Zeitkapsel

@mayday
@lehmänn

mayday schrieb:Das Problem dürfte der Lagerort sein. Die Erde ist ja ständig in bewegung aufgrund der Plattentektonik.

Man kennt schon so einige Orte auf der Welt, von denen man annimmt, das es dort nicht allzuviel "wackeln" wird. Manche Orte davon kommen auch in Betracht fuer Endlager von Atommuell.
Nur sind solch Orte kaum geeignet um Nachrichten an eine eventuell nachfolgende Bevoelkerung dieses Planeten zu hinterlassen. Die Lagerung waere durchaus gesichert, aber die Chance fuer ein zufaelliges Auffinden geht gegen Null, wenn man Jahrmillionen in Betracht zieht.
Man braeuchte schon so eine Art ueberdauerndes Hinweisschild, was da sagt, "hier ist was".
Haetten Grossstaedte das Zeugs dafuer, nach einer Millionen Jahre noch was an Spuren zu hinterlassen und koennten so als ein Hinweisschild herhalten ?
Es muesste schon eine Grossstadt sein, teils mit massiv gebauten Gebaeuden, und diese Stadt muesste sich in der Hoehe nicht nahe am Meeresspiegel aufhalten, denn in Millionen Jahren koennte das Wasser schon hin und wieder einiges Ueberfluten. Und so bleibt fast keine Grossstadt uebrig, die Meisten befinden sich alle unterhalb 100 Meter.
So kaemen vielleicht Mexiko Stadt (2310 Meter), Teheran (1191 Meter), Johannesburg (1753), fuer die Lagerung einer Zeitkapsel in Frage. Dort auch noch schoen in mehrere massive Schichten gepackt und von aussen gut als solche gekennzeichnet Erkennbar platziert.

Es gibt ja spezielle digitale Speicher, die angeblich mehrere Jahrhunderte oder Jahrtausende durchhalten sollen. Allerdings sollte man auch die passenden Abspielgeräten in diese Zeitkapsel packen. Was sollen die Menschen in Jahrtausenden oder gar Jahrmillionen mit DVDs, die sie gar nicht abspielen können. Allerdings bezweifle ich, dass die Abspielgeräte so lange durchhalten werden.

@nemo

Man kennt schon so einige Orte auf der Welt, von denen man annimmt, das es dort nicht allzuviel "wackeln" wird. ... So kaemen vielleicht Mexiko Stadt (2310 Meter), Teheran (1191 Meter), Johannesburg (1753), fuer die Lagerung einer Zeitkapsel in Frage.

Mexiko-Stadt ist erdbebengefährdet, Teheran auch, und Johannesburg ist nicht weit vom ostafrikanischen Grabensystem entfernt - hier könnte es in einigen Tausend Jahren auch mal wieder kräftig "wackeln". Sinnvoller erscheint mir ein Ort, der einerseits abgelegen, aber andererseits leicht auffindbar ist und zudem nicht in der Nähe aktiver Beben- und Vulkangebiete liegt. Mein Vorschlag wäre der Uluru-Felsen in Australien. Hier eine Sonde in den Felsen deponieren und die Bohrung gut abdichten - hält fast für die Ewigkeit ...

@syge
Alles Elektronische scheint mir fuer eine Langzeitspeichrung ungeeignet. Hiefuer muesste schon ein sehr bestaendiges Material herhalten, in welches man die Informationen oder gar ganze Buecher eingraviert.

@nemo

Oder man Speichert den Quark im Netz.

Hier bei Allmy als Blog z.B. :D

Muss man nur durch Sponsoring, dafür Sorgen, das Allmy nicht unter geht.

@Hoffmann
Naja, was die Erdbeben angeht, so werden wohl auch Grossstaedte mit oder ohne Erdebeben auf solch riesigen Zeitraeumen zusammen fallen. Es muss halt nur etwas erkennbar erhalten bleiben, das auf vorzeitige Bewohner aufmerksam macht.
Aber der Uluru Felsen ist in der Tat auch nicht schlecht. Liegt auch 800 Meter ueber dem Meeresspiegel. Nur wie bringt man von Aussen einen Hinweiss, das sich im Innern was befindet ?

Das Problem liegt nicht nur bei der Haltbarkeit, sondern auch bei der Auffindbarkeit der Zeitkapsel für zukünftige Generationen.
Da man sie im Boden vergräbt, muss es an der Oberfläche auch einen Hinweis darauf geben der aber ebenfalls Millionen Jahre überdauern müsste und das wird schwierig.
Selbst wenn man die Zeitkapsel nicht eingräbt, wird sie (und der Hinweis) in ferner Zukunft unter meterhohen Erde verschwunden sein.

@nemo

Vielleicht vier dicke Pfeile, jeweils einen Meter tief eingraviert, die auf den genauen Punkt zeigen, wo die Datenkapsel eingelassen ist. Bis die verwittert sind, dauert es eine Weile ...

Ein geeignetes langlebiges Speichermedium
Heute gängige Speicher sind untauglich, die kommende Technik aber wird es bestimmt möglich machen langlebige Speicher zu entwicklen mit einer hohen Kapazität z.b. durch verändern von Kristalstrukturen in einem Würfel usw.

Der geeignete Lagerort
Angenommen diese neuen Speicher sind bezahlbar, liessen sich davon dutzende herstellen und rund um den Globus verteilen. Angenommen man würde Zeitkapseln auf die Mondoberfläche bringen, versehne mit z.B. einer grossen Fahne, wäre dieser Standort mit einem grossen Fernrohr von der Erde aus sichbar. Weitere Zeitkapseln werden auf der Erde an verschiedenen Standorten platziert.

Das passende Lesegerät
Würde nicht allzulange intakt sein, aber vielleicht muss es das auch nicht! Man könnte den Bauplan zum Lesegerät auf altmodische Weise beilegen, in Form von Gravuren. Angenommen man speichert das geballte Wissen unserer Zivilisation in einer Zeitkapsel, ist es vielleicht ganz gut wenn nur Lebewesen etwas damit anfangen können die eine gewisse Evolutionsstufe erreicht haben...für diese Lebenden wird es kein Problem sein die Informationen zu auszulesen und zu verstehen.

Bester Vorschlag war bisher die Informationen in einer DNA doppelhelix unterzubringen. Als Behälter würde sich am besten ein entsprechend konstruierter Virus eignen. Jetzt noch einen entsprechenden Planeten auswählen, ihn mit einer sich schnell verbreitenden Bakterienart bevölkern, den Virus ins Spiel bringen und warten, bis sich dieser ausreichend unter den Bakterien verbreitet hat und dann sollte das bis zum letzen Ende des Planeten halten. Alternativ den Planeten irgendwann sprengen um die Wahrscheinlichkeit des Totalverlustes, wie bei den Folgen einer Supernova z.B., zu minimieren. Dann hält das ganze unter Umständen und je nach passender Theorie endlos/bis zum Ende des bestehenden Universums. ;)

als Nachtrag hierzu noch folgendes:

http://www.wissenschaft-im-dialog.de/aus-der-forschung/wieso/detail/browse/1/article/ist-es-grundsaetzlich-moeglich-die-dna-als-organische-festplatte-zu-nutzen.html?tx_ttnews[backPid]=88&cHash=3a515fdb2847155de1532353b26e2250

@degrey

Und wie willst Du die Informationen aus der DNA wieder decodieren, wenn Dir der Chiffrierschlüssel fehlt?

@lehmänn

Wenn es die Erde in ein paar Millionen Jahren überhaupt noch gibt, dann würde ich es in Zucker konservieren :D

Heizenberch schrieb: Glas zerläuft über lange Zeiträume.

Nein tut es nicht.


@Thema

Wenn du Metall nehmen willst wäre das Edelste die beste Wahl oder ein Überzug daraus, dann musst du aber noch immer Mechanisches einwirken verhindern, was wohl da Problem an der ganzen Sache ist.
Wie will man schon Garantieren das etwas über diesen Zeitraum unberührt bleibt.
Und wie Willst du garantieren dass es überhaupt wieder gefunden wird ?

@Gabrieldecloudo

Gabrieldecloudo schrieb:Nein tut es nicht.

Glas ist - wie Teer - eine erstarrte Flüssigkeit (heißt es hat eine hohe Viskosität) und ist damit kein Feststoff. Genau aus diesem Grund sind Kirchenfenster unten dicker als oben. Und genau deshalb baut man inzwischen nurnoch Spiegelteleskope. Das Glas würde bei einer übergroßen Linse irgendwann in der Mitte immer mehr durchhängen.

Es dauert zwar sehr lange, aber Glas würde nach einigen Jahrmillionen nachweislich zerlaufen sein.

@Heizenberch

Das scheint eher ein populärer Irrtum zu sein:

http://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_29_stimmts

@stanmarsh
Gut, dankeschön - ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Ich dachte, dass es bei Glas genau so wie bei Teer ist.

War auch meine Annahme, dass Glas fliessen könnte. Obiger Link ist aber noch kein Beweis, dass Glas nicht fliessen kann. Klar früher war es nicht möglich absolut gleichmässig dickes Glas herzustellen und als die Kirchen gebaut und das Glas eingesetzt wurde, verbauten die Handwerker meistens die dickere Glasseite nach unten. Schon richtig, das hat nichts mit Glas zu tun das fliesst, aber was wäre bei Glas das z.B. 1mio Jahre alt ist?
http://www.helpster.de/glas-fliesst-eine-erklaerung-aus-der-physik_120830#zur-anleitung (Archiv-Version vom 03.01.2013)

Glass fliesst...oder fliesst es nun doch nicht? Wer eine Wissenschaftliche aussagekräftige Quelle findet, bitte posten, damit wir das mal klären können^^

@Heizenberch

Das ist ein Modernen Mär.

Heizenberch schrieb:Genau aus diesem Grund sind Kirchenfenster unten dicker als oben.

Das liegt an dem Herstellungsprozess, viel ältere Gläser weisen keine Veränderung auf.

Auch müsste man diesen Prozess mit heutiger Technik in kurzer Zeit nachweisen können, das ist bisher nicht geschehen.

Kaltes Glas fließt, ja. Aber in zeitlichen Dimensionen, die weit jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liegen.
http://www.scinexx.de/dossier-detail-181-11.html
MaTo