Vom Missionieren, Belehren, Runtermachen usw.
19.07.2020 um 14:06In letzter Zeit bin ich häufiger mit Menschen in Kontakt gekommen, welche alternative Ansichten unterstützen und nach Außen vertreten.
In gewisser Weise können Unterhaltungen mit diesen Menschen erfrischend und interessant sein, da grundsätzlich "Mainstream-Ansichten" außen vor gelassen werden und neue Aspekte in den Raum treten.
Soweit zur positiven Seite.
Die Kehrseite hingegen spricht eine ganz andere Sprache. Auffallend ist, dass Alternativdenker eine ausgeprägte Neigung haben, alles was gegen den Mainstream gerichtet ist, als "gut" anzuerkennen.
Beispiel: Jemand hat sich gegen COVID19 verschworen - gleichzeitig werden Ansichten gegen das Impfen, 5G usw. gehegt - OK, diese Themen hängen in bestimmter Weise ja zusammen. Aber auch Themen, bei denen es keinerlei Überschneidungen gibt, werden für richtig gehalten.
Weiters ist auffallend, dass diese Menschen auffallend viel Energie daran setzen, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen und diese auch anderen Menschen aufzubürden. Die Argumentationskette ist in vielen Fällen sehr dünn geschnürt. Alles was in Richtung Wissenschaft geht, insbesondere auch psychologische Ansätze werden meist völlig negiert. Da stecken ja wieder Menschen, die Geld machen wollen, dahinter - so die Gegenargumente.
Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass diese Menschen in vielen Fällen schwere persönliche Schicksalsschläge erlitten haben. Sei es im familiären Umfeld oder auch finanzieller Natur. In der Regel sehen sie sich dann als Opfer und verfangen sich in ihren Ansichten, die ihnen offenbar Halt geben.
Nun geht es noch einen Schritt weiter - Hardcore-Verschwörer gehen soweit, dass sie nicht davor zurück schrecken, Gewalt anzuwenden (z.B. wenn bestimmte Coronamaßnahmen vom Staat vorgegeben werden) - zumindest behaupten sie das. In weiterer Folge stellt man in den Raum, sich nicht an Gesetze zu halten.
Man sieht sich als der Erleuchtete, deren Aufgabe es ist, andere zu missionieren. Springt das Gegenüber nicht drauf an, wird es als Mitläufer, Herdenschaf oder Dummkopf diffamiert.
Wenn man ein wenig recherchiert, wird man schnell fündig, wenn es um die Auslöser derartiger Verhaltensweisen geht. Zwei Punkte habe ich bereits erwähnt.
Mir persönlich macht diese Entwicklung Sorgen. Aktuell gibt es viele gesellschaftspolitische Probleme, COVID19 steht vor der Tür und der finanzielle Druck auf viele Menschen wird höher. Ein optimaler Nährboden für Verschwörungen. Besonders auffallend ist, dass sich häufig Verschwörungstheoretiker von ganz verschiedenen Ecken treffen und "ergänzen". Gemeinsam predigen sie gegen das Böse und wollen die Erleuchtung bringen.
Vorgehensweisen, die an Sekten oder an Staatsverweigerern erinnern, machen es richtig unheimlich und seltsam. Bis zu einem gewissen Grad, lassen sich Unterhaltungen mit diesen Menschen führen. Sobald man aufgrund seiner persönlichen Sichtweisen angegriffen wird, ist der Ofen bei mir aus.
Niemand braucht sich von jemanden erklären lassen, was er zu denken hat bzw. wie er zu leben hat. Das sind versuchte tiefe Eingriffe in die eigene Privatspähre, die ich als höchst unverschämt erachte.
Wenn man die Argumentation derartiger Menschen genauer hinterleuchtet fällt sofort auf, das so gut wie nie vertrauenswürdige Quellen herangezogen werden. Im Gegenteil, seriöse Quellen mit wissenschaftlichem Bezug werden verteufelt, wohingegen Behauptungen von anderen Verschwörern verhimmelt und für absolut korrekt angesehen werden.
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen ihr habt und wie ihr mit persönlichen Angriffen umgeht?
Lg
Mr.X
In gewisser Weise können Unterhaltungen mit diesen Menschen erfrischend und interessant sein, da grundsätzlich "Mainstream-Ansichten" außen vor gelassen werden und neue Aspekte in den Raum treten.
Soweit zur positiven Seite.
Die Kehrseite hingegen spricht eine ganz andere Sprache. Auffallend ist, dass Alternativdenker eine ausgeprägte Neigung haben, alles was gegen den Mainstream gerichtet ist, als "gut" anzuerkennen.
Beispiel: Jemand hat sich gegen COVID19 verschworen - gleichzeitig werden Ansichten gegen das Impfen, 5G usw. gehegt - OK, diese Themen hängen in bestimmter Weise ja zusammen. Aber auch Themen, bei denen es keinerlei Überschneidungen gibt, werden für richtig gehalten.
Weiters ist auffallend, dass diese Menschen auffallend viel Energie daran setzen, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen und diese auch anderen Menschen aufzubürden. Die Argumentationskette ist in vielen Fällen sehr dünn geschnürt. Alles was in Richtung Wissenschaft geht, insbesondere auch psychologische Ansätze werden meist völlig negiert. Da stecken ja wieder Menschen, die Geld machen wollen, dahinter - so die Gegenargumente.
Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass diese Menschen in vielen Fällen schwere persönliche Schicksalsschläge erlitten haben. Sei es im familiären Umfeld oder auch finanzieller Natur. In der Regel sehen sie sich dann als Opfer und verfangen sich in ihren Ansichten, die ihnen offenbar Halt geben.
Nun geht es noch einen Schritt weiter - Hardcore-Verschwörer gehen soweit, dass sie nicht davor zurück schrecken, Gewalt anzuwenden (z.B. wenn bestimmte Coronamaßnahmen vom Staat vorgegeben werden) - zumindest behaupten sie das. In weiterer Folge stellt man in den Raum, sich nicht an Gesetze zu halten.
Man sieht sich als der Erleuchtete, deren Aufgabe es ist, andere zu missionieren. Springt das Gegenüber nicht drauf an, wird es als Mitläufer, Herdenschaf oder Dummkopf diffamiert.
Wenn man ein wenig recherchiert, wird man schnell fündig, wenn es um die Auslöser derartiger Verhaltensweisen geht. Zwei Punkte habe ich bereits erwähnt.
Mir persönlich macht diese Entwicklung Sorgen. Aktuell gibt es viele gesellschaftspolitische Probleme, COVID19 steht vor der Tür und der finanzielle Druck auf viele Menschen wird höher. Ein optimaler Nährboden für Verschwörungen. Besonders auffallend ist, dass sich häufig Verschwörungstheoretiker von ganz verschiedenen Ecken treffen und "ergänzen". Gemeinsam predigen sie gegen das Böse und wollen die Erleuchtung bringen.
Vorgehensweisen, die an Sekten oder an Staatsverweigerern erinnern, machen es richtig unheimlich und seltsam. Bis zu einem gewissen Grad, lassen sich Unterhaltungen mit diesen Menschen führen. Sobald man aufgrund seiner persönlichen Sichtweisen angegriffen wird, ist der Ofen bei mir aus.
Niemand braucht sich von jemanden erklären lassen, was er zu denken hat bzw. wie er zu leben hat. Das sind versuchte tiefe Eingriffe in die eigene Privatspähre, die ich als höchst unverschämt erachte.
Wenn man die Argumentation derartiger Menschen genauer hinterleuchtet fällt sofort auf, das so gut wie nie vertrauenswürdige Quellen herangezogen werden. Im Gegenteil, seriöse Quellen mit wissenschaftlichem Bezug werden verteufelt, wohingegen Behauptungen von anderen Verschwörern verhimmelt und für absolut korrekt angesehen werden.
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen ihr habt und wie ihr mit persönlichen Angriffen umgeht?
Lg
Mr.X