Keine Religion=Kein Krieg
01.10.2011 um 00:52@neurotikus
Und nur, dass da nicht noch Missverständnisse auftauchen: Man muss nicht am Boden zerstört sein, um in den Himmel zu kommen. Es ist lediglich eine weitere Gegenüberstellung, um zu verdeutlichen, dass das Leben mit dem Glauben an Gott besser wird.
Es geht nicht darum, seine Selbstständigkeit und sein freies Denken aufzugeben, sondern darum, Demut zu zeigen. Genauso wie ein Kind die Autorität der Eltern anerkennt, soll man die Autorität Gottes, des Vaters, anerkennen.
neurotikus schrieb:das "Selig sind die geistig armen" (Matthäus 5,3) deutet ja nicht darauf hin das die Evangelisten den Denker als Ideal ansehen.Gerade bei soetwas wie der Bibel sollte man nicht die Erklärung nehmen, die einem nach heutigen Wortgebrauch ins Auge springt. Mit den "geistig Armen" sind die gemeint, die geistig quasi "arm dran" sind, d.h. die Deprimierten, die auf einem Tiefpunkt in ihrem Leben sind. Geistig ist hier nicht im Sinne von Verstand gemeint, sondern im Sinne von "Seele" oder "Wille". Der geistig Arme ist der, der seelisch am Ende ist und keine Willenskraft mehr hat. In dem Zusammenhang passt dann nämlich auch der Zusatz "denn ihnen ist das Himmelreich". Somit wird die Reihe fortgesetzt: Die die Hunger haben, kriegen was zu essen; die, die Durst haben, kriegen was zu trinken; die, die vollkommen am Boden sind, werden es besser haben.
Und nur, dass da nicht noch Missverständnisse auftauchen: Man muss nicht am Boden zerstört sein, um in den Himmel zu kommen. Es ist lediglich eine weitere Gegenüberstellung, um zu verdeutlichen, dass das Leben mit dem Glauben an Gott besser wird.
neurotikus schrieb:Allgemein fordern die Evangelien eher zur Unterwerfung als zur Selbstständigkeit auf, denn: "Wer nun sich selbst erniedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich." (Matthäus 18,4)Das hat nichts mit Unterwerfung zu tun. Hier ist wieder das selbe, wie ich eingangs gesagt habe.
Es geht nicht darum, seine Selbstständigkeit und sein freies Denken aufzugeben, sondern darum, Demut zu zeigen. Genauso wie ein Kind die Autorität der Eltern anerkennt, soll man die Autorität Gottes, des Vaters, anerkennen.
neurotikus schrieb:Aber am deutlichsten wird die Position der Evangelisten zum 'selber Denken' in der Geschichte des 'ungläubigen Thomas', welcher, nachdem er die Wiederauferstehung Jesu bezweifelte zu diesem geführt wurde und Jesus zu ihm sagte: "Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben" (Johannes 20,29)In dieser Stelle geht es auch nicht darum, dass man sein Denken abschalten soll. Es zeigt lediglich den altbekannten Unterschied zwischen "glauben" und "wissen" auf.