@Dusk Der Phasenübergang beim Wasser hängt nicht nur von der Temperatur ab, sondern auch von weiteren Zustandsvariablen wie Druck, chemische Zusammensetzung, etc.
Letzte Woche habe ich das in einem unfreiwilligen Experiment selbst erlebt. Ich hatte eine Kiste mit Mineralwasser über Nacht bei -8°C draussen stehen lassen. Keine einzige Flasche war gefroren, aber als ich dann eine öffnete, gefror das Wasser innerhalb von 2 Sekunden komplett durch. Wasser besitzt viele interessante Eigenschaften, die jede für sich oder auch kombiniert für die ebenso vielen interessanten Effekte verantworlich sind. Beim Beispiel mit der Wasserflasche spielt z.B. der Druck eine wichtige Rolle. Zum einen verschiebt er die Temperatur für die Phasenübergänge, und zum anderen beeinflusst er die Fähigkeit des Wassers, andere Stoffe zu lösen. Bei höherem Druck kann Wasser z.B. mehr Kohlenstoffdioxid lösen, als bei niedrigem Druck. Der Druckabfall beim Öffnen der Flasche, hatte somit eine Gasfreisetzung zur Folge, was wiederum eine Störung des unterkühlten Zustandes zur Folge hatte. Die aufsteigenden Gasbläschen bildeten die Kristallisationskeime, von denen aus sich spontan die Kristallisation ausbreitete.
Beim unterkühlten Nebel spielen diese Kristallisationskeime ebenfalls eine Rolle, denn das kondensierte Wasser kristallisiert nicht einfach so, sondern erst bei Kontakt mit geeigneten Teilchen. Luftverschmutzung, aber auch das anlegen eines elektrischen Feldes kann somit Auslöser für einen Phasenübergang sein.
Hier noch ein Link dazu:
Wikipedia: Keimbildung