@Celladoor Celladoor schrieb:Wieso unendlich lang?
Weil die Mathematik, die dafür sorgt, dass sich im Inneren des Zylinders die Gravitationskräfte aufheben, nur unter dieser Bedingung aufgeht.
Die Sache funktioniert folgendermaßen: Nimm einen beliebigen Punkt im Inneren des Zylinders (funktioniert auch mit Hohlkugeln). Wir betrachten einen schmalen Kegel, der vom Punkt in eine beliebige Richtung ausgeht. Irgendwo trifft dieser Kegel ja auf die Zylinderwand. Wenn du den Kegel mit der Zylinderwand schneidest, hast du eine Fläche, die (multipliziert mit Dicke und Dichte) eine Masse repräsentiert, die eine Schwerkraft auf den Punkt ausübt.
Bei gegebenen Kegelwinkel ist diese Masse ist proportional zum Quadrat des Abstandes, multipliziert mit einem Faktor, der von dem Winkel abhängt, mit dem der Kegel den Zylinder schneidet (flacherer Winkel = mehr Schnittfläche).
Nun machen wir das gleiche mit einem zweiten Kegel, der vom gleichen Punkt aus in die genau gegenüberliegende Richtung ausgeht. Der wird ebenfalls irgendwo den Zylinder schneiden. Und auch diese Schnittfläche hat eine Masse in Relation zum Quadrat der Entfernung und zum Auftreffwinkel. Die Entfernung ist wahrscheinlich eine andere als beim ersten Kegel, daher ist die Masse auch eine andere.
Und hier kommt der Knackpunkt: Da die Massen vom Quadrat der Entfernung abhängen, und die Schwerkraft aber mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, haben diese beiden Massen genau den gleichen gravitativen Einfluss, in entgegengesetzte Richtungen, auf den Punkt, heben sich also auf. Da dies für alle Kegelpaare, in alle beliebigen (jeweils entgegegesetzten) Richtungen gilt, herrscht unterm Strich an diesem (ursprünglich ja willkürlich gewählten) Punkt keine Schwerkraft.
- VORAUSGESETZT -
...die beiden oben erwähnten Winkel sind gleich. Und diese Bedingung ist z.B. bei Kugeln erfüllt oder auch bei unendlich langen Zylindern. Bei normalen Zylindern ist dies hingegen nicht der Fall, und eine Kegelseite trifft schon mal mit einem völlig anderen Winkel auf die Abschlusswand.
Alles unter den üblichen Annahmen, also dass die Wandstärke überall gleich ist und die Dichte ebenso.