Der Spielbetrieb von Lotto ist voll Ereignisse, die gegen das sprechen, was geeky gerade schrieb:
geeky schrieb:Daß es bei einem Glücksspiel Gewinner und Verlierer gibt beweist nur, daß es sich um ein Glücksspiel handelt; nicht aber, daß es manipuliert wurde.
...und wenn dabei nur ein Quäntchen Glück im Spiel gewesen wäre, hätte man sagen können, dass nicht die Spieler sondern der Veranstalter selbst geradezu vom Glück verfolg wird. Deswegen:
Weiteres zum Thema: „Kausalitätsketten und Ursache-Wirkung Prinzip bei Lotto“. Fangen wir mit dem Lotto-Jahr 2007 an. Wir sind im Herbst 2007, es bleiben nur wenige Wochen und dann tritt ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der den Aufbau von Lotto-Jackpots von 14 auf nur 12 Ausspielungen verkürzt. Also die letzte Chance für den DLTB richtig Kasse zu machen und einen ordentlichen Jackpot auf die Beine zu stellen.
Und tatsächlich, wie auf Bestellung wuchs in den darauf folgenden Wochen der größte, 45 Mio. € hohe Lotto-Jackpot der deutschen Geschichte seit dem Urknall. Lotto selbst, zusammen mit der „Bild-Zeitung“ haben dieses Ereignis zusätzlich aufgewertet indem unter den „Bild“-Lesern 24 Systemscheine im Wert von je über 6 000 € verlost wurden. Die Zahlen auf den Systemscheinen hat Lotto selbst bestimmt und rein statistisch betrachtet: die „Bild“ hätte über 700 Jahre eine solche Verlosung veranstalten müssen, um einmal den Volltreffer mit 1 zu 140 000 000 – Chance, zu landen. Soviel Zeit hatte Lotto natürlich nicht und deswegen musste es beim ersten Mal klappen.
Im Januar 2008 hatte Lotto ein neues Problem. Das Lottospiel übers Internet wurde verboten und irgendwie musste man die Internetfreaks in die terrestrischen Lottoannahmestellen treiben. Am besten lässt sich eine Aufgabe dieser Art mit Hilfe eines ansehnlichen Jackpots bewältigen, was Lotto bereits vorbereitet hat. Kaum war der größte Jackpot aller Zeiten geknackt, baute man einen neuen mit fast 20 Mio. € auf, der Ende Januar 2008 für gute Stimmung, trotz des Internetverbots, sorgte.
Und alles schien wunderbar zu laufen bis auf eine dunkle Wolke auf dem deutschen Lotto-Himmel. Ein privater Glücksspielveranstalter aus England kam auf die Idee Einsätze für deutsches Lotto, Keno & Co. weiterhin über das Internet anzunehmen und die Gewinne - in Höhe der offiziellen Gewinnquoten des DLTB, auszuzahlen. Der DLTB war empört, man hat an die Engländer appelliert, sie gewarnt, ohne Erfolg. Dem DLTB blieb letztlich eine einzige Chance, um die Engländer in die Knie zu zwingen nämlich: ihnen einen erheblichen finanziellen Schaden zuzufügen.
Dazu kam es planmäßig und zweckorientiert am 23.09.2009. Ein Bayer „gewann“ 31,7 Mio. Euro bei Lotto und ein zweiter Bayer „gewann“ 31,7 Mio. Euro bei Tipp24. Tipp24. machte damals mit Lotto vielleicht 300 T€ Umsatz monatlich, zahlte wöchentlich - nach Schätzung von Experten, 10 000 € Versicherungsbeitrag an den Münchner Rück, der in einem solchen Fall alles über 10 Mio. - also 21,7 Mio. € übernehmen sollte. Münchner Rück wollte kein Geld zahlen, es kam zu einer juristischen Auseinandersetzung, die erst Mitte 2011 mit einer Zahlung von 10 Mio. € seitens Münchner Rück, beigelegt wurde.
Stresstest - „Großraum Krefeld“