PetersKekse schrieb:Deiner Aussage sinnfreiheit vorzuwerfen ist mitnichten eine persönliche Beleidigung.
Aber zumindest schlechter Argumentationsstil. Ich persönlich finde, dass man generell ein Höchstmaß an Höflichkeit zeigen sollte, vor allem wenn man über Themen diskutiert, die eher als kritisch zu bewerten angesehen werden. Darüber hinaus führt radikale Höflichkeit fast ausschließlich zu positiven Ergebnissen, was man von barscher Kritik nicht behaupten kann.
PetersKekse schrieb:JREF und CSICOP wurden aussagekräftige Untersuchungen
Eine Dokumentation einer solch aussagekräftigen Untersuchung habe ich mir, wie bereits erwähnt, angesehen und für nicht aussagekräftig befunden, da sie an der falschen Stelle ansetzen und im besten Fall die Erkenntnis bringen, dass Skepsis oft in Religiosität mündet. Dabei unterliegen die Tester selbst einem Psychologischen Effekt. Wenn man vollkommen davon überzeugt ist, dass ein Sachverhalt nicht stimmen kann, übergeht man unwissentlich Indizien, die das Gegenteil beweisen könnten. Die Menschen schaffen sich ihre Realität selbst. Es wird oft vergessen, dass dies für beide Seiten zutrifft, Tester, wie auch getestete.
PetersKekse schrieb:Es kann kein Protokoll geben, das dem Anspruch gerecht wird?
Auf jeden Fall keines, das auf rein psychologische Aspekte zielt. Ich persönlich bin ein Gegner der puristischen Psychologie und bevorzuge klare, physikalische Messungen. Das Beobachten von Endresultaten ohne die physikalischen Hintergründe zu ermitteln führt in der Regel zu abstrusen Dogmen und Theorien. Ausserdem bleibt da ja auch immer der Unsicherheitsfaktor des Beobachters, der das Phänomen filtert und damit die Informationen beschneidet und verfälscht. Handelt es sich bei dem zu Beobachtenden dann selbst auch noch um eine Persönlichkeit, dann kommt noch ein zweiter Unsicherheitsfaktor hinzu. Also in sofern kann man sagen, dass man auf diese Weise einfach zu keinem Ergebnis kommt. Das ist eine unbequeme Erkenntnis, zu der man kommen muss, wenn man wirklich aufrichtige Forschung in diesem Bereich betreiben will.
PetersKekse schrieb:Ich verstehe dich so, dass auch die "Begabten" nichts substantielles über ihre Fähigkeiten sagen können.
Bingo. Sie sind ja in gewisser Hinsicht selbst nur Beobachter des Phänomens und nicht das Phänomen selber.
PetersKekse schrieb:So ist jeder Erkentnissgewinn natürlich ausgeschloßen.
Das ist eine engstirnige Aussage und eine Fehlinterpretation. Wie ich oben im Text bereits beschrieben habe, ist die Untersuchung von Phänomenen an Menschen äußerst schwierig, da so viele Unsicherheitsfaktoren auftreten, vor allem, wenn es sich eher um geistige Fähigkeiten handelt, die nichts mit einer drastischen Steigerung der Intelligenz zu tun haben. Es ist also nicht unmöglich, aber eine außerordentlich schwierige Disziplin, dessen Anspruch die von dir genannten Organisationen offenbar nicht gerecht werden, da ihnen die nötige Fähigkeit zur Abstraktion und wohl auch Ausdauer fehlt. Oder in einfacheren Worten: Sie machen es sich zu leicht.
Durch diese Schwierigkeit ergibt sich natürlich ein weiteres Problem. Um sicher zu sein bedarf es eines ziemlich großen Aufwandes. Und selbst wenn sich nichts findet (wofür die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß ist), ist das immer noch kein Beweis für eine Falschaussage der Betroffenen.
Man sollte also mit einer anderen Mentalität an das Problem herangehen. Nicht versuchen zu beweisen, ob die Aussage an sich richtig ist, sondern lediglich anerkennen,
dass hier die Wahrscheinlichkeit ein neues Phänomen zu entdecken größer als gewöhnlich ist. Ich bin mir dessen bewusst, dass auch dies wieder zu weiteren Problemen führt.