Hallo
@ronin7 ronin7 schrieb:Und ausserdem ist für mich der Islam der Weg in die Geistige Freiheit habt ihr gewusst das es in der Islamischen Welt keine Psychiatrien gibt. Sie haben andere Wege Psychisch Kranken Menschen zu Helfen und ich kann euch eins sagen dieser Weg funktioniert.
Das hat Scientology auch - und trotzdem würde ich sie nicht als "bessere Kirche" bezeichnen.
Ich denke, dass eigentliche Problem wird hier zwischen den Zeilen sehr offenbar: Welches ist die "richtige" Religion - und damit sind wir schon an der Wurzel zwar nicht allen - aber vielen Übels auf der Welt. Es gibt auf allen Seiten Fundamentalisten, die die "Wahrheit" für sich beanspruchen. Die christliche Kirche hat viele deswegen getötet, der Islam tut es immer noch. Und trotzdem ist der eigentliche "Gott" ein und derselbe, lediglich der Prophet und die durch eben unterschiedliche Propheten übermittelten Botschaften unterscheiden sich. Und das ist seit annähernd 2000 Jahren Grund genug sich gegenseitig umzubringen?
Was mich persönlich u.a. an diesen beiden Religionen stört ist, dass es um einen personifizierten Gott geht. Um einen Puppenspieler, der die Menschen erschaffen haben soll - allerdings nicht ohne ihnen einen streng reglementierten Plan aufzuerlegen, was sie zu tun, zu lassen und zu denken haben. Und den Menschen zu sagen WAS sie zu denken haben, bleibt einigen wenigen vorbehalten, die in der Hierarchie beider Religionen weiter oben stehen. Und das sich die Menschen ob dieser Frage seit mittlerweile fast 2000 Jahren gegenseitig im Namen des eigenen Propheten umbringen, stört also dieses personifizierten Gott auch nicht? Ganz im Gegenteil - er ruft dazu noch auf? Wenn also Gott oder Allah oder wer auch immer etwas so komplexes wie Erde, Sonnensystem und Galaxis erschaffen haben soll - warum gibt es in den beiden großen Religionen exakt 2 "Propheten", zu denen er gesprochen haben soll - und nicht mehr? Warum ist der darauf angewiesen, dass die Gruppe, die jeweils das Recht an Gott zu glauben für sich beansprucht, der jeweils anderen unsägliche Grausamkeiten anzutun? Hat das etwas mit Demut und Respekt vor der Schöpfung zu tun? Nein. Es ist absolut Respektlos - und dafür sollten, wenn es einen personifizierten Gott geben sollte - beide Seiten als die wirklichen Ketzer in der "Hölle" schmoren.
Du sprichst von Demut vor Gott. Was ist mit der Demut vor der Schöpfung an sich? Ist DAS nicht vielleicht "Gott"? Es ist also eine "perverse Angelegenheit" an einen christlichen Gott zu glauben? Dir ist schon klar, dass Du damit Abermillionen Christen (ich selber bin Agnostiker) als "gestört" hinstellst? Ich habe ein Problem damit, wenn ein Christ sich hinstellt und den "wahren Glauben" für sich reklamiert - genau wie ich ein Problem damit habe, dass es ein Muslim tut.
Schwarz und weiß, Gut und Böse, Geburt und Tod, Freude und Leid. Liebe und Hass. Alles gehört zusammen - die Dualität! Was, wenn alles um uns herum - durch den Akt welcher Schöpfung auch immer - "Gott" ist? Was ist, wenn "Gott" und "Teufel" ein und dasselbe sind? Eben: Die Dualität?
Hebe einen Stein hoch - und Du wirst "Gott" sehen. Kleine Käfer und Asseln, vielleicht eine Spinne und ein paar Ameisen, das Gras drumherum und den Stein in der Hand. Schau in den Himmel - und Du wirst "Gott" sehen. Kleine Vögel, die ihre Flügel ausbreiten und in den Sonnenuntergang fliegen. Schau in den Garten - die Blüten der Blumen, das Gras oder das Obst an den Bäumen. Oder - schau in eine christliche Kirche ODER eine muslimische Moschee - und Du wirst "Gott" sehen. Die Menschen darin, die Gebäude, die von den Menschen erschaffen wurden. Schau einen Homosexuellen an - und Du wirst "Gott" sehen. Denn "Gott" ist es sehr wahrscheinlich ganz egal WEN man liebt - wichtig ist im Grunde DAS man es tut. Das alles ist "Gott" - denn das alles ist die Schöpfung.
Meiner Meinung nach: Solange man lediglich einen Propheten und einen personifizierten Gott anbetet und dadurch die Augen vor den eigentlichen Wundern der Schöpfung abwendet oder verschließt - schlimmer noch, sie sogar tötet, misshandelt oder zerstört - so lange kann mir kein Gläubiger Christ oder Muslim erzählen, dass er in Demut vor "Gott" lebt.
Nein, "Gott" ist überall. Nicht in Rom, nicht in Mekka oder sonstwo. Um uns herum, denn Gott ist nichts anderes, als die Schöpfung - die Wunder der Welt und des Universums um uns herum. Und deshalb bin ich der Meinung: Wer einen personifizierten Gott anbetet, der kann nur der wahre Ketzer sein, denn er ignoriert, missachtet und zerstört das eigentlich "göttliche".
Ich würde sagen: Gehe wachen Auges durch die Natur. Betrachte einen großartigen Sonnenuntergang. Schau Nachts in die Weite des Alls und beobachte die funkelnden Sterne. Und Du wirst "Gott" viel näher sein, als es irgendeine Religion dieser Welt jemals können wird.
Kurz, was, wenn DU "Gott" bist? Jeder einzelne von uns? Würdest Du einen Christen dann immer noch als "pervers" bezeichnen, nur weil er etwas anderes denkt oder glaubt, als Du selber? Oder passt das nicht im Grunde sogar viel besser zu allen kleinen oder großen Wundern der "Schöpfung" um uns herum?