Fedaykin schrieb:In der Vorstellung das dort Oben alles Nah beieinander herfliegt.
@Fedaykin ich gebe dir vollkommen Recht. Es ist eine unglückliche und auch häufig anzutreffende Vorstellung, dass Satelliten im Orbit in permanenter Sichtweite voneinander aneinander vorbeigondeln. (Ein Punkt, wieso ich den Realismus-Hype um den Film Gravity für ungerechtfertigt halte.)
Nur möchte ich an dieser Stelle auch betonen, dass
deine Vorstellung von
meiner Vorstellung über die relative Nähe von Objekten im Orbit falsch ist. Ich erspare uns jetzt die Zitateorgie und die verständnislosen Fragen, wie du darauf kommen würdest… bla bla bla…
… denn dieser Fakt ist hier überhaupt kein Argument.
Fedaykin schrieb:Ihr denkt alle 2 Dimensional. Man kann den Fahrstuhl dorthin legen wo kein Objekt ihn Trifft.
Dazu hast du noch das Bild von der Erde mit den eingezeichneten Satellitenorbits gepostet.
Verstehe ich dich richtig – du meinst, man müsste nur schauen, wo über der Erde kein Orbit verläuft und dort könnte dann der Fahrstuhl gefahrlos „hochgezogen“ werden?
@naas, deine Argumentation habe ich ebenso verstanden.
Ich meine, ihr habt da ein wesentliches Detail übersehen:
Während ein Satellit die Erde umrundet dreht sich die Erde unter dem Satelliten weiter. Das führt dazu, dass die von euch angesprochene „wellenförmige“ Bodenspur sich üblicherweise niemals schließt. Sie „endet“ immer mehr oder weniger leicht versetzt von ihrem „Anfang“.
Sehr schön kann man das auf der folgenden Seite beobachten:
http://iss.de.astroviewer.net/Hier könnt ihr live und in Farbe die Position und auch die Bodenspur der ISS verfolgen. Und ihr könnt auch erkennen, dass sich die Bodenspur nicht schließt … weil die Erde sich in der 92 minütigen Zwischenzeit unter der Umlaufbahn etwas weiter gedreht hat.
Dieser Effekt gilt prinzipiell für jeden Satelliten – und mein Argument ist jetzt, dass es dann nur eine Frage der Zeit ist, bis es der Zufall will, dass ein Satellit dann doch einmal den Fahrstuhl trifft.
Fedaykin schrieb:Wieso muss man die Satelliten schützen wenn man sich gar nicht in die Quere Kommt.
Ich hoffe ich habe jetzt nachvollziehbar erklärt, wiso das sich-in-die-Quere-kommen unausweichlich ist.
Anmerkung dazu: Es gibt sogenannte Orbits with repeating ground tracks. Hier schließt sich die Bodenspur – nach 24 Stunden, also nach mehreren Umläufen – tatsächlich wieder. Nur liegen diese Orbits in den seltensten Fällen vor.
Fedaykin schrieb:Wieso sollten die Satelliten genau auf Höhe des Seils ihre Bahn ziehen?
Wie meinst du das? Das Seil verläuft doch von 0 km bis min 36.000 km Höhe kontinuierlich – wie auch auf deinem Bild angedeutet. Wie soll denn da ein Satellit nicht auf „Höhe“ des Seils verlaufen?
Übrigens vielen Dank für den Link zur Studie dieses ISEC. Die finde ich im Ernst super interessant. Da wird genau das Thema mit dem Fahrstuhl und dem Weltraumschrott/aktive Satelliten unter die Lupe genommen.
Zusammengefasst, wird gezeigt, dass die Gefahr von Kollisionen signifikant und eben nicht vernachlässigbar ist. Am Ende wird dann eine Reihe von Maßnahmen aufgelistet, die helfen sollen, diese Gefahr beherrschbar zu halten.
Grüße
zalesi