@Tyranos:
Man kann das auf zwei Weisen sehen. Die erste ist, entweder ist mein Weltbild falsch oder richtig. Die zweite, jeder biegt sich seine Wahrheit so wie er es möchte, also glauben an was man will, ohne Rücksicht darauf ob es letztendlich stimmt. Ich sehe das in unseren Fall auch mit den zwei Weisen, wohingegen ich aber die zweite etwas differenzierter betrachte. Es geht dabei nicht um ein "Zurechtbiegen wie man's grade gerne hat", sondern um die Subjektivität der Wahrheit. Du siehst den Aspekt "glauben was man will" etwas zu sehr aus einen verstandeswillentlichen Akt. Ich meine, es ist nicht notwendigerweise ein verstandeswillentlicher Akt, sondern zumeist ein unbewusster Wille. Das Thema "ohne Rücksicht darauf ob es letztendlich stimmt" ergibt sich bei Variante zwei nicht, da es keine Wahrheit wäre, wenn es nicht stimmen würde.
Die zweite Variante bezieht sich einfach darauf, ich denke es gibt eine oder viele Wirklichkeit(en), also ist es für mich auch so, unabhängig davon ob es stimmt. Das ganze kann man mit Wunschdenken vergleichen. Aber es ist kein Wunschdenken, denn beide können tatsächlich Realität sein. Du erlebst ja Deine Wirklichkeit auch als ganz wirkliche Realität - ebenso, wie ich meine als wirkliche Realität erlebe. Darauf kommt es doch an, was wir als Realität erfahren und erleben.
In der ersten Variante kann nur das eine oder andere Tatsache sein, sonst ist es Variante zwei, wenn beide existent sein können. Das Paradoxon von mehreren Wirklichkeiten ist nicht leicht verständlich. Es sind dies zwei Wirklichkeiten, über die wir hier sprechen, die sich scheinbar gegenseitig ausschließen, und doch meine ich, dass jede von ihnen wirklich und wahr ist, ohne dass deshalb Deine falsch ist, weil dies bereits den Umstand meiner Sicht bedeuten würde.
Was ich an deiner Ansicht so merkwürdig finde, ist dass diese eine bestimmte Konstante enthalten muss um letztendlich stimmen zu können. Da aber eine Konstante gleichzeitig dem eigentlichen Inhalt widersprechen würde, entschließt mir der Sinn des Ganzen. Welche Konstante meinst Du ?
Letztendlich würde doch herauskommen, dass ich die Dinge so betrachte wie ich es möchte. Ich meine, wir tun nichts anderes.
Ich kann alles möglich sagen und dies als meine Wirklichkeit nennen. Aber was würde mir diese Einstellung gegenüber anderen nützen, wenn ich mir die Dinge so zurechtschneide wie es mir gefällt? Es geht nicht um die anderen, sondern um Dich. Es geht nicht um Phantastereien um Wirklichkeit, oder um sich selber einfach nur mal eben etwas einzureden oder zurechtzubiegen, sondern darum, was und wie Du erfährst. Letztlich ergeben sich daraus ganz handfeste unterschiedliche Möglichkeiten, Realität dahingehend zu verändern, wie Du es willst und über die - aus meiner Sicht - illusionären Beschränkungen unseres Daseins hinaus zu gelangen, wie z. B. in der Frage: Können wir unsere Realität verändern in Punkto Telekinese? In Deiner Wirklichkeit Nein, weil Naturgesetze und Wissenschaft dagegensprechen. In meiner Wirklichkeit Ja, weil es eine Frage der Wahrnehmung ist, sich diese Fähigkeiten zu ermöglichen oder nicht.
Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!