Nerok schrieb:Das habe ich ja noch nie gehört..
Das ist das Problem, die meisten Leute verstehen nicht, was es heißt, in einer vierdimensionalen Raumzeit zu leben.
Peter0167 schrieb:Die eigentliche Frage (warum fliegt Licht mit LG?) verstehe ich sinngemäß nicht.
Peter0167 schrieb: Ist so ähnlich wie die Frage: Warum ist Wasser nass?
Nein ist es eben nicht. Man könnte die Frage auch anders stellen:
Warum ist ausgerechnet die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum die kosmische Geschwindigkeitsbegrenzung? Warum nicht stattdessen 385 912 km/s ? Oder 3,44 m/sDie Frage ist, warum sollte die Geschwindigkeit eines masselosen Quantenobjekts ausgerechnet festlegen, was sich wie schnell bewegen darf. Und die Antwort darauf lautet:
Das tut es gar nicht! Es ist auch vollkommen unerheblich ob es sich der Welle-Teilchen-Dualismus auf das Teilchen angewendet werden kann (was bei allen Quantenobjekten der Fall ist), oder nicht. Von daher ist die ganze Diskussion über die Wellennatur des Lichtes an dieser Stelle ebenso überflüssig.
Der eigentliche Grund warum sich Licht mit Lichtgeschwindigkeit bewegt ist, dass dem ganzen noch etwas viel fundamentaleres zugrundeliegt. Und was ist das? Nun,
@TangMi hat es bereits gesagt, alles,
wirklich alles, bewegt sich innerhalb der vierdimensionalen Raumzeit mit exakt c. Der Begriff Lichtgeschwindigkeit ist daher irreführend; er sollte besser universale Wirkgeschwindigkeit genannt werden. Der Grund, warum das Ding Lichtgeschwindigkeit genannt wird ist einfach nur der, dass er beim Licht als ersten entdeckt wurde.
Das ist auch naheliegend, denn ausgerechnet Licht bewegt sich als masseloses teilchen mit c (der universellen Wirkgeschwindigkeit) auch gleichzeitig immer entlang einer der Raumachsen, statt wie massebehaftete Objekte gänzlich oder zum Teil auf der Zeitachse.
Das Problem mit unserer Wahrnehmung ist nämlich, dass wir nicht die Raumzeit wahrnehmen können, sondern eben nur Raum. Wir sehen Länge, Höhe und Breite - aber nicht Zeit. Könnten wir vierdimensional sehen, könnten wir auch in die Zukunft sehen, genauso wie wir in die Ferne blicken können. Das ist aber nicht der Fall - weswegen es zuallererst einen Einstein brauchte um festzustellen, dass sich die Zeit nicht von Länge, Höhe und Breite unterscheidet.
In der vierdiemnsionalen Raumzeit bewegt sich alles mit c, und c ist eine dimensionslose Große mit dem Wert 1. Wenn sich immer alles mit c= 1 bwegt, und man mehrere Achsen hat, dann kann man sagen, dass sich ein Objekt mit c auf einer Achse bewegt. Licht wäre so etwas, denn Licht bewegt sich immer gradlinig entlang einer Achse, mit genau c. Ein unbewegter Beobachter wäre ein anderes Beispiel. Er bewegt sich immer mit c entlang einer Achse - nämlich der Zeitachse.
Man könnte auch einen bewegten Beobachter haben, der sich mit 0,25 c entlang der Zeitachse bewegt, und mit 0,75 c entlang einer der drei Raumachsen. In unserer Wahrnehmung würden wir sagen, der Beobachter bewegt sich mit 75% der Lichtgeschwindigkeit durch den Raum.
Dadurch erst ergeben sich Phänomene wie Zeitdilatation und Längenkontraktion, wenn wir schneller werden. In Wahrheit nämlich werden wir gar nicht schneller - wir ändern unsere Richtung. Wir bewegen uns innerhalb der Raumzeit weg von der Zeitachse, hin Richtung der Raumachse, auf der wir beschleunigen.
Warum sich Licht immer mit Lichtgeschwindigkeit bewegt? Weil sich alles immer mit Lichtgeschwindigkeit. Und warum bewegt sich alles immer mit Lichtgeschwindigkeit? Weil das eine Naturkonstante ist. Ebenso könnte man fragen, warum Elektronen die Ladung -1 haben, Up-Qaurks aber +2/3. Warum haben Elektronen nicht stattdessen die Ladung -2,5 und Up-Quarks + 0,2? Diese fundamentalen Fragen sind naturwissenschaftlich nicht beantwortet.
Prinzipiell wären auch Universen denkbar, in den c = 25 m/s ist, zwei Zeitachsen vor- und zurücklaufen, mit 8 Raumdimensionen und Teilchen merkwürdigste Ladungszahlen besitzen und Kräften unterliegen, die in unserem Universum nicht einmal existieren. Aber in unserem Universum ist das halt nicht der Fall. Die Naturgesetze, sind so, wie sie eben sind.
Übrigens sei noch gesagt, dass aufgrund der vierdimensionalen Natur unseres Universums massebehaftete c (entlang einer der Raumachsen) deswegen nicht erreichen können, weil sie einen Impuls in Richtung Zukunft haben. Aus der Impulserhaltung folgt, dass eine gleichgroße Kraft aus der Gegenrichtung erfolgen müsste. Mit anderen Worten, eine Kraft müsste aus der Zukunft heraus in unsere Richtung (das heißt unsere gegenwart oder deren Vergangenheit) wirken, damit ein Teilchen seinen Impuls in Richtung Zukunft verliert. So eine Kraft wurdeallerdings noch nie beobachtet und widerspricht auch dem Kausalitätsprinzip.
So, fertig. Sorry für die Textwand. Rechtschreibfehler dienen der allgemeinen Belustigung.