Hier mal wieder was zu unser Lieblingsdumpfbacken Familie !
War Bushs Opa einGrabräuber?
Von Jörg Diehl
Mysteriöse Clubs, düstere Rituale, mächtigeMänner: Der Großvater des US-Präsidenten George W. Bush soll als Student die Gebeineeines Apachen-Häuptlings gestohlen und an einen geheimen Ort gebracht haben. Nun fordertder Urenkel des Indianers die Leichenteile zurück.
Washington - Im Folgenden wirdhäufig die Rede davon sein, was gewesen sein könnte, wie es sich möglicherweisezugetragen hat und wer vielleicht für was verantwortlich war. Deshalb ist es ratsam, mitdem zu beginnen, was man weiß, selbst wenn es, wie in diesem Fall, nicht allzu vielist.
Es gibt einen Brief, aufgesetzt im vergangenen Jahr, adressiert an denPräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, George W. Bush, geschrieben von einemMedizinmann aus Mescalero im US-Bundesstaat New Mexiko, der Harlyn Geronimo heißt. Darinfordert der 59-Jährige den mächtigsten Mann der Welt auf, ihm dabei zu helfen, dieGebeine seines Urgroßvaters zurückzuerhalten und bietet ihm, um die Rechtmäßigkeit seinesAnsinnens zu beweisen, einen DNA-Test an. Doch das Weiße Haus reagiert nicht.
Hintergrund des Schreibens ist, und damit verlässt man den sicheren Grund desFaktischen bereits, eine geheimnisvolle Geschichte, die sich seit Jahrzehnten Studentender US-Eliteuniversität Yale erzählen. Demnach sollen der Großvater des amtierendenUS-Präsidenten, Prescott Bush, und einige seiner Kommilitonen im Jahr 1917 in das Grabdes berühmten Apachen-Häuptlings Geronimo eingebrochen sein.
Sie hätten, so heißt es,den Schädel des Indianer-Führers sowie einen Oberschenkelknochen gestohlen und dieGebeine in das Hauptquartier der ebenso geheimnisumwitterten wie elitärenStudentenverbindung "Skull and Bones" ("Schädel und Knochen") gebracht. Dort im Foyer der"Gruft", wie dieser mysteriöse Ort genannt werde, seien die Knochen noch immer in einemgläsernen Kasten ausgestellt.
"Ich glaube fest daran, dass es sich um den Schädelmeines Großvaters handelt", sagte Harlyn Geronimo dem Internetportal desUS-Fernsehsenders "ABC": "Wir wollen ihn jetzt dorthin zurückbringen, wo er geborenwurde. Nur so kann der Geist seine Reise abschließen und in die nächste Welthinübergehen."
Das Problem ist nur:
Sämtliche "Bonesmen", unter ihnen mächtigeMänner wie George W. Bush, dessen Vater George Bush, der frühere Präsident William HowardTaft und Senator John Kerry, haben geschworen, ihr Leben lang stillzuschweigen über dieRiten und Gepflogenheiten ihres elitären Zirkels. "Der Grund, weshalb all dieseVerschwörungstheorien über 'Skull and Bones' ins Kraut schießen, liegt alleine darin,dass die Loyalität der Mitglieder untereinander über ihre öffentlichen Differenzenhinausgeht", sagt der Historiker und frühere Herausgeber des Yale-Alumni-Magazins, MarcWortman.
Handelt es sich bei der Geschichte über den gestohlenen Schädel also nurum eine Legende? Genau so ist es, behauptet der Sekretär des Treuhandfonds RTAIncorporated, der die Geheimgesellschaft finanziert. "Er ist nicht dort und war niedort", so Colt Liles zu "ABCNews.com". Doch es gibt Zweifel an seinerDarstellung.
"Geronimo der Schreckliche"
Dem Bericht des Interportals zufolge entdeckte ein Yale-Historiker imvergangenen Jahr einen Brief, der den Grabraub zu bestätigen scheint. In dem Dokument,das ein "Bonesman" 1918 einem Verbindungsbruder schickte, werde beschrieben, wie PrescottBush und seine Freunde sich in das Indianer-Grab gebuddelt hätten. "Der Schädel deswürdigen Geronimo des Schrecklichen, von deinem Verein exhumiert aus dem Grab in FortSill (...) ruht nun sicher in der ['Gruft'] zusammen mit seinen abgenutztenOberschenkelknochen, Gebiss und Sattelkappe", zitiert "ABCNews.com" aus dem Schreiben,das inzwischen von einem Yale-Historiker für echt befunden worden sei.
Die AutorinAlexandra Robbins, die ein Buch ("Secrets of the Tomb") über die Geheimorganisationverfasst hat, sagte dem Nachrichtenportal: "Unter allen Gerüchten ist dieses amplausibelsten. Der Brief enthält eine sehr detaillierte Beschreibung des Schädels."Während ihrer Recherche habe sie mehr als 150 Verbindungsbrüder interviewt.
"Siesagen, dass sich im Eingangsbereich zur 'Gruft' ein Schädel hinter Glas befinde, den sie'Geronimo' nennen."
Der Apachen-Häuptling, der jahrelang unerbittlich gegen dieUS-Armee gekämpft hatte, ergab sich seinen Widersachern schließlich im Jahr 1886. Zuvorhatten die Militärs die Familie Geronimos gefangen genommen und nach Florida gebracht.Der Indianer-Anführer wurde als Kriegsgefangener in Fort Sill eingekerkert, wo er 1909 aneiner Lungenentzündung starb.
Wie "ABCNews.com" berichtet, war Jahre später auchPrescott Bush mit einigen seiner Kommilitonen in Fort Sill stationiert. Er sei dort aufseinen Einsatz im Ersten Weltkrieg vorbereitet worden. Er könnte also Gelegenheit gehabthaben, den Schädel zu stehlen. Doch Ron Rosenbaum, Autor und Fachmann für die "Bonesmen",zweifelt an der Legende der Verbindungsstudenten:
"Sie geben gerne damitan",
sagte Rosenbaum "ABCNews.com", "aber wahrscheinlicher ist, dass sie vonEinheimischen übers Ohr gehauen wurden. Die haben gesagt: 'Hey, wollt ihr GeronimosSchädel kaufen?'"
Demnach bleiben zwei Möglichkeiten:
Entweder war derGroßvater des amtierenden US-Präsidenten ein Dieb oder ein Dummkopf.
Ich schätzemal er war beides und gleichzeitig noch ein Mann der mit den Nazis dicke Geschäftegemacht hat.