@Dämonlilith >>Für Deine Erwartungshaltung und Dein Weltbild bin ich nicht zuständig, sorry.<<
Okay, vielleicht hab ich da auch etwas übertrieben, tut mir Leid.
ich find nur einfach, dass du ein falsches Bild von der Psychatrie hast.
HAst du schonmal eine Psychatrie von innen angeschaut oder basiert das jetzt auf angelesenem?
>>
Es gibt Hospitalismus, auch schon ein Symtom für sich, ein Schaden durch Krankenhausafenthalte ausgelöst. Weisse Wände, Mehrbettzimmer, nur ein kleiner Aufenthaltsraum, der schon braun geraucht wurde von den zugedröhnten Psychiatriepassagieren. Dann werden sie auch nicht wirklich in Ruhe gelassen, sondern zu Sport, Basteln und Redekreisen gezwunden, obwohl man selbst mit sich so viel zu tun hat.
<<
Weiße Wände gibt es auf den Patientenzimmer, die aufenthaltsräume sind eher bunt, und es sind zwei große räume, beziehungsweise für intensivpatienten noch ein dritter, dazu drei fernseher, ein radio, ca 200 Bücher und Gesellschaftsspiele und ein für jeden zugängliches Telefon.
Es ist Rauchverbot überall auf der Station, außer in den Raucherräumen.
Zu sport, basteln doer Redekreisen wird niemand gezwungen, man kann alles verweigern, es hilft aber den meisten patienten, die meisten möchten gehen.
>>Ich bin wie Du der Überzeugung, dass die meisten Menschen krank sind und auch Medizin brauchen. Aber die Medizin, die sie bekommen, ist schädigend. Natürlich nimmt es auch kurzzeitig die Symptome, es sind aber keine Heilstoffe drin. Begünstigen Fettleibigkeit und Diabetes, Bewegungsstörungen jeglicher Art, etliche Spätfolgen bei langem Gebrauch.
Das ist nicht gut.
<<
Es ist wahr, dass es Nebenwirkungen gibt.
Je weiter die wissenschaft fortschreitet, desto besser kann man die medikamente aber auf patienten abstimmen, sodass die Nebenwirkungen möglichst klein bleiben, und später wird die dosis so weit es möglich ist reduziert.
Bei Patienten, die zu fettleibigkeit neigen in verbindung mit bestimmten medikamenten wird außerdem auf die ernährung geachtet, die bekommen dann diätkost, genauso bei diabetikern.
Jedenfalls sind diese Risiken und Nebenwirkungen es im allgemeinen wert eingegangen zu werden.
Medikamente werden nicht ohne Grund verschrieben (wobei es da natürlich sicher auch fehlurteile gibt, das bestreitet keiner).
>>Ich bin Deiner Meinung, dass Menschen auf Paranoia geholfen werden muß, auch denen, die Depressiv sind, Selbstmordgedanken haben, oder Mordlust. Die Hilfe, die mir vorschwebt, sieht aber anders aus.
Dieses Einsperren ist nicht für die Betroffenen optimal, sondern nur für die Nichtbetroffenen, weil deren Schein einer normalen gesunden sauberen Welt erhalten bleiben soll. Die Lüge bleibt am Leben, die Wirklichkeit wird ausgeblendet.
<<
Das ist so nicht richtig.
NAtürlich gibt es den Aspekt des Schutzes der Gesellschaft.
Aber auch den des Selbstschutzes.
Die Psychatrie ist weniger ein gefängnis als ein geschützer Raum.
Im Gefängnis nimmt den den Insassen aus strafe ihre Freiheiten, in einer Psychatrie werden so viele Freiheiten wie es möglich scheint gewährt.
Man kann sich auch so gut wie alles bringen lassen von Freunden oder Verwandten, oder den Betreuern, man kann über sein Geld frei verfügen, bei einer zustandsbesserung sind häufige Tages, Übernachtungs und Wochenendurlaube verfügbar, plus generell circa zwei Spaziergänge pro tag für die patienten ohne einzelausgang.
Auf dem Psychatriegelände können patienten mit einzelausgang so rumlaufen wie sie wollen.
Du kannst aber halt ohne beraubung gewisser freiheiten gefährliche patienten, ob selbst oder fremdgefährdend, nicht behandeln beziehungsweise auch nicht einfach laufen lassen.
Das Problem was besteht ist, dass viele PAtienten erst zu spät HIlfe bekommen, weil therapeuten schon monate im vorraus ausgebucht sind und auch psychatrieplätze außer bei akuten sachen ebenfalls rar sind.
>>Und eine Psychose ist noch keine Schizophrenie. Eine Psychose ist wie ein negativer Flaschback, ein Bild und Gefühl aus der Vergangenheit, dass hochkommt und einen aus der Balance bringt. Man macht suzusagen alte Traumatisierungen wieder akut. Das ist nicht unbedingt schlecht. Latent chronische Psychosen sind meiner Meinung nach viel schädigender, weil schlechter zu erkennen und deswegen nicht zu behandeln.
<<
Es gibt mittlerweile Leute, die sich auf die Erkennung solcher spezialisiert haben.
Allgemein ist es so, je schneller etwas behandelt wird, desto besser, und wenn patienten mit latenten beziehungsweise schleichenden psychosen nicht wissen, dass sie krank sind, kann sich sowas chronifizieren.