K.zu.dem.o schrieb:Jedenfalls dachte bis vor ein paar hundert Jahren die Mehrheit der Menschheit noch, dass wir auf einer Scheibe leben.
Das ist eines der zahlreichen Aufklärungsmärchen der Sorte "finsteres Mittelalter".
Ob wir nun die drehende Oberfläche oder den drehenden Mondschatten sehen, beides zeigt dessen Kugelgestalt, was spätestens in der Antike erkannt worden wäre, so oder so.
Auch wenn der Verlust der Mondrotation hin zur heutigen gebundenen Rotation zu Veränderungen im Erde-Mond-System geführt hat, hätte der Mond grundsätzlich auch mit heutigem Erdabstand und unter heutiger Erdrotation sich drehen können. Wir sähen halt einen sich drehenden Mond.
Mit ein bisserl Glück wäre die Mondrotation exakt so langsam wie eine komplette Mondphase, sodaß der Teil des mondes, den wir heute nicht sehen, bei dieser Rotation zufälligerweise immer mit der Mondschattenseite mitgegangen wäre. Wir sähen dann exakt die selbe Seite wie auch heute, nur daß die sich eben auch mal von uns wegdrehen würde. Ein Beobachter auf dem Mond würde unter dieser Bedingung auf der sonnenbeschienenen Seite die Sonne stets an der selben Stelle am Himmel stehen sehen. Die Exzentrizität der (also nicht exakt kreisförmigen) Mondbahn samt der damit zusammenhängenden Libration mal außen vor gelassen, denn ein klein wenig taumeln würde die Sonne schon am Himmel.
Wikipedia: Libration