Tyranos
Tyranos schrieb:Eigentlich ist Bewusstsein nur das Ergebnis einer Wahrnehmung, aber wir wollen das ganze ja nicht allzu kompliziert machen, nicht?
Und sonst, da ich mit dem Bewusstsein wahrnehme, ist es mehr oder weniger ein und das selbe
Also Bewusstsein ist ganz klar NICHT NUR das Ergebnis von Wahrnehmung, nehmen wir Träume als Beispiel. Aber das hier auszudiskutieren geht dann schon wieder etwas zu weit. Was Bewusstsein letzendlich ist basiert auch auf Spekulation und Glaube.
Tyranos schrieb:Es gibt genug Sachen die aus reinem Geiste kommen und die es nicht gibt und da soll es noch mehr geben wasaus dem Geiste kommt und nicht existiert? Hm, ja...
Versteh ich nicht, den Einwand. Halluzinationen und Träume haben ja auch keine reale Ensptrechung, allein schon die Annahme, dass der Geist gerade "rein" ist, wenn er etwas "wahrnimmt" ist doch bereits Spekulation, die sich nur über die Wahrnehmung selbst bestätigen lässt - was aber nichtabsolut möglich ist.
Tyranos schrieb:Woher willst du wissen, dass du wirklich du bist? Schließlich kann man ja nicht wissen, ob die Realität wirklich Realität ist und deine Wahrnehmung dich nicht trügt...
Nun ich kann sicher nicht Wissen, dass ich ein Mensch bin, wie ich es mir vorstelle (siehe "Matrix" usw.) aber ich kann mir sicher sein, dass ich mir selbst "bewusst" bin. Das genügt
:)Tyranos schrieb:Naja gerade, weil es solche Dinge gibt, die sich irgendwie der Realität bedienen, kann man nicht sagen, es ist alles Illusion oder Traum. Wenn wir wirklich in einem Traum wären, und es gäbe nichts anderes, gibt es da einen Grund anzunehmen, dass es nicht real ist? Eine Illusion muss doch sich als solches durch eine Realität auszeichnen, sonst ergibt das keinen Sinn das es eine ist. Aber das habe ich schonerzählt...
Da würde ich auch nicht widersprechen. Der Begriff Illusion macht deshalb auch nur Sinn, wenn man von einer objektiven Realität spricht.Dies ist aber hier der Fall, da manch einer ja einen "naiven Realismus" postuliert. Ich hingegen behaupte lediglich, dass man nicht weiß, wie die Außenwelt beschaffen ist, also auch nicht ob es (im Sinne des Materialismus) nur eine "Illusion" ist. Ich finde man sollte sich an dem Begriff nicht zu sehr festbeißen, ist ja klar, was das bedeutet.
Tyranos schrieb:Übrigens, wenn sich der Solipsismus weder beweisen noch widerlegen lässt, dann ist doch das Problem mir egal. Wenn ich nicht alles wissen kann, dann kann ich eben nur das wissen was ich eben wissen kann und da es aus meiner Sicht nichts anderes gibt, als das Wissen was ich erlangen kann, stehen mir "unbegrenzte" Möglichkeiten zur Verfügung. Heißt also, egal ob Solipsismus oder nicht, das hat auf meine Möglichkeiten keinen sichtbaren Einfluss und somit ist der Kram für mich überflüssig. Deswegen kann ich doch mit Sicherheit etwas wissen.
Also, das Problem des Solipsismus ist für das alltägliche Leben in derTat nicht relevant. Aber das sind viele Dinge, wenn man mal ehrlich ist. Das ganze Thema ist doch eh schon eine philosophische Spielerei. Ob die Wirklichkeit nun aus "Geist" oder "Materie" besteht, wenn ich mir den Kopf anschlage tut es mir weh, so oder so.
Deine Definition von dem Wissen halte ich aber für zirkulär. Ich meine du sagst, es gibt nicht mehr Wissen als das, was ich erlangen kann und damit kann ich alles Wissen erlangen.
:) Die Frage ob es Wissen gibt, welches darüber hinausgeht, tastest du ja damit nicht an. Aber das hatten wir schon mal
:)Tyranos schrieb:Ich weis nicht, aber wenn man ständig annimmt, man kann nichts genau wissen bzw. man kann dies und jenes nicht wissen, dann stellt es meiner Meinung nach eine sich selbst auferlegte Behinderung des Erkennens/Sehens der Realität dar. Es ist ehrlich gesagt eine Art intelligente Selbstverdummung, zwar nicht direkt aber so ungefähr. Naja aber es ist letztendlich alles eine persönliche Einstellung. Wenn eswelche gibt,die glauben wollen, wir leben in einer Matrix, bitte schön, ich versuche währenddessen zu verstehen wie die Lage wirklich ist.
Nun ich halte einen Skeptizismus für eine "gesündere" Haltung als einen absoluten Realismus. Denn wenn man aufhört zu zweifeln, dann muss man alles glauben. Und wenn man erst einmal angefangen hat zu zweifeln, dann merkt man, dass viele Grenzen willkürlich gesetzt wird. Das hat mit Selbstverdummung wenig zu tun, weil man diese "Zweifel" ja im Regelfall einklammert. Sprich ich bin mir zwar nicht sicher, ob das Glas, was ich gerade austrinke nun real ist oder nicht (in der Tat ist diese Art von Zweifel sogar logisch vorgegeben in meinen Augen), aber ich gehe einfach mal davon aus, dass es meinen Durst löscht, also ist es eh nicht relevant.
Und die Leute, die glauben wollen wir Leben in einer Matrix wollen ja u.U. auch nur wissen wie die Lage wirklich ist, sie gehen es nur anders an als du. Ich sehe da keinen großenUnterschied
:)Wie schon mal gesagt, wir alle halten unsere eigene Position für die wahre, die richtige. Allein schon diese Tatsache ist es in meinen Augen wert, sich der eigenen Position nicht allzu sicher zu sein - zumal man beim drüber nachdenken sich selbst eh fast nur bestätigen kann, ich kenne das ja aus eigener Erfahrung auch
:)Tyranos schrieb:Formt das Gehirn wirklich die Bilder oder setzt es diese nur zusammen?
"Dort draußen" existieren keine Bilder. Das Gehirn setzt sie also wirklich vollständig aus verschiedenen Signalen Zusammen, die das Auge liefert. Und das Auge empfängt eben nur verschiedenartige Lichtwellen. Aus einer materialistischen Sicht heraus kann man nun schon sagen, dass eine ganz bestimmte Anordnung von Lichtwellen ein bestimmtes Bild erzeugt, zumindest bei einem Individuum (siehe z.B. rot-grün-Schwäche). Aber es bleibt trotzdem das Gehirn, was sich das Bild "bastelt" - und es lässt sich durchaus täuschen.
Tyranos schrieb:Also, dieMaterie besteht aus Energie, aus Energie besteht alles, wie kann es noch dahinter ein Jenseits geben? Somit stimmt meine Aussage: Unser Geheimnis liegt in der Materie, alsoim hier und jetzt.
Da gibt es viele Möglichkeiten, was man darauf antworten könnte, auch rein wissenschaftlich. Seien es verschiedene Dimensionen, oder eben ein Jenseits als Zustand (gerade im Pantheismus ist ein Jenseits als ORT ja ziemlich unwahrscheinlich)
Tyranos schrieb:Und da es so nicht ist, denkst du, alles müsste somit nicht ganz der Wirklichkeit entsprechen. Tja, etwas ungünstig die Sichtweise, besonders was die Wirklichkeit betrifft. Aber mit so etwas muss jeder selbst klar kommen, wenn er will.
Naja hier gibt es eben 2 Ansichten. a) Das Bild in meinem Kopf wird von meinem Gehirn als Abbild der Wirklichkeit konstruiert, mehr oder weniger genau
und b) Es existiert keine objektive Wirklichkeit und ALLES wird nur konstruiert, wobei das auch das Gehirn mit einschließt(damit wäre das drumherum eben das Unterbewusstsein, wie in Träumen).
a) halte ich für gegeben und naturwissenschaftlich gut erforscht, b) halte ich für eine logische Möglichkeit, die ich jedoch in meinem Denken in sofern "einklammere", dass ich natürlich nicht davon ausgehe, meine Außenwelt wäre nur Einbildung. Wenn überhaupt dann kann ich mich mit einer Pantheistischen Sichtweise anfreunden, dass die Außenwelt nur ein anderer Aspekt des ganzen ist. Also eine Art Idealismus