Werden die Menschen immer dümmer?

Diese These erfreut sich zurzeit zwar großer Beliebtheit, ist aber wissenschaftlich gesehen blanker Unsinn.

http://www.alltagsforschung.de/der-weg-einer-studie-warum-die-menschen-nicht-immer-dummer-werden/

Übrigens ist es genau andersrum: Unsere steinzeitlichen Vorfahren bekamen alles "vorgesetzt", es gab Nahrung im Überfluss. Erst seit der Neolithischen Wende muss der Mensch ums Überleben kämpfen, nicht zuletzt wegen des explosiven Bevölkerungswachstums.

@knollengewächs
Er hat nicht ganz unrecht!
http://www.amazon.de/Digitale-Demenz-unsere-Verstand-bringen/dp/3426276038

Wir werden durch die Technologie verwöhnt.
Fragt mal in der Schule nach, wer und wie oft einen Taschenrechner benutzen tut.
Die Anzahl ist höher als man denkt, und die Gründe sind erbärmlich peinlich.
Wie viele Nummer habt ihr im Kopf?
Genauso tragisch.
Die Kinder beschweren sich, nach den Ferien, dass sie das Schreiben "verlernt" haben. Warum?
Weil sie es ausserhalb der Schule nicht mehr anwenden.
Das Buch empfehle Ich Dir!

Das Buch ist ziemlicher Mist. Menschen die etwas nicht benutzen, können oder vergessen es - wow! Das ist aber keine Demenz und das hat auch nichts mit verwöhnen zutun, sondern damit, dass man nun mal etwas schlichtweg nicht braucht. Menschen vorzuwerfen, sie würden XY nicht können, weil sie es nicht brauchen ist so klug wie einen Bauern zu schelten, weil der keinen Pflugscharen mehr benutzt.

@SethSteiner

Spitzer fährt seit Jahren einen riesigen Hass auf alle Arten von Unterhaltungselektronik, und verbreitet die Mähr von "Killerspielen" usw. Der lebt so wohl irgendwelche Defizite aus.

@Vitalität
Seltsam, dass hier Intelligenz gern am Nummern merken festgemacht wird.
Ich lebte schon zu einer Zeit, da gab es Handys nur in Raumschiff Entenscheiß.
Und soll ich dir was verraten? Ich hab mir damals schon keine Nummern gemerkt!
Wozu denn auch? Damals gab es so eine tolle Erfindung die sich Zettel und Stift nannte.

Zum Buch nur soviel:
Digitale Verblödung - setzt erstmal die Intelligenz voraus digitales Zeugs überhaupt zu erschaffen und zu bedienen.
Ein Nullsummenspiel.

@Rho-ny-theta
I know aber ich glaube nicht dass er Defizite auslebt, ich glaube eher er sieht einen Weg Asche mit Blödsinn zu machen, genau wie Homöopathen. Es gibt immer bei Fußball, Romanen, Filmen, Comics usw. Leute die meinen dieses Medium oder Spiel oder Genre zu diskreditieren. In dem Fall nutzt er einfach die irrationalen Ängste aus, manipuliert ein bisschen "Kennen Sie das, Nummer nicht merken? Ja? DEMENZ!" und bestätigt dann etwas, was man sich eh schon gedacht hat.

DAS ist die wahre Verblödung.

habe-fertig schrieb:Seltsam, dass hier Intelligenz gern am Nummern merken festgemacht wird.

Das war auch nur ein Beispiel, inwiefern das Gedächtnis sich verschlechtert, wenn man nicht üben tut.

habe-fertig schrieb:Digitale Verblödung - setzt erstmal die Intelligenz voraus digitales Zeugs überhaupt zu erschaffen und zu bedienen.

Weil Jemand intelligent genug ist, Sachen zu erfinden sind es gleich alle?
Das ist Pauschalisierung, und Blödsinn.

Das Buch ist wirklich nicht das Nonplussultra, jedoch schadet es doch nicht, sowas zu lesen, wenn man sich Fragen wie Knollengewächs stellt.

@SethSteiner

Sagen wir es so, einer meiner besten Freunde war mit dessen Sohn auf der Schule. Scheinbar wurde der daheim wirklich extrem kurz gehalten, was TV- und Internetbenutzung anging (wohlgemerkt kurz vor dem Abi). Ich halte es durchaus für möglich, dass Spitzer wirklich überzeugt von dem ist, was er so erzählt.

@Vitalität

Vitalität schrieb:Das war auch nur ein Beispiel, inwiefern das Gedächtnis sich verschlechtert, wenn man nicht üben tut.

Klar ein Beispiel. Hört man halt ständig und ich mag das einfach nicht begreifen. Wie gesagt, ich habe es nie für notwendig befunden Nummern zu merken (außer die allerwichtigsten, die haben sich die Finger schon von ganz alleine gemerkt) und aus mir ist trotzdem was geworden.

Vitalität schrieb:Weil Jemand intelligent genug ist, Sachen zu erfinden sind es gleich alle?

1. handelt es sich da ganz sicher nicht um "Jemand", denn Automatisierung und Digitalisierung beherrschen heute sehr viele Leute, ist immerhin ein Zukunftsmarkt.
2. geht es bei Crabtree um die durchschnittliche Intelligenz, und da spielen auch die "Jemande" mit hinein.
3. ist doch gar nicht erwiesen, dass man durch Technik verblöden würde. Ggfls verlagert sich die Fähigkeiten nur.

@Rho-ny-theta
Ohne Zweifel möglich, möchte ich gar nicht abstreiten aber zumindest vor diesem Demenzzeug hat er wohl mal besseres produziert, wissenschaftlicheres und da liegt die Vermutung natürlich schon nah, dass er einfach nur auf Geld aus ist und zu Hause seinen level 85 Druiden pflegt und sich unterwegs mit dem Navi verfährt.

habe-fertig schrieb:Klar ein Beispiel. Hört man halt ständig und ich mag das einfach nicht begreifen. Wie gesagt, ich habe es nie für notwendig befunden Nummern zu merken (außer die allerwichtigsten, die haben sich die Finger schon von ganz alleine gemerkt) und aus mir ist trotzdem was geworden.

Nicht jeder braucht Gehirntraining.

habe-fertig schrieb:3. ist doch gar nicht erwiesen, dass man durch Technik verblöden würde. Ggfls verlagert sich die Fähigkeiten nur.

Das stimmt widerrum auch.

Vitalität schrieb:Fragt mal in der Schule nach, wer und wie oft einen Taschenrechner benutzen tut.
Die Anzahl ist höher als man denkt, und die Gründe sind erbärmlich peinlich.

In der Grundschule mag Kopfrechnen ja noch notwendig sein aber spaeter gehts doch eh mehr um die Rechenwege. Das kleine Einmaleins sollte eigentlich schon fast ausreichend sein. Allerdings find ich die richtig krassen programmierbaren Taschenrechner uebertrieben. Funktionen plotten und ableiten sollte man an der Schule noch von Hand machen meiner Meinung nach.

Vitalität schrieb:Wie viele Nummer habt ihr im Kopf?

Fast keine, ist ja auch nicht wichtig.

Vitalität schrieb:Die Kinder beschweren sich, nach den Ferien, dass sie das Schreiben "verlernt" haben. Warum?

Meinst du von Hand schreiben? Hab das im Grunde auch nur in der Schule gemacht und meine Handschrift ist gruselig schlecht lesbar. Heute schreib ich ausschliesslich am PC.
Ist eh die Frage ob wir sowas wie Handschrift ueberhaupt noch brauchen und mit verbloeden hat das nichts zu tun.

Vitalität schrieb:Nicht jeder braucht Gehirntraining.

Kopfrechnen und sich Zahlen zu merken sind doch ungefaehr das Aequivalent zum Spaziergang zum Auto als Ausdauertraining.

@Vitalität

Vitalität schrieb am 02.02.2013:Wir werden durch die Technologie verwöhnt.
Fragt mal in der Schule nach, wer und wie oft einen Taschenrechner benutzen tut.
Die Anzahl ist höher als man denkt, und die Gründe sind erbärmlich peinlich.
Wie viele Nummer habt ihr im Kopf?
Genauso tragisch.
Die Kinder beschweren sich, nach den Ferien, dass sie das Schreiben "verlernt" haben. Warum?
Weil sie es ausserhalb der Schule nicht mehr anwenden.
Das Buch empfehle Ich Dir!

Naja, ich denke, die Gesellschaft entwickelt sich weiter, lernt, mit neuen Technologien zu arbeiten. Ich denke nicht, dass Menschen dümmer werden. Die Aufgaben verlagern sich. Manches Wissen geht wohl verloren, aber aufgrund der Archivier und Sammelwut der Menschen kann man das nachlesen. Hol mal nen Ingenieur her, der im alten Ägypten ein paar Pyramiden gebaut hat. er mag vielleicht genauso intelligent sein, wie wir, aber in den paar Tausend Jahren hat sich alles weiterentwickelt, er müßte wohl wie ein Kleinkind nochmal in die Schule, und die Techniken erlernen. Studieren, um auf den neusten Stand zu gelangen. Ich glaube(jaaa, Glauben heißt nicht wissen), wenn man heutzutage eine Pyramide bauern würde, dann würde sie auch noch in 10000den Jahren da stehen. Weil das wissen sich vergrößert hat. Aber die Intelligenz?

"Ein Forscher meint, wir könnten heute nicht mehr mit einem Menschen vor ein paar tausend Jahren mithalten. Intelligenzmäßig."

Ich glaube das schon sehr fragwürdig wenn das vom Focus kommt.
Das ist doch dummes Zeug, wir könnten mit einem Menschen der vor ein paar tausend Jahren gelebt hat, intelligenzmäßig nicht mehr mithalten !

" Forscher wollen herausgefunden haben, dass Menschen immer dümmer werden." aus dem Focus Bericht.

Der ganze Bericht ist sehr fraglich. Da werden Steinzeitmenschen mit griechischen Philosophen verglichen. Man kann auch Äpfel mit Birnen vergleichen !

"Bekämen wir heutzutage Besuch von einem Bürger aus dem antiken Griechenland, so wäre der Zeitreisende uns intellektuell weit überlegen: Er wäre einfallsreicher und hätte ein besseres Gedächtnis....
Der durchschnittliche IQ sinkt: Menschen werden immer dümmer - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/wissen/mensch/der-durchschnittliche-iq-sinkt-menschen-werden-immer-duemmer_aid_859770.html "

Das ist genauso ein Quatsch. Es käme auch darauf an, welchen Beruf dieser Bürger aus dem antiken Griechenland ausübt und auf wen er hier treffen würde.

Bei mir merke ich das auch ich möchte Lesen aber trotzdem sage ich mir ich spiele vorher noch etwas Ps3 danach kann ich ja auch lesen und anschließend habe ich solange gespielt das ich zu müde bin um zu lesen. Einfach dumm obwohl ich lieber lesen möchte :(

@che71

Deshalb liest man auch besser den Originalartikel und nicht den Quatsch auf Focus. Oder liest sich den Link im ersten Post auf dieser Seite im Thread durch:
http://www.alltagsforschung.de/der-weg-einer-studie-warum-die-menschen-nicht-immer-dummer-werden/

Da steht dann z.B. sowas drin:

Crabtree schreibt zum Beispiel: "Es könnte sein, dass die menschliche Intelligenz und die emotionale Stabilität genetisch fragil sind." Und: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass unsere Gene in den nächsten 3000 Jahren zwei oder mehr Mutationen durchlaufen, die unserer intellektuellen oder emotionalen Stabilität schaden." Oder: "Vielleicht haben wir vor 2000 bis 6000 Jahren unseren intellektuellen Höhepunkt erreicht."

che71 schrieb:Das ist genauso ein Quatsch. Es käme auch darauf an, welchen Beruf dieser Bürger aus dem antiken Griechenland ausübt und auf wen er hier treffen würde.

Es geht um den genetischen Unterschiede im Durchschnitt, nicht den Beruf oder wer das konkret ist.

@McNeal

McNeal schrieb:Es geht um den genetischen Unterschiede im Durchschnitt

Auch wenn das bei so etlichen Beiträgen von Verschwörungsgläubigen nebenan immer wieder schwer vermittelbar ist :-)

@knollengewächs

Ein Forscher meint, wir könnten heute nicht mehr mit einem Menschen vor ein paar tausend Jahren mithalten. Intelligenzmäßig.

Was denkt ihr darüber?

Ich habe so das Gefühl, dass das für die Masse der Bevölkerung zutrifft, aber es gibt immer noch viele Ausreisser nach oben, oder?


Vor taussenden Jahren gab es auch kein iPhone, mit dem man im Internet alles Wissen lesen konnte, früher mußten die selber gucken, wie sie überleben.



Oder stagniert es heute mit dem IQ?

Weil wir alles vorgesetzt kriegen, und nicht mehr um unser Überleben kämpfen müssen...der Schwache starb früher, heute geben die schwachen ihre Gene weiter.

Drei Hauptfaktoren führen zur zunemenden Passivität des Menschen:

1. die zunehmende Abhängigkeit von Produkten der Informationstechnologie und deren Leistungsüberlegenheit gegenüber der kognitiven Bereitschaft des Menschen

2. die "Verdichtung" des Menschen im Bezug auf seine Denkweise durch das Gesellschaftsmodell, das auf Leistung setzt

3. Durch die Politik selber, nur ein dummer Bürger ist ein guter Steuerzahler, denn er sieht den Wert nicht in sich, sonder sucht den Wert in Idealen außerhalb von sich selber.

Darüber hinaus, hängen Bildung und IQ nicht direkt zusammen, aber ein nicht geschulter IQ macht nicht selbstständig, sondern gefügig!

Ich selber habe nur einen IQ von weit unter 90, aber ich kenne die Zusammenhänge des Lebens bestens und stehe über den Dingen.

Uh.. ich bezweifel das. Warum sollten Menschen passiver sein als damals? Ich darf daran erinnern, dass die Menschheit lange Zeit kein elektrisches Licht hatte und daher sehr früh schlafen ging. Er hatte auch nicht viel Freizeit, da es kein Arbeitsrecht gab, was ihn auch früh sterben ließ. Dann gab es keine Kommunikationstechnologie, was dazu führte, dass er von den immer selben Menschen umgeben war und seine eigenen Verwandten heiratete (ja, das ist überspitzt) oder zumindest durch den fehlenden Input kaum auf seine Umwelt reagieren konnte.

Und ein geschulter IQ im Sinne von Bildung, macht sogar außerordentlich selbstständig, weil man nämlich nicht nur Aufgaben bewältigen kann, die das Leben und die Arbeit einen aufträgt, sondern man auch Methoden lernt sich Wissen zu erarbeiten. Das führt in letzter Konsequenz dazu, eben nicht gefügig zusein, sondern Dinge zu hinterfragen. Ich darf daran erinnern, dass Demokratie die längste Zeit nicht existierte, sondern Menschen in ihre Rollen hineingeboren wurden. Und in Anbetracht der Masse an Untergebenen, scheint man in der Vergangenheit um ein vielfaches gefügiger gewesen zusein.

Übrigens ist es auch verkehrt davon zu sprechen, dass man "seinen Wert nicht in sich" sehen würde. Es ist nur einfach scheiß langweilig nur sich selbst zu haben. Die Menschen produzieren soviel tolles aber neein man soll doch bitte nicht Materialistisch sein, sondern in sich gehen.. als wenn das mehr Spaß machen würde als beispielsweise mit einem Schlitten einen Hügel runterzurutschen.

Vielleicht ist es Gewollt, um eine Rechtfertigung zu haben den Anderen zu benachteiligen.
bei arbeitsteilung ist nicht mehr notwendig in der Wildnis überleben zu können oder alles selbst herstellen zu können.