Marounes schrieb:Hier ein Artikel. Der Kopf eines Affen wurde auf den Körper eines anderen genäht, jedoch ohne das Rückenmark zu verbinden. Aber es hat funktioniert.
Nein, hat es nicht. Was funktioniert hat, das war erstens das künstliche Amlebenerhalten von Kopf und Körper bis zum Ende der Operation und die Regelung des operationsbedingten Blutverlustes. WIe es danach weitergeht, ist eben nicht getestet worden, der Affe ist nicht erwacht, die vegetativen Funktionen wurden rein maschinell fortgeführt, wie bei einem klinisch Toten, der am "Leben" erhalten wird, um Organe zu entnehmen.
Beim Aufpflanzen eines zweiten Kopfes immerhin waren beide Köpfe wach, und der Körper wurde von einem Kopf nicht nur motorisch, sondern auch vegetativ am Leben erhalten.
Eine Querschnittslähmung, bei der sämtliche vegetative Funktionen des Körpers mitbetroffen sind, führt zum Tod. Selbst maschinell kann das nicht überbrückt werden, weil zwar Lunge und Herz betrieben werden können, aber z.B. die Blutproduktion des Knochenmarks nicht mehr vegetativ geregelt werden kann, sodaß Blutkreislauf und damit Stoffwechsel nach einer Weile ausfallen.
Querschnittslähmung führt oft nicht zum Ausfall sämtlicher Funktionen, sei es, daß der Rückenmarkquerschnitt nur teilweise betroffen ist oder die Verletzung sich weiter unten in der Wirbelsäule befindet, sodaß die weiter oben vom Mark abgenenden Verbindungen unbetroffen sind. Aber bei einer Körpertransplantation ist garantiert, daß sämtliche motorischen wie vegetativen Funktionen ohne neuronale Steuerung sind.
Deswegen führte bis heute nur das zusätzliche Aufpflanzen eines zweiten Kopfes zu einem (zeitweiligen) Weiterleben von Körper und Köpfen. Aber eine Körperplantation (also ein Kopfaustausch) führte bis jetzt noch nicht zu solch einem Weiterleben. Allenfalls zu einem stundenlangen "Leben"erhalten eines
toten Körpers durch Maschinen.
Marounes schrieb:Den Kopf eines Tieres, gezwungenermaßen, zu transplantieren findest du ethisch also völlig in Ordnung aber wenn ein Mensch sich freiwillig dazu zur Verfügung stellt, um die Medizin weiter voran zu bringen, ist ethisch nicht vertretbar ?
Ich finde solch ein Vorgehen ethisch weitaus besser und vertretbarer, sofern für das Tier alle Maßnahmen zur Vermeidung von Schmerz und Streß unternommen werden. Was ich aber überhaupt nicht abkann, das sind so Typen, die nur schwarz oder weiß kennen, die nur in Extrema zu denken imstande scheinen. Wenn man etwas ethisch fordert,
bevor etwas anderes unternommen werden kann, heißt dies nicht, daß a) das zuvor Geforderte gleich für "völlig in Ordnung" gehalten wird! Ja, ich würde es sogar dann fordern, wenn ich es ablehne. Weil ich das andere
erst recht ablehne, ohne daß dieses erst einmal getestet wird.
Marounes schrieb:Du sagst es. Es muss probiert werden!
Irgendwie widersprichst du dir, findest du nicht auch ?!
Nein, tu ich nicht. Lies genauer. Für die nicht ganz so schlauen: mir geht es nicht um das
Daß des Probierens, sondern um das
Wie.