Tiho schrieb:Liegt wohl auch an der Gier und am Unwissen.
Unwissenheit? Eher Nichtwissenwollen (wobei ich das den alten Hasen anrechne), die Zahlen sind bekannt, die Liste der beerdigten MLM Unternehmen ist lang. Diese
http://www.transgallaxys.com/~beo/memoriam.htm geht leider nur bis 2007. Besonders neu ist es nun wirklich nicht, dass ein Teil der MLM Vertriebsunternehmen den Bach runter gehen muss.
Da Gier das Hirn frisst, ist der Misserfolg in den meisten Fällen vorprogrammiert. Zumal viele der Vertriebspartner das Scheitern als eigenes Scheitern ansehen und immer dem nächsten möglichen Erfolg hinterher hecheln. Es hat schon seinen Grund, warum eine solche Vertriebsstruktur (der Aufbau einer Downline) zum Scheitern verurteilt sein muss, wenn man die Menge der "selbständigen Vertriebspartner" nicht limitiert. Altbekannte Dinge wie Marktsättigung und Konkurrent werden vollständig ignoriert.
Die Gier ist aus meiner Sicht die treibende Kraft dahinter. Sie blendet alle rationalen und prüfbaren Argumente einfach aus. Das wird ein Tanz um das goldene Verkaufskalb getanzt, aber keine Sau hinterfragt, was für ein Produkt es ist und ob es ausreichend Kunden gibt, die dafür bezahlen würden. Das gilt für alles, was im MLM verkauft wird, von der Nahrungsergänzung über Plastikdosen und Reinigungsmittel bis hin zu Beteiligungen:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzskandale/finanzskandale-8-bernard-bernie-cornfeld-vom-armenpfleger-zum-millionaer-und-playboy-1149419.htmlGerade bei Kairos sollte jedem klar sein, dass die Menge des zur Verfügung gestellten Speicherplatzes in keiner Relation zum Bedarf steht, neben noch ganz anderen Argumenten. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass man leicht auf die Versprechungen reinfällt, denn mit einem nahezu missionarischen Eifer wird das Produkt umworben. Es ist definitiv nicht leicht, als Neuling diesen Verlockungen zu widerstehen. Da greift dein Hinweis auf die Unwissenheit. An dem Punkt spielt sie schon eine große Rolle. Was noch dazu kommt: wer einsteigt und sich dann fragt, wie man an neue Kunden komme, dem wird die eigene Familie und der eigene Bekanntenkreis empfohlen. In dem gibt es meist einen Vertrauensvorschuss. Da stellt sich schnell ein vermeintlicher Erfolg ein, aber Produkte an Fremde zu verkaufen, ist ein durchaus harter Job, was nicht jeder kann. Aber genau diese Kunden benötigt man, der eigene Kreis ist schnell ausgeschöpft und kann auf Sicht keinen nennenswerten Gewinn generieren.