Wer die Nahrung beherrscht -beherrscht das Volk
27.01.2008 um 22:55
Warum also Svalbard?
Es ist durchaus legitim, zu fragen, warum Bill Gates und die Rockefeller-Stiftung, gemeinsam mit den Gentechnikgiganten des Agribusiness und der CGIAR diesen „Tresor des jüngsten Gerichts“ in der Arktis finanzieren. Wer wird der Nutznießer einer solchen Samenbank sein? Pflanzenzüchter und Forscher sind normalerweise die Hauptnutzer von Genbanken. Heute sind die größten Pflanzenzüchter der Welt Monsanto, DuPont, Syngenta und Dow Chemical; gleichzeitig sind diese globalen Giganten die Hauptinhaber von Patentrechten auf Pflanzen. Seit Beginn des Jahres 2007 ist die Firma Monsanto, zusammen mit der US-Regierung, auch Inhaberin eines Patents für die sogenannte Terminator-Technologie oder, offiziell, „Gentechnische Beschränkung der Wiederverwendbarkeit“ (Genetic Use Restiction Technologies, GURT). Terminator ist eine verhängnisvolle Technologie, bei der industriell hergestelltes, patentiertes Saatgut nach der Ernte „Selbstmord“ begeht. So entsteht eine totale Kontrolle durch private Saatgutkonzerne, eine Macht über die Nahrungskette, wie sie in der Geschichte der Menschheit niemals zuvor existiert hat.
Dieser perfide, gentechnisch konstruierte Selbstmordmechanismus der Pflanzen zwingt die Bauern dazu, jedes Jahr von Monsanto oder anderen GMO-Saatgut-lieferanten neue Aussaat für Reis, Sojabohnen, Getreide oder andere Grundnahrungsmittel zu kaufen. Wenn sich diese Technologie weltweit ausbreitet, dann kann sie innerhalb eines Jahrzehnts die Nahrungsmittelproduzenten der Welt zu Sklaven und Leibeigenen von drei oder vier gigantischen Saargutlieferanten machen.
Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass solche privaten Firmen auf Anweisung ihrer Regierung, z.B. in Washington, dem einen oder anderen Entwicklungsland das Saatgut verweigern, wenn sich deren Politik gegen die Interessen Washingtons richtet. Und wer meint, so etwas sei unmöglich, sollte sich die momentanen globalen Entwicklungen genauer anschauen. Schon aufgrund dieser Gefahren, der Machtkonzentration auf drei oder vier private US-Firmen ist das Verbot von genmanipulierten Pflanzen notwendig, selbst wenn die Ernten höhere Erträge liefern würden, was sie effektiv nicht tun.
Diese privaten Firmen, Monsanto, DuPont, Dow Chemical, können auch bisher als Sachverwalter menschlichen Lebens keine weiße Weste vorweisen. Sie entwickelten und verbreiteten solche Chemikalien wie Dioxin, PCB und Agent Orange. Sie leugneten jahrzehntelang die offensichtlichen Beweise für die krebserregende, und andere schwere Gesundheitsschäden hervorrufende Wirkung ihrer Erfindungen. Sie unterdrückten seriöse wissenschaftliche Studien darüber, dass das weltweit am meisten verbreitete Herbizid Glyphosat – ein Hauptbestandteil von Monsantos Roundup, welches zusammen mit den meisten gentechnisch veränderten Saaten von Monsanto geliefert wird – das Trinkwasser vergiftet, wenn es in den Boden sickert.9 Dänemark hat Glyphosat 2003 verboten, als sich bestätigte, dass es das Grundwasser des Landes kontaminiert.10
Die genetische Vielfalt, die in den Samenbanken verwahrt wird, bildet wertvolles Material für die Pflanzenzucht und viele Bereiche der biologischen Grundlagenforschung. Hunderttausende von Proben werden jährlich zu diesem Zweck verschickt. Die FAO der UN zählt ca. 1400 Samenbanken auf der ganzen Welt, die größte ist im Besitz der Regierung der USA. Andere große Samenbanken werden von China, Russland, Japan, Indien, Südkorea, Deutschland und Kanada unterhalten, deren Größe mit der Aufzählung abnimmt. Dazu unterhält die CGIAR (Consultative Group of International Agricultural Research) eine Kette von Samenbanken in ausgewählten Zentren rund um die Welt.
CGIAR, von der Rockefeller- und Ford-Stiftung 1972 in Leben gerufen, um ihr Agribusiness-Modell der „Grünen Revolution“ zu verbreiten, kontrolliert die meisten privaten Samenbanken von den Philippinen über Syrien bis Kenia. In all diesen gegenwärtig vorhandenen Samenbanken sind mehr als sechseinhalb Millionen Samenvarianten gesammelt, ungefähr zwei Millionen werden als „besondere“ eingestuft. Der Svalbard-Tresor soll allein eine Aufnahmekapazität für viereinhalb Millionen Samen besitzen.
GMO als Kriegswaffe?
Jetzt kommen wir in der Tat zum Kern des Problems, zur Gefahr des Missbrauchs, die in diesem Svalbard-Projekt von Bill Gates und der Rockefeller-Stiftung steckt. Könnte die Entwicklung von patentiertem Saatgut für den Großteil der Grundnahrungsmittel der Welt, wie Reis, Getreide und Futtermittel wie Sojabohnen schließlich auf schreckliche Weise zu biologischer Kriegsführung benutzt werden?
Das explizite Ziel der Eugenik-Lobby, die von den reichsten Eliten wie Rockefeller, Carnegie, Harriman und anderen seit 1920 gefördert wird, hat sich in dem gezeigt, was sie „negative Eugenik“ nennen, die systematische Vernichtung von unerwünschten Blutlinien. Margarete Sanger, eine harte Eugenikerin, die Gründerin von Planned Parenthood International und eine enge Vertraute der Rockefeller-Familie, erfand 1939 eine Organisation mit Sitz in Harlem, die sie „Das Neger-Projekt“ nannte. Das Ziel war, wie sie einem Freund in einem Brief freimütig anvertraute, „dass wir die Neger-Bevölkerung ausrotten wollen“.11
Die kleine kalifornische Biotechnik-Firma Epicyte gab 2001 die erfolgreiche Entwicklung einer gentechnisch veränderten Maissorte bekannt, die eine Sperma abtötende Substanz enthält, so dass Männer, die diesen Mais verzehren, steril werden. Damals hatte Epicyte ein Joint Venture mit DuPont und Syngenta abgeschlossen, um diese Technologie zu verbreiten, beide Firmen Sponsoren des „Tresors des jüngsten Gerichts“ in Svalbard. Dann wurde Epicyte von einer Biotechnik-Firma aus North Carolina aufgekauft. Das Erstaunliche war, dass Epicyte seinen spermiziden GMO-Mais mit Forschungsgeldern des US-Landwirtschaftsmi-nisteriums entwickelt hat, desselben USAID, das, gegen weltweiten Widerstand, auch die Entwicklung der Terminator-Technologie weiter finanzierte, deren Patent heute Monsanto gehört.
In den 90er Jahren startete die Weltgesundheitsorganisation der UN eine Impfkampagne für Millionen Frauen im Alter von 15 bis 45 Jahren in Nicaragua, Mexiko und auf den Philippinen. Die Impfung sollte gegen Tetanus immunisieren, eine Krankheit, die durch Verletzungen mit rostigem Metall entstehen kann. Doch es wurden weder Jungen noch Männer geimpft, obwohl sie vermutlich genauso oft in rostige Nägel treten wie Frauen. Aufgrund dieses seltsamen Vorgehens schöpfte Pro Vida de Mexico, eine römisch-katholische Laienorganisation, Verdacht und ließ Proben des Impfstoffs untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass der Tetanus-Impfstoff, den die WHO nur für Frauen im gebärfähigen Alter reserviert hatte, die Substanz Choriongonadotropin oder HCG enthielt, ein menschliches Hormon, das, an das Gift des Tetanus-Erregers gekoppelt, die Bildung von Antikörpern hervorruft, die eine Schwangerschaft vorzeitig beenden. Keine der geimpften Frauen war darüber informiert worden.
Später kam heraus, dass die Rockefeller-Stiftung zusammen mit dem von ihr initiierten Bevölkerungsrat, der Weltbank (Gastgeber der CGIAR) und dem amerikanischen Gesundheitsministerium in einem 20jährigen Projekt, das 1972 begann, an diesem geheimen Abtreibungs-Impfstoff mit Tetanuserregern für die WHO geforscht hatte. Auch die norwegische Regierung, heute Gastgeber für den „Tresor des jüngsten Gerichts“, hatte 41 Millionen Dollar in die Entwicklung eines speziellen, Schwangerschaftsabbrüche hervorrufenden Tetanus-Impfstoffs investiert.12
Ist es ein Zufall, dass dieselben Staaten und Organisationen, von Norwegen über die Rockefeller-Stiftung bis zur Weltbank auch hinter dem Samenbank-Projekt von Svalbard stecken? Francis Boyle, Professor für internationales Recht an der Universität von Illinois, der im Rahmen der Biowaffen-Konvention die amerikanische Gesetzgebung zur Durchsetzung dieser Konvention erarbeitete, den 1989 in Kraft gesetzten Biological Weapons Anti-Terrorism Act, bestätigt einen schlimmen Verdacht. Ihm zufolge rüstet sich das Pentagon: „jetzt, um einen biologischen Krieg führen und 'gewinnen' zu können“, als Teil der neuen, von Bush bestimmten nationalen strategischen Anweisungen von 2002 – „ohne öffentliches Wissen und Kritik.“ Prof. Boyle setzte hinzu, dass die US-Regierung in den Jahren 2001 bis 2004 die Schwindel erregende Summe von 14,5 Milliarden Dollar für angeblich 'zivile' Forschung ausgab, die mit biologischer Kriegsführung in Zusammenhang steht. 13
Richard Ebright, Biologe an der Rutgers-Universität, stellte fest, dass mehr als 300 wissenschaftliche Institutionen und ca. 12.000 Einzelpersonen heute in den USA Zugang zu Krankheitserregern haben, die sich für eine biologische Kriegsführung eignen. Es gibt allein 497 vom der amerikanischen National Institute of Health geförderte Projekte zur Erforschung von Infektionskrankheiten, die eine biologische Kriegsführung möglich machen würden. All das wird, wie heute so vieles, mit der Notwendigkeit der Verteidigung gegen eventuelle terroristische Angriffe gerechtfertigt.
Viele der von der US-Regierung ausgegebenen Dollars zur Entwicklung biologischer Kriegsführung fließen in die Gentechnik. Im Vorwort zu Francis Boyles Buch "Biowarfare and Terrorism" schreibt der Biologieprofesor des MIT (Massachusetts Institute of Technology), Jonathan King, dass diese „zunehmenden Bio-Terror-Programme eine ernste Gefahr für die eigene Bevölkerung darstellen“. King setzt hinzu: „Während solche Programme immer als defensiv bezeichnet werden, sind bei der Entwicklung biologischer Waffen defensive und offensive Programme in Wirklichkeit nahezu identisch.“ 14
Die Zeit wird zeigen, und Gott möge es verhüten, ob die "Samenbank des jüngsten Gerichts" von Svalbard Teil einer anderen „Endlösung“ ist, mit der zugleich auch der große, alte Planet Erde untergehen wird.
T:I:S, 13. Januar 2008
*Originalartikel: F. William Engdahl: "Doomsday Seed Vault" in the Arctic. Bill Gates, Rockefeller and the GMO giants know something we don’t. Global Research, December 4, 2007. Siehe auch den Dreiteiler: Reviewing F. William Engdahl's Seeds of Destruction, Januar 2008, von Steve Lendman. Dank an Schmidt-Polyglott