@varianich glaube, du verstehst hier etwas falsch.SiehstDu, mein lieber Freund und Kupferstecher, was man mit einem (blinden) Glauben so allesfür Mist, welcher bis zum Himmel stinkt, so alles anstellen kann?!
Bevor Dusolche Unterstellungen an gut gemeinte Ratschläge und an den dir wohlgesinnten Adressaten abfeuerst, sollte man sich vorher sich seiner Sache sicher sein. Dies erreichtman am einfachsten, indem man seinem Gegenüber aufrichtig und mit dem gebührenden Respektzuhört, den Gedanken in sich aufnimmt, sein möglichstes aufbringt, um die Aussage durchmehrmalige Prüfung, ihrer Standfestigkeit hin überprüft, mit seinem Standpunkt abwägt undsich schlussendlich eine Meinung bildet. Erst jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen den Mundaufzutun, die Feder in die Hand zunehmen oder ganz einfach den Mund zu halten, dies weilman ganz schlicht NICHTS zu sagen hat.
Versuchen wir in Ruhe noch einmal dieDinge zu beschreiben, wie sie vor uns liegen:
Als Beobachter der Situationkönnen wir feststellen, dass das Vorgehen der alten, sowie der zukünftigen Regierung inIsrael gegenüber dem palästinensischen Volk in immer grausamerer Form gegen alleMenschenrechte verstösst. Es scheint als käme es gerade Recht auf den Zug des Nah- Ost-Krieges aufspringen zu wollen, um Israel im sicheren Glauben (da haben wir's schonwieder…!) wiegen zu lassen, um nun endgültig alle Hemmungen fallen lassen zu können, diesweil man sich ja seines Glaubens(!) sicher ist, so kann man ruhig israelischeFriedensbewegungen kaltstellen, sogar neutrale Beobachter darf man mit den brutalstenMethoden aus Palästina verjagen und Europa verschliesst die Augen (schlafen kann ja soschön sein…) und glaubt (schon wieder…!) durch Ignoranz würden sich alle Probleme vonganz alleine lösen! Die durch Ariel Sharon kastrierte Presse schaut schamhaft weg unddamit werden auch wir zu Mitschuldigen…
Hier nun, um sicher zu sein, dass wirnichts wissen, varian.
Machsom Watch Frauen kämpfen darum, zu zeigen, was aufgestohlenem Land geschieht.
Shulmit Aloni, Ynet-news, März 2006Es war einmal ein Volk, in dessen Namen die hoch gelobten Militär- undSicherheitskräfte – geheim oder weniger geheim – die barbarischsten Verbrechen begangenhaben. Das Land behauptet: „Wir haben es nicht gewusst“ – sogar als die Armee Häuserplünderte und fremdes Land angriff. Die Regierungs- PR und Propaganda war für dieMenschen sehr hilfreich, die nichts wissen wollten.
„Unsere Aktionen sindexistentiell notwendig“, behaupten sie. „Der Feind ist gefährlich“ , „Unsere Armee istdie moralischste der Welt“, „Unser Land braucht uns und wir sind Patrioten“. Sie singenpatriotische Lieder und erfreuen sich an der Beute, die sie gestohlen haben.
Eines Tages wird die Nation, „die nichts wusste“ und die Welt, die zu spät begriffenhat, ernüchtert und vor Schrecken aufwachen. Seitdem ist das Recht, Bescheid zu wissen,und sogar die Verantwortung, (von allem) zu berichten, das Kennzeichen der modernenGesellschaft geworden.
Kein Patriotismus rechtfertigt, die Wahrheit zuverbergen, keine Schande rechtfertigt, die Tatsachen zu leugnen, keine Abscheurechtfertigt, Beamten zu erlauben, die Veröffentlichung von Taten zu verhindern, dieniemals hätten geschehen dürfen. Doch bei uns ist es nicht so. Im besetzten,gestohlenen, gequälten, vor Hunger sterbenden Land, in dem Land, das wir seit 39 Jahrenbeherrschen, begehen unsere Brüder und Söhne als Soldaten unserer bejubelten Armeeunmenschliche Taten.
Aber im Namen des Patriotismus’, im Namen von „Wir sindimmer in Ordnung“ und „immer die Opfer“ sagen wir, dass alle Kontrollpunkte, alleausgerissenen Bäume, alle zerstörten Häuser „ für unser Überleben nötig sind“ . GanzeStädte und Dörfer in Gefängnislager zu verwandeln, ist eine „existentielleNotwendigkeit.“
Es ist alles legal und scheinbar einwandfrei. Alles wird vonunserer glorreichen Armee mit Engagement und mit Genehmigung des Verteidigungsministersausgeführt – einem Mann, den man kaum als glorreich bezeichnen kann.
Es gibtLeute hier, die sich daran erinnern, (was es heisst) „nicht zu wissen“, die sichverantwortlich fühlen und die nicht freiwillig blind sein wollen oder sich hinter derBehauptung verstecken wollen: „Ich habe es nicht gewusst“. Und um die flaue Behauptung „Wir haben es nicht gewusst“ zu verhindern , haben die Frauen von Machsom Watch mitbemerkenswerter Entschlossenheit eine Photoausstellung vorbereitet, bescheiden imVergleich zur Realität in den (besetzten) Gebieten – aber sie zeigt, was sich täglich anden Checkpoints abspielt.
Diese Frauen versuchen - von ihrem Gewissen geleitet –den ( von Soldaten begangenen) Schaden in Grenzen zu halten. Und sie dokumentieren nunden Schaden, die erschwerenden Umstände, die demütigende Tortur, die die zivile (paläst.)Bevölkerung durchmachen muss. Sie haben ihre Arbeit in einer Photoausstellung in Zentrenüberall im Lande vorgestellt.
Dann kamen sie nach Beer Sheva. Obwohl man anvielen Orten diese Ausstellung abgelehnt hat, ( um die Leute, die nicht wissen wollen,nicht aufzuregen) hatte man ihnen die Genehmigung erteilt, die Ausstellung in der Halledes Lehrerzentrums zu zeigen. Der Leiter der Halle und der stellvertretende Bürgermeisterautorisierten die Ausstellung schon zwei Monate im voraus. Doch letzte Woche kam eineFrau und schrie, dass sie es nicht zulassen würde, dass die Ausstellung hier gezeigtwürde.
Offensichtlich war sie eine ( um ihren Sohn) trauernde Mutter, und inihren Augen sind die Araber Teufelskinder, die ausgelöscht werden müssen. Am nächsten Tagstrich der Bürgermeister die Ausstellung vom Plan.
Das „Elternforum –trauerndeFamilien für den Frieden“ bat den Bürgermeister dringend, seine Meinung zu ändern. „Wirsind sehr davon betroffen, dass Sie eine Möglichkeit des Ausdrucks blockiert haben, dienur eines im Sinn hat, das Leiden zu verringern und den Konflikt abzukürzen“, schriebensie. Sie wandten sich sogar an den Gerichtshof, aber der Richter sagte weder ja nochnein. Stattdessen sollten sich die Antragsteller an den Stadtrat wenden.
Redefreiheit und das Recht zu wissen, selbst wenn die in Frage kommende Informationnicht erfreulich ist, ist in unserem öffentlichen oder juristischen Bewusstsein nichtmehr verankert. So kann Israel seiner hoch verehrten Armee weiterhin freie Hand lassen.Der Generalstabschef lässt Bomben vom Himmel fallen, der Verteidigungsminister schautnach Ausflüchten, um morden, strangulieren, verhungern lassen zu können.
Unddie Öffentlichkeit stützt sich auf das Recht zu sagen: „Wir wussten nichts“. Warum denBürgermeister Turner und den Richter unter Druck setzen, die nur eben ihren Job auf demgoldenen Mittelweg tun. (…)
Unaufhörlich kriegen wir Meldungen zuhören, dass schon wieder sich ein „Anschlag“ in Israel durch einen palästinensischenSelbstmordattentäter sich ereignete, welcher als Reaktion auf Repressionen der einenSeite und ein legitimer Akt der politischen Notwehr, ein reiner Mordanschlag aus niederenBeweggründen, behauptet die andere Seite.
Eine
verdammte Spirale derGewalt, eine Situation die über Jahrzehnte eskalierte, die auf beiden Seiten zustarren Betrachtungsweisen sich verfestigte und sich durch gegenseitige Schuldzuweisungenauszeichnet und ein Wachstum förderte, angefangen mit Aggressionen, bis hin zuFeindseligkeiten, Wut, Zorn und als letzte Steigerung den Hass als krönende Blütepräsentiert.
Und was ist mit denen varian, die heute einseitig beurteilen undverurteilen, haben diese sich je mit der wirklichen Ausgangsposition zur Zeit der erstenBesiedlung Palästinas durch jüdische Gruppen befasst?
Das Ergebnis, dieser sichüber die Jahrzehnte verschärfenden Situation, können wir täglich in den Medienmiterleben. Der interessierte Zeitgenosse informiert sich auch ausserhalb deroffiziellen Verlautbarungen, die sich aufgrund von wirtschaftlichen Entwicklungen undsich hieraus ergebenden politischen Interessensverflechtungen, oft sehr einseitigdarstellen.
Meist zu Lasten der Palästinenser.
Da werden dann nachSelbstmordattentaten, die Opfer und die Verwüstungen auf israelischer Seite in grosserAufmachung der Weltöffentlichkeit vorgeführt. Das Drangsal und die Tyrannei derpalästinensischen Bevölkerung durch die israelische Armee, mit der das palästinensischeVolk tagtäglich konfrontiert ist, davon wird so gut wie nicht berichtet in den Medien,die der Öffentlichkeit allgemein zugänglich sind.
Wer ist nun Opfer, wer istTäter?
Für die Mütter und Angehörigen von Opfern auf beiden Seitensicherlich keine Frage! Die Täter sind die Anderen! Das ist nachvollziehbar und auchverständlich für die, die sich in die Situationen hineinfühlen können und menschlichesMitgefühl und Mitleid empfinden.
Aber sind nicht beide Seiten Opfer und Täterzugleich?
Täter mit dem Argument: „Es ist unser Recht uns zur Wehr zu setzen!“
Und Opfer, weil auf Seiten der Betroffenen, die Toten und Verletzten immerunschuldig sind?!
Die Spirale der Gewalt, ob nun von der einen oderanderen Seite immer weiter nach oben gedreht, ist keine Lösung, wie überhaupt nie dieLösung eines Konfliktes. Am Ende einer solchen Strategie steht letztlich das Armageddonfür beide Parteien.
Wäre folgende Überlegung ein möglicherLösungsansatz?
Wäre die Lösung nicht einfach darin zu finden, wenn die Mütterder Opfer beider Seiten aufeinander zugehen würden und sich in Frieden die Hände reichenund in die Welt hinaus rufen, ja hinausschreien würden, dass sie den Tod und das Mordenihrer Kinder, ihrer Söhne und ihrer Männer nicht mehr akzeptieren wollen?
Eineutopische Vorstellung?
Nein, ich glaube es nicht!
Es bedarfvielleicht nur der Aktion der Mütter. Einer Aktion derjenigen Spezies Mensch, die dieMenschheit gebärt und die letztlich der Menschheit die Zukunft beschert und damit dasLeben auf unserem Planeten garantiert.
Fazit:
Wenn die Politikder Männer nicht in der Lage ist für Frieden zu sorgen, Mütter aus Israel und Palästinasteht auf und demonstriert für den Frieden. Fordert das Recht auf Leben für Eure Kinder!Fordert Gerechtigkeit!
Setzt dem Wahnsinn ein Ende!
p.s. undbitte nicht vergessen varian; "Nur wer wesentlich schweigen kann, kann wesentlich reden",denn Schweigen ist aktives Zuhören...!