t-tc schrieb:Sobald ich schneller unterwegs bin als auf der Erde, vergeht die Zeit langsamer.
Die Relativitätstheorie trägt ihren stolzen Namen nicht grundlos, es geht um Relationen, also den Vergleich unterschiedlicher Dinge.
In deinem Beispiel ist es der Vergleich zweier Uhren, die in einer bestimmten Relation zueinander stehen (sie bewegen sich voneinander weg, bzw. aufeinander zu). Betrachtet man jede Uhr für sich, also in ihrem eigenen Ruhesystem, spielt die Relativgeschwindigkeit zur anderen Uhr keine Rolle, die Zeit vergeht konstant.
Erst der Vergleich zueinander bewegter Uhren ergibt einen Unterschied. Salopp sagt man: "bewegte Uhren gehen langsamer", aber welche Uhr sich bewegt, und welche ruht, ist wegen der Gleichberechtigung aller Bezugssysteme (bei gleichförmiger Relativbewegung) frei wählbar. Das heißt, die Uhr auf der Erde könnte behaupten, sie ist in Ruhe, während die Uhr im Raumschiff sich bewege. Ebenso könnte die Raumschiff-Uhr sagen: Nö, ich bin in Ruhe, und die Erd-Uhr bewegt sich. Wer hat nun recht? Beide!
Und genau damit hat der menschliche Verstand erhebliche Probleme. Er ist es nicht gewohnt, über Bezugssystemgrenzen hinaus zu denken, und verhaspelt sich zwangsläufig. Es ist daher sinnlos, sein eigenes Ruhesystem (Raumschiff) als gleichförmig bewegt zu definieren, und darauf zu hoffen, langsamer zu altern. Dieser Effekt ist nur für den Beobachter im Bezugssystem Erde real beobachtbar. Umgekehrt macht der Raumfahrer die gleiche Beobachtung mit der Erde.
Komplizierter wird es dann, wenn beschleunigte Relativbewegungen ins Spiel kommen
:)