Nemesis, der Zwillingsstern der Sonne
12.03.2010 um 17:33Hier mal in Deutsch für jeden den es interessiert.
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2010/03/nemesis-weltraumteleskop-sucht.html
Washington/ USA - Bislang existiert er nur in der Theorie, ein weiterer Stern, wenn man so will eine zweite Sonne, wie sie unser Zentralgestirn umkreisen soll, unser Sonnensystem zu einem Doppelsternsystem machen würde und einige astronomische Rätsel erklären könnte. Jetzt suchen NASA-Wissenschaftler mit dem Infrarot-Weltraumteleskop WISE nach dem hypothetischen Stern mit dem Namen Nemesis, der auch Kometen in Richtung Erde lenken könnte.
Bei der von Astrophysikern auch als Todesstern bezeichneten "Sonne" Nemesis könnte es sich um einen Roten oder Braunen Zwergstern handeln oder sogar um einen Gasriesen zwischen Planet und Stern von der vielfachen Masse des Jupiters und könnte unsere Sonne in ein bis drei Lichtjahren Entfernung umkreisen - so zumindest die Theorie.
Diese geht auf die Bemühungen zurück, einer Periodizität von Kometeneinschlägen innerhalb eines 26-Millionen-Jahre-Zyklus und damit einhergehende Artensterben auf der Erde zu erklären.
Erdacht wurde sie 1984 von David Raup und John Sepkoski, in Folge ihrer Untersuchungen und zeitlichen Einordnung der früheren Artensterben auf der Erde. Die Forscher entdeckten bei ihren theoretischen Denkmodellen, dass es in den vergangen 250 Millionen Jahren in regelmäßigen Abständen zwischen 26 und 33 Millionen Jahren zu großen Artensterben kam. Mit einem Mittel von 27 Millionen Jahren skizzierte die umstrittene und bis heute vielfach kritisierte Theorie als Verursacher des postulierten wiederkehrenden Beschusses der Erde durch Kometen, einen bislang unbekannten Begleiter der Sonne - und taufte diesen auf den Namen der griechischen Göttin des gerechten Zorns und der Vergeltung. In regelmäßigen Abständen könnte dieser Himmelskörper die Oortsche Wolke durchqueren und mit seinem Schwerefeld dort befindliche eisige Körper als Kometen aus ihrer Bahn ins innere Sonnensystem und damit auch in Richtung Erde werfen.
Mittlerweile gibt es neben der Erklärung für das irdische Artensterben jedoch noch weitere Indizien, die auf einen unbekannten Begleiter der Sonne hindeuten.
So weist der erst 2003 entdeckte transneptunische Zwergplanet "Sedna" eine extrem elliptische Umlaufbahn um die Sonne auf. Mit einem geschätzten Durchmesser von 1700 Kilometern beträgt Sednas derzeitige Entfernung zur Sonne etwa 13 Milliarden Kilometer (rund 90 AE) und eine Sonnenumrundung dauert etwa zwischen 10.500 und 12.000 Jahren.
Schon bei seiner Entdeckung vermerkte der Astronom Mike Brown vom "California Institute of Technology" (CalTech), dass es Sedna eigentlich nicht geben dürfte. "Es gibt nichts, was erklärt, warum sich Sedna dort befindet, wo er sich befindet. Er kommt nie auch nur nahe genug an die Sonne heran, um von ihr beeinflusst zu werden, entfernt sich aber auch niemals weit genug von ihr, um in den Einflussbereich anderer Sternen zu geraten."
Auch im Falle von des Zwergplaneten Sedna könnte ein bislang unbekanntes massereiches Objekt als Teil unseres Sonnensystems, dessen ungewöhnliche Umlaufbahn und Position so weit draußen im Al erklären.
Wie das "Astrobiology Magazin" der NASA berichtet, hält auch John Matese, emeritierter Physikprofessor an der "University of Lousiana" Nemesis für wahrscheinlich und begründet dies mit den Kometen des inneren Sonnensystems, die nahezu alle ihren Ursprung in der selben Region innerhalb der Oortschen Wolke haben. Matese glaubt, dass ein Scherkrafteinfluss eines solaren Begleiters, diesen Teil der Wolke stört und Kometen so ins Innere Planetensystem sendet.
Laut Mateses Berechnungen müsste Nemesis dabei statt der von anderen Forschern postulierten 13-plus, nur zwischen drei und fünf Jupitermassen aufweisen.
Sollte es sich bei Nemesis also um einen roten oder braunen Zwergstern handeln, wäre er nicht nur kleiner, sondern auch deutlich kälter als unsere Sonne und wäre auch nur sehr Lichtschwach - ein Grund, weswegen er mit normalen Teleskopen bislang noch nicht entdeckt worden ist.
Mit dem im Januar gestarteten neuen "Wide-field Infrared Survey Explorer" (WISE) könnte die Frage nach der Existenz von Nemesis nun bald geklärt werden. Noch bis in den kommenden Oktober hinein, wenn dem Teleskop die Kühlflüssigkeit ausgehen wird, soll WISE den gesamten Himmel im infraroten Lichtspektrum nach nur darin sichtbaren Himmelsobjekten absuchen (...wir berichteten 1, 2, 3). Dabei suchen die NASA-Forscher auch nach Brauen Zwergen, von denen die Forscher mehrere Tausend in einem Umkreis von 25 Lichtjahren um unser Sonnensystem vermuten. Ein Objekt mit der mindestens mehrfachen Masse des Jupiters in einem Umfeld von rund 25.000 Astronomischen Einheiten (AE = Abstand zw. Erde und Sonne), wie es aus Mateses Berechnungen hervorgeht, sollte also nicht zu übersehen sein.
Sollte Nemesis tatsächlich existieren, könnte es jedoch noch bis Mitte 2013 dauern, bis er auch anhand der WISE-Daten identifiziert werden kann. Erst anhand der Positionsveränderung eines Objekts zwischen mehreren Beobachtungsterminen, gibt den Forschern Auskunft über dessen Position und Umlaufbahn.
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2010/03/nemesis-weltraumteleskop-sucht.html
Washington/ USA - Bislang existiert er nur in der Theorie, ein weiterer Stern, wenn man so will eine zweite Sonne, wie sie unser Zentralgestirn umkreisen soll, unser Sonnensystem zu einem Doppelsternsystem machen würde und einige astronomische Rätsel erklären könnte. Jetzt suchen NASA-Wissenschaftler mit dem Infrarot-Weltraumteleskop WISE nach dem hypothetischen Stern mit dem Namen Nemesis, der auch Kometen in Richtung Erde lenken könnte.
Bei der von Astrophysikern auch als Todesstern bezeichneten "Sonne" Nemesis könnte es sich um einen Roten oder Braunen Zwergstern handeln oder sogar um einen Gasriesen zwischen Planet und Stern von der vielfachen Masse des Jupiters und könnte unsere Sonne in ein bis drei Lichtjahren Entfernung umkreisen - so zumindest die Theorie.
Diese geht auf die Bemühungen zurück, einer Periodizität von Kometeneinschlägen innerhalb eines 26-Millionen-Jahre-Zyklus und damit einhergehende Artensterben auf der Erde zu erklären.
Erdacht wurde sie 1984 von David Raup und John Sepkoski, in Folge ihrer Untersuchungen und zeitlichen Einordnung der früheren Artensterben auf der Erde. Die Forscher entdeckten bei ihren theoretischen Denkmodellen, dass es in den vergangen 250 Millionen Jahren in regelmäßigen Abständen zwischen 26 und 33 Millionen Jahren zu großen Artensterben kam. Mit einem Mittel von 27 Millionen Jahren skizzierte die umstrittene und bis heute vielfach kritisierte Theorie als Verursacher des postulierten wiederkehrenden Beschusses der Erde durch Kometen, einen bislang unbekannten Begleiter der Sonne - und taufte diesen auf den Namen der griechischen Göttin des gerechten Zorns und der Vergeltung. In regelmäßigen Abständen könnte dieser Himmelskörper die Oortsche Wolke durchqueren und mit seinem Schwerefeld dort befindliche eisige Körper als Kometen aus ihrer Bahn ins innere Sonnensystem und damit auch in Richtung Erde werfen.
Mittlerweile gibt es neben der Erklärung für das irdische Artensterben jedoch noch weitere Indizien, die auf einen unbekannten Begleiter der Sonne hindeuten.
So weist der erst 2003 entdeckte transneptunische Zwergplanet "Sedna" eine extrem elliptische Umlaufbahn um die Sonne auf. Mit einem geschätzten Durchmesser von 1700 Kilometern beträgt Sednas derzeitige Entfernung zur Sonne etwa 13 Milliarden Kilometer (rund 90 AE) und eine Sonnenumrundung dauert etwa zwischen 10.500 und 12.000 Jahren.
Schon bei seiner Entdeckung vermerkte der Astronom Mike Brown vom "California Institute of Technology" (CalTech), dass es Sedna eigentlich nicht geben dürfte. "Es gibt nichts, was erklärt, warum sich Sedna dort befindet, wo er sich befindet. Er kommt nie auch nur nahe genug an die Sonne heran, um von ihr beeinflusst zu werden, entfernt sich aber auch niemals weit genug von ihr, um in den Einflussbereich anderer Sternen zu geraten."
Auch im Falle von des Zwergplaneten Sedna könnte ein bislang unbekanntes massereiches Objekt als Teil unseres Sonnensystems, dessen ungewöhnliche Umlaufbahn und Position so weit draußen im Al erklären.
Wie das "Astrobiology Magazin" der NASA berichtet, hält auch John Matese, emeritierter Physikprofessor an der "University of Lousiana" Nemesis für wahrscheinlich und begründet dies mit den Kometen des inneren Sonnensystems, die nahezu alle ihren Ursprung in der selben Region innerhalb der Oortschen Wolke haben. Matese glaubt, dass ein Scherkrafteinfluss eines solaren Begleiters, diesen Teil der Wolke stört und Kometen so ins Innere Planetensystem sendet.
Laut Mateses Berechnungen müsste Nemesis dabei statt der von anderen Forschern postulierten 13-plus, nur zwischen drei und fünf Jupitermassen aufweisen.
Sollte es sich bei Nemesis also um einen roten oder braunen Zwergstern handeln, wäre er nicht nur kleiner, sondern auch deutlich kälter als unsere Sonne und wäre auch nur sehr Lichtschwach - ein Grund, weswegen er mit normalen Teleskopen bislang noch nicht entdeckt worden ist.
Mit dem im Januar gestarteten neuen "Wide-field Infrared Survey Explorer" (WISE) könnte die Frage nach der Existenz von Nemesis nun bald geklärt werden. Noch bis in den kommenden Oktober hinein, wenn dem Teleskop die Kühlflüssigkeit ausgehen wird, soll WISE den gesamten Himmel im infraroten Lichtspektrum nach nur darin sichtbaren Himmelsobjekten absuchen (...wir berichteten 1, 2, 3). Dabei suchen die NASA-Forscher auch nach Brauen Zwergen, von denen die Forscher mehrere Tausend in einem Umkreis von 25 Lichtjahren um unser Sonnensystem vermuten. Ein Objekt mit der mindestens mehrfachen Masse des Jupiters in einem Umfeld von rund 25.000 Astronomischen Einheiten (AE = Abstand zw. Erde und Sonne), wie es aus Mateses Berechnungen hervorgeht, sollte also nicht zu übersehen sein.
Sollte Nemesis tatsächlich existieren, könnte es jedoch noch bis Mitte 2013 dauern, bis er auch anhand der WISE-Daten identifiziert werden kann. Erst anhand der Positionsveränderung eines Objekts zwischen mehreren Beobachtungsterminen, gibt den Forschern Auskunft über dessen Position und Umlaufbahn.