Ich hatte schon in verschiedenen anderen Threads erwähnt, dass ich das ITER-Projekt, auch wenn ich kein ausgesprochener Gegner bin, kritisch sehe. M.E. sind die zugrundeliegenden physikalischen Prozesse für ein Projekt dieser Grösse (und der damit verbundenen Schwerfälligkeit) nicht ausreichend gut verstanden. Auch wenn für Grossprojekte (zumindest in einem nicht-diktatorischen Umfeld) natürlich immer
scheinbar rationale Begründungen vorgebracht werden, sollte man man die Motivation, dass sich die Beteiligten umso wichtiger vorkommen, je grösser das jeweilige Projekt ist, nicht unterschätzen.
Eine Reihe von Recherchen von Steven B. Krivit scheinen darauf hinzuweisen, dass genau dieser Effekt bei ITER aufgetreten ist:
ITERGATE: The New Energy Times ITER Fusion Investigation. Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich auch Krivit selbst kritisch sehe, da er meinem Eindruck nach ein bisschen sehr von sich überzeugt ist (bereits den Begriff "ITERGATE" halte ich für ziemlich fragwürdig). Allerdings sind viele seiner Aussagen nachprüfbar, was seine Argumentation natürlich deutlich unterstützt.