Link: www.greenpeace.at (extern) (Archiv-Version vom 27.08.2004)Amazonas RegenwaldDas größte Urwaldgebiet der ErdeDer Amazonas ist mit einer Fläche so groß wie die Vereinigten Staaten das größte tropische Urwaldgebiet der Welt. Rund die Hälfte aller auf dem Land lebenden Tier- und Pflanzenarten leben dort. Noch sind zwei Drittel der Regenwaldgebiete in Amazonien intakt, doch rücksichtslose Erschließung bedroht das Leben in den Wäldern.
Greenpeace fordert von den nationalen Regierungen, Importe zu verbieten, für die Urwald zerstört wurde und den Handel mit Produkten aus FSC-geprüftem Holz zu fördern.
Lianenumschlungene Baumriesen, zugewucherte Wasserflächen und ein unentwegtes Zwitschern und Flattern, Gekreisch und Geschlängel: Im Amazonas-Regenwald lebt die Hälfte aller bekannten Arten auf der Erde. Mit 353 Säugetierarten, 3.000 Fisch-, 1.000 Vogel-, und 60.000 Pflanzen- und schätzungsweise 10 Millionen Insektenarten ist der Regenwald des Amazonas-Beckens das Sinnbild eines üppigen Tropenwaldes voller Leben.
In seinen verschlungenen Flussläufen tummeln sich neben 2.000 Fischarten seltene Tiere wie der scheue Amazonas-Delfin und der bis zu zwei Meter große Riesenotter. Eine Artenvielfalt, bei der Ökologen, Naturliebhaber und neuerdings auch Vertreter der Pharmakonzerne glänzende Augen bekommen. Viele Arten sind noch nicht einmal abschließend erforscht. Die Region ist das letzte Rückzugsgebiet des Jaguars, der in den Wäldern Süd- und Mittelamerikas lebt. Die Zerstörung der Wälder ist die größte Bedrohung für die gefährdete Raubkatze.
Und gerade wegen seiner natürlichen Schätze ist dieses Gebiet gefährdet wie noch nie: Zwischen 1990 und 1995 fielen fast 13 Millionen Hektar südamerikanischer Tropenwald den Kettensägen zum Opfer, was ungefähr der gemeinsamen Fläche von Österreich und der Schweiz entspricht.
Brasilien vergeudet seinen SchatzBrasilien erhöhte seine Holzproduktion in diesem Zeitraum um ein Fünftel. Nur 4,4 Prozent seiner Fläche hat das Land, das 1992 in Rio de Janeiro die größte Umweltkonferenz aller Zeiten abhielt, seitdem für den Naturschutz ausgewiesen. 58 Prozent des Amazonas-Regenwaldes sind bereits zerstört und fast die Hälfte des verbliebenen Urwaldes ist bedroht.
Noch ist eine Fläche so groß wie Westeuropa von Dschungel bedeckt, aber ungestört ist das fragile Gleichgewicht aus abgestorbenen Pflanzenteilen und lebender Vegetation, welches den üppigen Bewuchs auf den unfruchtbaren Böden der Tropen erst möglich macht, schon lange nicht mehr.
In- und ausländische Firmen fällen das wertvolle Tropenholz im Amazonasgebiet. Um an die kostbaren Bäume zu gelangen, die vereinzelt im Regenwald stehen, werden Schneisen in den Wald geschlagen und Straßen gebaut. So fallen für verwertbaren Baum mindestens sieben weitere Baumriesen den Fällarbeiten und Abtransport zum Opfer
Zudem graben Minenunternehmen ganze Flussdeltas mit Baggern um und vergiften beim Goldwaschen Wasser und Boden mit Quecksilber. Im Gefolge der Konzerne brandroden landlose Bauern den Wald, um sich irgendwo einen kurzfristigen Platz zum Überleben zu sichern.
Im Januar 2001 macht die brasilianische Regierung mit dem mit 40 Milliarden US-Dollar veranschlagten Entwicklungsprogramm "Anvanca Brasil" endgültig klar, wohin die Reise gehen soll: Mit 10.000 Kilometern Straße, Flusskraftwerken, Minen, Ölfördergebieten, Kanälen und Konzessionen für den Holzeinschlag soll der Jahrtausende alte Regenwald endgültig zur Ausbeutung frei gegeben werden.
Unaufhaltsame VernichtungUmweltexperten fürchten: Nach dem Bau einer erschließenden Infrastruktur ist die Vernichtung des Waldes nicht mehr aufzuhalten. Die brasilianische Umweltbehörde hat schon jetzt zu wenig Personal und ist zu schlecht ausgerüstet, um in dem riesigen Gebiet gegen international agierende Holzkonzerne vorgehen zu können. Ergebnis: 80 Prozent der Bäume werden ohne Konzession - illegal – gefällt.
Trotz der Veröffentlichung dieser Zahl durch brasilianische Behörden ist die Nachfrage nach billigem Sperrholz aus Brasilien ungebrochen. Die Regierungen der Hauptimportländer USA, Italien, Frankreich und Japan unternahmen keine nennenswerten Anstrengungen, um die illegale Vernichtung des Regenwaldes zu stoppen oder die brasilianische Regierung auf eine umweltfreundlichere Holzwirtschaft zu verpflichten.
Dabei kann der Wald genutzt werden, ohne ihn zu zerstören: Etwa 20 Millionen Menschen indianischer und portugiesischer Abstammung leben als Jäger, Fischer und Bauern im Wald. An der Grenze von Brasilien und Venezuela kämpfen noch etwa 19.000 Angehörige der Yanomami-Volksgruppe um ihr physisches und kulturelles Überleben.
Erst in den 80er Jahren bekamen diese Menschen Kontakt mit der westlichen Welt - auf ihrem Territorium wurde Gold gefunden. Seitdem erlag jeder fünfte Stammesangehörige einer der vielen eingeschleppten Krankheiten, gegen die ihre traditionelle Medizin keine Hilfe weiß. Immer wieder dringen Goldsucher und Soldaten in das Stammesgebiet ein, morden und vergewaltigen.
Bei der rücksichtslosen Erschließung des Gebietes sind die auf Selbstständigkeit und Spiritualität bedachten Ureinwohner hinderlich und sorgen für kritische Berichterstattung im In- und Ausland. Das nach zähen Verhandlungen festgesetzte Yanomami-Territorium wird von Teilen der Regierung nicht akzeptiert: Immer wieder werden Forderungen laut, Teile des Gebietes auszugliedern, weil es angeblich zu groß ausgefallen sei.
Der JaguarIn der Sprache der Tupi-Indianer des Amazonas bedeutet Jaguara "das Tier, das seine Beute im Sprung tötet". Tatsächlich ist die bevorzugte Jagdmethode des Jaguars, unbeweglich auf einem hohen Ast zu warten und einem vorbeikommenden Tier lautlos auf den Rücken zu springen. Bei einem Gewicht von über hundert Kilogramm ist diese Methode äußerst effektiv: Zu den Beutetieren gehören große Pflanzenfresser wie Wasserschweine, Tapire und Hirsche, in schlechten Zeiten nehmen die Jaguare aber auch mit schmaler Kost wie Vögeln und Fröschen vorlieb.
Jaguarmännchen sind Einzelgänger, nur in der Paarungszeit verbringen sie einige Wochen mit ihren Partnerinnen und machen durch mächtiges Gebrüll auf sich aufmerksam. Die anfangs sehr hilflosen Jungen bringt das Weibchen versteckt in einer Baum- oder Erdhöhle zur Welt. Nach sechs Wochen nimmt der Nachwuchs an ersten Jagdausflügen teil und bleibt die nächsten zwei Jahre bei der Mutter. Erst mit drei bis vier Jahren sind Jaguare ausgewachsen und geschlechtsreif. Die gefährdete Raubkatze, die Reviere einer Größe von bis zu 40 Quadratkilometer benötigt, wird in der Liste der bedrohten Tiere des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgeführt.
In der Sprache der Tupi-Indianer des Amazonas bedeutet Jaguara "das Tier, das seine Beute im Sprung tötet". Tatsächlich ist die bevorzugte Jagdmethode des Jaguars, unbeweglich auf einem hohen Ast zu warten und einem vorbeikommenden Tier lautlos auf den Rücken zu springen. Bei einem Gewicht von über hundert Kilogramm ist diese Methode äußerst effektiv: Zu den Beutetieren gehören große Pflanzenfresser wie Wasserschweine, Tapire und Hirsche, in schlechten Zeiten nehmen die Jaguare aber auch mit schmaler Kost wie Vögeln und Fröschen vorlieb.
Jaguarmännchen sind Einzelgänger, nur in der Paarungszeit verbringen sie einige Wochen mit ihren Partnerinnen und machen durch mächtiges Gebrüll auf sich aufmerksam. Die anfangs sehr hilflosen Jungen bringt das Weibchen versteckt in einer Baum- oder Erdhöhle zur Welt. Nach sechs Wochen nimmt der Nachwuchs an ersten Jagdausflügen teil und bleibt die nächsten zwei Jahre bei der Mutter. Erst mit drei bis vier Jahren sind Jaguare ausgewachsen und geschlechtsreif. Die gefährdete Raubkatze, die Reviere einer Größe von bis zu 40 Quadratkilometer benötigt, wird in der Liste der bedrohten Tiere des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgeführt.
mfg pioid
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Töte einen und du bist ein Mörder - Töte Tausende und du bist ein Held.