The Elder Scrolls 5: Skyrim
29.11.2011 um 08:59
Gerade las ich dazu:
Webseite greift „Elder Scrolls: Skyrim“ anComputerspiel soll schwul machen
Freitag, 25.11.2011, 20:36 · von FOCUS-Online-Autorin Claudia Frickel
Das Rollenspiel „The Elder Scrolls V: Skyrim“ verwandelt Heterosexuelle in Schwule. Das behauptet die US-Webseite Christwire und liefert Statistiken. Die Internetgemeinde ist gespalten: Fanatische Christen oder fantastische Satire?
„The Elder Srcolls V: Skyrim“ gilt als eines der besten Computerspiele des Jahres, wenn nicht sogar als bestes. Das Rollenspiel entführt in die Fantasywelt des Königreichs Himmelsrand – doch es bewirkt noch viel mehr. Es verwandelt den Spieler in einen Homosexuellen.
Dass fundamentale Christen an „Skyrim“ keine Freude haben, ist eigentlich nicht erstaunlich: Es wimmelt dort von Dämonen und magischen Orten, manche Gegner bekämpft man mit Zaubersprüchen. Die US-Webseite Christwire stört aber noch viel mehr, dass das Game den Spieler mit „schwulen Untertönen“ bombardiere.
Die teuflischen DNA-Säfte
Das geht demnach schon beim Einstieg los: Man darf sich einen von zehn Charakteren aussuchen. Böse, findet Christwire, denn: „Das bringen die Liberalen ihren Kindern bei, dass es normal und spaßig ist, sich selbst und das Geschlecht zu verändern.“ Andere Anspielungen seien viel subtiler, aber umso gefährlicher: Die Handbewegung, die die Spielfigur beim Zaubern ausführt, sei die gleiche wie die von Homosexuellen, wenn „sie ihre teuflischen DNA-Säfte verschleudern“. Um das Spiel zu gewinnen, feiere der Held gemeinsam mit seinen „schwulen Mitkämpfern“ eine Drachenorgie.
Christwire Die Statistik bei „Christwire“ soll beweisen: „The Elder Scrolls V: Skyrim“ macht schwul
Christwire sieht eine Verschwörung der „homosexuellen-freundlichen Entwicklerfirma: Der Titel des Spiels „Skyrim“ beziehe sich auf das englische Wort „Rim“, eine Sexualpraktik. Und auch die Waffe „Eisspeer“ im Spiel habe in der Welt der Schwulen eine sexuelle Bedeutung. Deshalb müsse man seinen Kindern klarmachen, dass ihre Seelen in der Hölle brennen würden, wenn sie dieses Game spielen. Christwire trumpft sogar mit Statistiken auf: 92 Prozent der Spieler würden sich „wie ein Homosexueller“ fühlen, wenn sie das Game getestet hätten, 99 Prozent gar schwulen Sex ausprobieren wollen.
Empörte Netzgemeinde
Klar, dass solche Thesen für Aufruhr im Netz sorgen – und für jede Menge Widerspruch. In 900 Kommentaren zum Artikel, aber auch bei Facebook und Twitter melden sich zahlreiche empörte User zu Wort. Tausende haben den Artikel weiterverbreitet, 45 000 Menschen allein bei Facebook. „Ehrlich, Kumpel, such dir professionelle Hilfe“, schreibt jemand an den Autor gerichtet. Er spreche mehr über Sex und Geschlechtsteile „als jeder Schwule, den ich je getroffen habe.“
Christwire-Video: Warum Homosexuelle nicht gleich sind
Viele reagieren aber auch mit Humor und Ironie: „Großartiger Artikel, ich habe gleich meine Xbox 360 verbrannt“, heißt es zum Beispiel. Andere debattieren darüber, ob Christwire seine Thesen wirklich ernst meint. „Wenn ja, dann ist das ganz furchtbar“, schreibt ein User bei Twitter.
Christwire Der „homosexuelle Moment“ von Bill Clinton und Al Gore bei Christwire
Die schwulen Momente von Clinton und Gore
Doch Christwire ist keine fundamental-christliche Webseite – die Plattform will nur das Gedankengut extremer Christen entlarven, mit Satire. Die Autoren übertreiben zwar, doch viele Kommentatoren meinen: „Das ist genau die Sprache, die die christliche Rechte benutzt, man kann das fast nicht unterscheiden.“ Die Macher mokieren sich in ihren Artikeln beispielsweise über Bill Clinton und Al Gore, die angeblich „schwule Momente“ hatten, oder über Abtreibungsgesetze, Kommunisten und liberale Politiker.
Höhepunkt der Kampagne um Skyrim: Christwire hat nun eine Petition beim Weißen Haus eingereicht, um das Spiel verbieten zu lassen. Fünf Unterschriften gibt es schon.
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