scheint" wird das beschrieben.
Wenn man dem Film glauben darf, haben die das mit dem C64 gemacht.
Sie gingen über einen Rechner einer deutschen Uni (TU Darmstadt ?) nach Heidelberg in den Rechner des dortigen US-Hauptquartiers und von dort aus ins Pentagon.

@Teutomas

na dann besteht ja noch hoffnung fuer deutschland...1984... das waren auch noch gute jahrgaenge :) hatte damals auch nen c64 und zx81

@flashlite
Ich hatte erst 1987 einen C64, danach nen Amiga 500, dann nen Supernintendo.
Hab sie eingemottet mit den Spielklassikern.
Aber mir waren zu der Zeit Telefonscanner noch kein Begriff.
Damit konnte man damals ins "Internet".

Aber daß die das mit dem C64 gemacht hatten, ist -für diese Zeit- erstaunlich.
Ich meine damit auch die Kenntnis, mal hurtig im Pentagon vorbeizuschauen
und sich zu bedienen.

Gerne hätte ich die Reaktion vom CIA mitbekommen.
Angeblich wären die Daten nicht brisant gewesen.
Klar, die Amis speichern im Pentagon doch nur unwichtige Daten. ;)

Im nachhinein wurde vieles an dem Hack verharmlost. Die übriggebliebenen Schuldigen
(ein Hacker starb ja unter rätselhaften Umständen...) spielten die gestohlenen Daten
herunter, weil sie ein niedriges Strafmaß wollten. Die USA hatten wohl keine allzugroße
Lust, ihre geheimen Daten zwecks einer Untersuchung zur Verfügung zu stellen,
vielleicht auch deshalb nicht, weil diese dann nicht mehr geheim wären. Es sind vielleicht
auch nach dem Hack viele Dinge geändert worden, die die Daten selbst weniger wertvoll
machten. Die damalige Sowjetunion hatte wohl auch nicht den großen Anreiz, ihre
geheimdienstlichen Aktivitäten nebst den gekauften Daten publik zu machen. So kam
es schließlich zu milden Urteilen auf Bewährung für zwei Gruppenmitglieder, ein anderer
ging als Kronzeuge straffrei aus. Mild waren die Urteile auch deshalb, weil ein Schaden für
die Bundesrepublik und/oder die USA nicht nachgewiesen werden konnte. Bleibt der tote
Hacker, der bei kühler Überlegung wohl Opfer eines Mordes geworden ist...

Hier mal noch ein paar Infos (Spiegel TV-Reportage von 1998) zu "Hagbard Celine" alias Karl Koch und ihre Fischzüge auf amerikanischen Servern.

link: http://en.sevenload.com/videos/0hnAzxb-Karl-Koch-Dokumentation

Emodul

Wenn man sich diese Infos betrachtet, kann auch ein Selbstmord in Frage kommen,
aber sich selbst zu verbrennen, dazu gehört schon einiges. Wenn er laut Dokumentation
straffrei ausgehen sollte und das auch gewußt hat... Es ist schwierig (und wohl auch ein
wenig ungesund) sich in seine Gedankenwelt hineinzuversetzen. Das Datum spricht
für eine Inzinierung, aber ob er selbst dieses Datum so gewählt hat oder ob dieses
Datum dazu genutzt wurde, ihn an einen bestimmten Punkt zu locken, wird man wohl
nie erfahren. Mit seiner Vorgeschichte fällt es den Ermittlungsbehörden sicher leichter
von einer Selbsttötung auszugehen. Bedauerlich. Vielleicht wäre alles anders gekommen,
wenn er an dem besagten bedeutungsvollen Datum die Papiere in der Staatskanzlei abgeliefert hätte, wie es seine Aufgabe gewesen ist, am besten ungeöffnet...

@wolf359


Die Eloka ist nicht nur in Rotenburg/Wümme in der Lent Kaserne zuhause.
Zumal diese eine ganz andere Aufgabe als "Cyberwars" haben.

Eloka steht für elektronische Kampfführung und ist Bestandteil der Fernmeldetruppe.
Darum auch die gelben Litzen.
Die Eloka ist für Fernmeldeaufklärung zuständig. Diese Jungs hören Handynetze und Funkverbindungen ab. Desweiteren sind sie für die ganze Kryptoscheisse zuständig.
Das ist der Fernmeldeschlüssel der im V-Fall eingesetzt wird.

Sind die Fernmelder überhaupt noch in ROW? Meine letzten Informationen waren eine Verlegung nach Nienburg.

Also die Eloka hat absolut gar nichts mit der neuaufgestellten Computertruppe zu zun.
Grüsse aus KFOR

Edit.....
NIcht an Wolf, sondern an
@felixkrull

Und ich hab "unter anderem" Standortbezüglich überlesen

@StUffz

Ich weiß nicht, ob die noch da sind. Kam mir auch nur so in den Sinn, weil ich eben da meine Grundausbildung gemacht hatte.
Uns hatte man gesagt, das bei entspr. Ausbau der Truppe auch das Eindringen in und Sichern von EDV-Anlagen u.a. zur Aufgabe der ELOKA gehören soll. Aber vielleicht wollte man uns damit auch nur "ködern". :D
Wenn dem nun nicht so ist, dann nehme ich das natürlich gerne zurück und bedanke mich für die Richtigstellung.

Ich bin bis Anfang 2001 dagewesen. Wie ich sehe haben sich (wenn auch wahrscheinlich zeitversetzt) unsere Wege öfter gekreuzt....

Ist aber auch möglich, das der ganze Quatsch nur umbenannt wurde. Das Instbattailon 3 ist ja auch nur in ein LogBtl umbenannt worden.
Bei den ganzen Strukturreformen kann ja keiner mehr durchblicken. Allerdings ist das Antennenfeld neben der Kaserne auf Googleearth nicht mehr zu sehen.
Aber die Jungs sind eigentlich eher für sowas wie Fernmeldeaufklärung zuständig.

@StUffz
Scheint so :D

Die Instler waren, als ich da war auch schon da (1996).

Das ELOKA ist wohl umgezogen:
http://www.fmrgt120.de/html/kaserne.html (Archiv-Version vom 04.07.2009)

Bezug zur Überschrift:

Is ja sehr geheim, wenn das jeder weiß

@gereinigt78

Das beste Versteck ist direkt vor den Augen des Suchenden :D

irgendwie stimmen beschreibung und titel bei diesem thread nicht überein...
unter cyberwar versteht man die kampf über netzwerke/internet...
so auch geschehen vor dem angriff russlands auf georgien. dabei sind vor dem angriff die georgischen server mit mails aus russland bombadiert wurden um so die kommunikation in georgien zusammenbrechen zu lassen.
über das was ihr redet nennt sich "CERTBw"
dort kommt man auch nicht als "normaler" zeitsoldat rein, sondern nur offiziersdienstgrade die berufssoldaten sind...
aber der eigentliche knackpunkt bei den aufgaben dieser gruppe liegt nicht in der verteidigung/schützung des netzwerkes von außen, sondern von innen!
der großteil der angriffe auf bundeswehrserver mit geheimen informationen geschieht nämlich nicht von außen, sondern von einzelnen soldaten selbst...die motivierung dazu kann mehrere gründe haben wie z.b. geldmangel, erpressung usw.
also steht hinter alldem ein käufer oder ähnliches der soldaten dazu benutzt an informationen zu kommen die dann an andere geheimdienste oder armeen verkauft werden. aufgabe der "CERTBw" ist es nun soetwas zu vehindern oder den soldaten ausfindig zu machen der diese straftat begeht...


ein ausführlicher bericht dazu steht in einer der letzten ausgaben der "Y"

http://www.y-punkt.de/portal/a/ypunkt/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNzKL9wnzB8lB2ab6kXDRoJRUfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQCGLQWI/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMjZfTTEz?yw_contentURL=%2F01DB131000000001%2FW27NPL8V776INFODE%2Fcontent.jsp

@Teutomas

Teutomas schrieb:Aber mir waren zu der Zeit Telefonscanner noch kein Begriff.
Damit konnte man damals ins "Internet".

meinst du mit "telefonscanner" die damals ueblichen akkustikkopler?

@Teutomas

Teutomas schrieb:Gerne hätte ich die Reaktion vom CIA mitbekommen.
Angeblich wären die Daten nicht brisant gewesen.
Klar, die Amis speichern im Pentagon doch nur unwichtige Daten.

unwichtige daten??? das waren immerhin die original sicherheitskopien von pac man und donky kong ;)

@Teutomas
...die ganze Geschichte um Karl in der Doku ist völlig falsch, der Film 23 zum größten Teil frei erfunden. Ich kannte Karl, sowie ein paar Leute aus seinem Umfeld...komme aus seiner Heimatstadt und war einer von vielen, welche sich in den Mailboxen rumgetrieben haben.

...nur soviel...es gab einige, welche sich die Akustikkoppler aus den USA nachgebaut hatte...wir waren nie beim Militär in der USA drinnen...der NDR hatte alles aufgebauscht.

es ging vielmehr um Industriemailboxen, die waren damals oft nichtmals Passwortgeschütz.....er hatte im übrigen einen ausgedienten 8032 als Hauptrechner....

Remember Hagbard Celine

@Berndel
Dann wars nur ne Zeitungsente ? Ich habs damals -glaub ich- im Spiegel gelesen.

@Teutomas
Nein...es wurde nur etwas sehr aufgebauscht, da technische Zeichnungen usw. der Industrie in den damaligen Osten verkauft wurden...von anderen, er wusste davon zuerst gar nichts.

Es stimmt allerdings, dass er sich mal im Atomkraftwerk eingeloggt hatte, bzw. das vorgeführt hat. Da der Osten später hinter ihm her war und ihn vermutlich später auch gekriegt hat, hat man ihm nach seinem Entzug eine neue ID verschafft...