Bei dem Druckdifferenzschalter, der am Abbau-Tag an der angeblichen Steuer-Leitung angeschlossen war, handelt es sich um einen Beck Modell 930.83 (
http://www.beck-sensors.com/fileadmin/user_upload/PDF/930_manual_german_english.pdf).
Für Spitzfindige: Der Einstellzeiger hat bei dem von Rosch verwendeten Modell eine leicht andere Position wie bei den aktuellen Modellen des Herstellers Beck. Vermutlich handelt es sich um ein älteres Modell. Z.B. auf
http://www.alvi.com.au/product/beck_-_differential_pressure_switch_930-8x_climair/ eines australischen Resellers von Beck hat der Einstellzeiger genau die gleiche Position wie bei Rosch.
Ausserdem habe ich wahrscheinlich das Geheimnis des "rechteckigen grauen Kästchens" gelöst, das
vermutlich bis zum 5. Mai anstelle des obigen Druckdifferenzschalters an der angeblichen Steuer-Leitung der GAIA-Anlage angeschlossen war. Es gibt den obigen Druckdifferenzschalter auch (anscheinend nicht vom Hersteller, aber z.B. von diesem
http://www.ecpnorthern.co.uk/air-differential-pressure-switch-ip65-50-500pa) mit einem IP65-Gehäuse (staub- und strahlwassergeschützt -- was gut passt):
Das ist (leider) das beste Bild, das wir meines Wissens nach von dem "rechteckigen grauen Kästchen" haben:
M.E. zeichnet sich bei sehr genauem Hinsehen an der markierten Stelle die Sechskant-Verschraubung ab, die sich bei dem obigen Bild des IP65-Gehäuses vorn befindet. Auch die Position des Druckluft-Anschlusses würde gut passen. Vermutlich wurde der eigentlich für den elektrischen Anschluss vorgesehene Durchlass (die Sechskant-Verschraubung) nicht verwendet, weil sonst eine ungünstige seitliche Zugwirkung auf das Gehäuse ausgeübt worden wäre.
Eine naheliegende Erklärung für den Austausch wäre, dass der Druckdifferenzschalter in dem IP65-Gehäuse während den Vorführungen kaputtgegangen ist, und durch das (erheblich besser verfügbare) Standardmodell ersetzt wurde. Möglicherweise handelt es sich sogar um den Druckdifferenzschalter der 2-m-Anlage.
Zusammengefasst bedeutet das: Sehr wahrscheinlich war während der gesamten Vorführungszeit an der angeblichen Steuer-Leitung der GAIA-Anlage nur ein einfacher Druckdifferenzschalter angeschlossen. Im Bild ganz oben kann man sehen, dass er auf 100 Pa = 1 mbar (rel) eingestellt ist. So ziemlich das einzig sinnvolle, wass man mit diesem Wert anfangen kann, ist festzustellen, ob der Kompressor läuft, oder nicht.
Daraus folgt: Es gab nie eine pneumatische Regelung der Anlage, wie sie von Rosch und GAIA behauptet wurde. Dafür fehlt nämlich sowohl ein Kabel als auch ein steuerbares Ventil. Der Kompressor lief immer mit voller Leistung, und die Luftmenge war immer gleich.
5 Kabel führen von der Deckplatte des Generators zum Boden: 1. Generator-Ausgang, 2. Kompressor-Stromversorgung (aus dem gleichen Verteiler wie die anderen Lasten, ganz offiziell ungeregelt!), 3. Drehzahl-Sensor (zum linken Schaltkasten), 4. Druckdifferenzschalter (zum linken Schaltkasten), 5. Innen-Kamera (der schwarze Kabelring neben der Anlage, nicht angeschlossen). Keines dieser Kabel kann ein Steuersignal zur Regelung der Luftmenge übertragen.
Der Verlauf der Druckluft-Leitungen lässt sich anhand vieler Fotos ebenfalls nachvollziehen: Kompressor -> manuelles (!) Regelventil / Manometer -> Y-Verzweigung -> 1. Zweig in die Röhre / 2. Zweig zum Druckdifferenzschalter. Das war's. Nirgends kann die Luftmenge über ein Steuersignal geregelt werden.
Es stellt sich die Frage, wofür dann überhaupt der Steuercomputer im linken Schaltkasten notwendig war. Er hat zwei Eingänge (Drehzahlsensor und Druckdifferenzschalter) und vermutlich einen Ausgang (die Steuerleitung des Leistungsschütz im rechten Schaltkasten, mit dem sich die Ausgangsleistung der gesamten Anlage abschalten lässt). Die Funktion ist ziemlich naheliegend: Sobald entweder der "Generator" oder der Kompressor stehenblieben (egal aus welchem Grund), wird die Ausgangsleistung abgeschaltet, weil der Fake sonst auffallen würde.
Im Gegensatz dazu hat Christoph Beiser es hunderten von Leuten so erzählt:Also das graue Kabel geht hoch, und sagt "Kompressor, wir brauchen weniger Luft, weil wir weniger Last haben". Innerhalb von 9 Sekunden regelt das System dementsprechend nach, dass die Last angepasst wird.