Fedaykin schrieb:Wie, erzählt mal
Hab ich in dem von Dir zitiertem Beitrag bereits getan.
taren schrieb:Ich könnte mir durchaus vorstellen das in Ländern die es nicht so mit der Moral / Ethik haben, sich einzelne hochrangige Personen von sich einen Klon erstellt haben um diesen bei Bedarf dann als Ersatzteillager von Organen zu nutzen.
Das ist ne schöne Grundlage für "gesellschaftskritische Science Fiction" (war ja irgendwie der Witz bei "Die Insel") aber das wars auch schon.
Die Praktikabilität ist nämlich unterirdisch und zieht die "Kosten-Nutzen-Bilanz" auf die falsche Seite.
behind_eyes schrieb:Fraukie schrieb:
Man schaue sich einfach mal eineiige Zwillinge an.
Das sind ja auch keine Klone. Genetisch völlig unterschiedlich.
Also als "genetisch völlig unterschiedlich" kann man eineiige Zwillinge ganz sicher nicht bezeichnen.
Bereits normale Vollgeschwister haben viele genetische Gemeinsamkeiten.
Eineige Mehrlinge sind bei Säugetieren das was einer "Kopie" auf natürliche Weise am Nächsten kommt und genetisch sind diese Individuen sich sehr ähnlich.
Allerdings eben "ähnlich" und keineswegs identisch.
Über die Annahme ein eineiiger Mehrling sei praktisch eine identische Kopie sind wir ja bereits hinaus und zwar nicht nur aufgrund der Erkenntnis das an so einem Lebewesen eben nicht alles genetisch ist, sondern dass es auch auf genetischer Ebene noch Abweichungen gibt.
Deswegen ja auch das Beispiel der Kartoffel. Im Hinblick auf eine genetische Kopie sind sich Kartoffeln ähnlicher als Mehrlinge, aber trotzdem können zwei Kartoffeln mit mehr oder weniger identischem Gencode super unterschiedlich aussehen.
Nandanael schrieb:Dann müsste das Deja Vu-Phänomen in meinen Augen viel mehr in aller Munde sein, da man kaum kontrollieren kann,
Sehe ich gar nicht als so notwendig an.
Ähnlichkeiten und gar regelrechte Doppelgänger sind zwar für Menschen immer faszinierend aber nicht so extravagant, dass deswegen ein geheimes Klonprojekt auffliegen würde.
Wer vielen Menschen begegnet trifft doch sowohl im Bezug auf sich selbst als auch auf Andere immer mal auf Ähnlichkeiten die schon fast verrückt wirken.
Diese Ähnlichkeiten sind oft auch deswegen so faszinierend, weil zu (rein zufällig entstandenen) Ähnlichkeiten in der Morphologie manchmal auch noch ähnliche Vorlieben, Bewegungsmuster usw kommen.
Solch ein "rein zufälliger Doppelgänger", dem ich wohlmöglich sogar auf irgendeinem Festval begegne, das erklärt warum wir auch ähnlich herumlaufen ist dabei zwar beeindruckend, aber nicht irgendwie verdächtig.
Er würde mir aber sicher sehr viel ähnlicher sehen als ein Mensch der zwar aus meinem genetischen Material geklont wurden ist, aber ein ganz anderes Lebensalter hat als ich, einen anderen Lebensstil, eine andere körperliche Konstitution.
Da halte man sich mal vor Augen wie stark bereits ein anderer Haarschnitt bzw bei Männern ein Bart, mehr Körperfett usw eine Ähnlichkeit fast vollständig verschleiern kann.
taren schrieb:Man kann auch einem Menschen der normal aufwächst als Ersatzteillager nutzen, genug Skrupel vorausgesetzt.
Kann man natürlich, aber es ergibt dadurch nicht plötzlich mehr Sinn.
Fedaykin schrieb:Kannst du auch sonstwo aufwachsen lassen. Unter der Prämisse das du einen genetischen Klon als Organspender brauchst spielen die anderen Aspekte keine wirkliche Rolle. Du denkst eher daran einen "Doppelgänger" zu konstruieren.
Eigentlich schon, denn wenn ich "Organspender" brauche, dann ist es doch gar nicht notwendig, dass es sich bei diesen Organspendern auch um Doppelgänger handelt.
Es ist also eine nicht notwendige Zusatzbedingung die sich nur dann zu erfüllen lohnt wenn sie ds Kosten-Nutzen-Verhältnis verbessert, was nicht der Fall ist, wenn Dinge wie Stand und die Abwesenheit entsprechender Skrupel diese Form der "Ressourcennutzung" legitimieren.
taren schrieb:So in etwa, z.B. wenn in Nordkorea Kim Jong un sich für seine Zukunft ein wenig Reserven an Organen aufbauen will, dann hat er sicherlich die Mittel und Skrupel dürfte er auch keine haben.
Ok, nehmen wir den als Beispiel.
Aber NUR als Beispiel, weil wir Stand und Ressourcen voraussetzen können, nicht weil ich es in Ordnung finde so jemandem mal eben frei nach Laune jedes Übel der Welt zu unterstellen.
Aber das Beispiel ist deswegen gut, weil es die Absurdität dieser "Klonverschwörung" zeigt.
Welchen Nutzen hätte es Ressourcen in die Aufzucht und Haltung irgendwelcher Klone zu stecken deren Organe man vielleicht irgendwann man brauchen könnte.
Vor Allem, wenn man sich vor Augen hält, dass so jemand doch die Ressourcen hat im Bedarfsfalle einfach Leute los zuschicken in den Knast/das Arbeitslager/die Mondbasis seiner Wahl und dort dann einfach das Aussuchen und "Ernten" des entsprechenden Organs anordnen kann.
Da ergibt es absolut keinen Sinn nebenher zusätzliche Ressourcen auf einen Zweck zu konzentrieren der durch bereits sowieso vorhandene Mittel und Abläufe als mögliches "Nebenprodukt" verfügbar ist.
iKnowTheTr schrieb:Doppelgänger Diese verblüffend ähnlichen (!) Doppelgänger aktueller Prominente mit älteren Persönlichkeiten kursierten schon vor Jahren im Internet. Auch sind manche von ihnen nach eigener Recherche tatsächlich am Leben gewesen, die den heutigen Prominenten fürchterlich ähneln...
Das nur als Andeutung, das Klone bereits wirklichkeit sind.
Funktioniert aber auch als guter Hinweis darauf, dass Klone reine Fiktion sind.
Der Spaß und das Geschäft mit Doppelgängern, Doppelgängerwettbewerbe, Kunstprojekte mit Doppelgängern usw ist nicht nur viel Älter als Klone, sondern auch stets in Bereichen üblich gewesen in denen die Ressourcen für Klone nicht dagewesen wären auch wenn es Technik und Möglichkeit gegeben hätte.
Auf der goldenen Hochzeit einen Alice Cooper -Doppelgänger auftreten zu lassen ist ja nichts das unter Aufwand großer Ressourcen gemacht wird um Alice Cooper zu entlasten, sondern damit jemand Spaß hat, der sich "das Original" weder leisten kann noch will.
Oft liegt der Gag ja auch GRADE darin, dass man einen Doppelgänger für Späße bucht zu denen sich das Original eher nicht überreden lassen würde.
Ich hab mal auf einem Campingplatz gejobbt auf der ein Tom Cruise Double als Hundefrisör beschäftigt war.
Das wäre mit dem "Original" doch noch weniger lustig gewesen und bildet sicher keine Grundlage für ein großes Geschäft mit Klonen.
Wie bereits geschrieben:
Doppelgänger, Menschen die einander super ähnlich sehen.. das ist an der kommerziell gut nutzbaren Grenze zwischen "völlig normal" und "faszinierend schräg".
Neben so einem Zirkus würden Klone fast unauffällig wirken, zumindest aber wäre keine Wahnsinnsgeheimhaltung von Nöten.
iKnowTheTr schrieb:nicht ganz. ein geborener Mensch, hat Geist und Seele.
Das ist nur eine These die in Religion, Philosophie und einigen anderen Strömungen angenommen wird.
Wissenschaftlich nachgewiesen ist weder die Existenz von "Geist" bzw "Seele" noch die These, dass es sich um Faktoren handelt die irgendwie an der "Menschlichkeit" beteiligt sind.
iKnowTheTr schrieb:Ein Klonmensch der aus dem Tank kommt, ist ein biologisches Produkt.
Ein Mensch (oder ein anderes Säugetier) der "aus einem Tank" kommt, also zu keinem Zeitpunkt in einem ganz normalem, biologischen Uterus herangegereift ist, ist vor allem erst einmal ein fiktives Produkt.
Denn egal ob ganz normal biologisch gezeugt, aus der Retorte, geklont oder genmanipuliert, der Schritt in dem eine Zygote aus der Petrischale raus muss, aber noch nicht in einem Brutkasten "fertig reifen" kann ist bisher nicht optional.
iKnowTheTr schrieb:Würde man einen Menschen 1 zu 1 kopieren können, ab welchem "Baustein" würde dieser seine Perönlichkeit/Bewusstsein entwickeln?
Ab dem ersten Baustein.
Wie uns u.A. Zwillingsstudien zeigen gibt es vieles an uns, das absolut nichts mit unserer Genetik zu tun hat, sondern als Reaktion und Interaktion mit der Umwelt stattfindet.
Vermutlich hat ein Klon ein höheres Risiko dem ewigen Schokoladengenuss zu verfallen, wenn er auf einer "Genkopie" eines Menschen beruht der verrückt nach Schokolade ist.
Was das Meiste Andere angeht würde ein "kopierter" Mensch seine eigene, individuelle Persönlichkeit im Wechselspiel mit seiner Umwelt ausbilden ganz genau wie dies auch bei einem "Original" der Fall wäre.
iKnowTheTr schrieb:Reicht die nachempfindung biologischer Masse aus, auch den Charakter dieses Menschen zu kopieren?`Oder wären diese Kopien "Seelenlos"?
Weder noch.
Die Möglichkeit das so etwas wie eine Seele gar nicht existiert kann ja nicht einfach ignoriert werden.
Wenn Du einen menschlichen Körper einem anderen nachbildest, dann wird die Persönlichkeit dieses Menschen weder "mitkopiert" noch "fehlt sie einfach", sondern sie wird sich ausbilden wie das bei jedem Menschen der Fall ist.
iKnowTheTr schrieb:Hier wird zwar zur Vorsorge an der Genetik rumgespielt um gewisse Risiken oder Vorlieben für das eigene Kind zu gewährleisten
In dem von mir genannten Beispiel ist das genau nicht der Fall.
In dem von mir genanntem Beispiel geht es einzig und alleine darum, dass aus zwei Elternteilen eine sehr große aber endliche Menge an möglichen Rekombinationen der elterlichen DNA im Kind vorliegen kann.
Hier wird nichts verändert, nicht herumgespielt oder dergleichen.
Es wird "nur" aus der Menge der möglichen, natürlichen Genkombinationen zweier Elternteile, die Kombination ausgesucht und "ins Leben gebracht" bei der die Kompatibilität zur Kombination des bereits vorhandenen und erkrankten Kindes so gegeben ist, dass Zell- und Gewebsspenden möglich sind.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
iKnowTheTr schrieb:, der Umstand aber dass die künstlich befruchtete Eizelle wieder in die Gebärmutter übertragen wird und sich dort weiterentwickelt ist natürlicher als der Brutkasten. Brutkasten, indem eine Gebärmutter, Fruchtwasser etc. nur künstlich hergestellt sind.
Das ist wie gesagt bei jedem Säugetier das nicht nur als Zellmaterial sondern als Lebewesen existiert der Fall.
Wer auf die Welt kommen will, der muss geboren werden und dazu ist es (zumindest derweil) nicht nur notwendig gezeugt zu werden sondern auch sich für einen gewissen Zeitraum in den Uterus eines weiblichen Speziesgenossen einzunisten.
iKnowTheTr schrieb:Zweck? Schauen wir uns mal die Prominenten Doppelgänger an.
Hab ich getan und dabei deutlich hervorgehoben, dass hier keineswegs ein zwangsläufiger Rückschluss zum Kopieren von Menschen zu finden ist.
iKnowTheTr schrieb:Auch das Militär hätte sicherlich großes Interesse an solchen Projekten
Das bezweifle ich wie bereits geschrieben ebenfalls.
Keine nennenswerten Vorteile, aber eine Menge Kosten, Unsicherheiten, schlechte Presse usw.
iKnowTheTr schrieb:große Präsidenten hätten wiederrum Körpereigene Kopien, um Lebensdauer aufgrund unermesslich schöpferischen Organen dramatisch zu steigern.
Die Frage des Profits wäre somit auch geklärt.
Oder eben auch wie ich bereits ausgeführt habe grade nicht.
Warum Ressourcen Investieren in die Schaffung von "Organspenderklonen", wenn dazu doch eine Stellung und Mentalität unabdingbar ist, die es einem bereits ohnehin ermöglicht sich bei Bedarf die benötigten Organe zu besorgen?
Da steht kein Profit und auch kein Vorteil, sondern massenweise Extraausgaben für einen Zweck der
- nicht eintreten muss sondern lediglich eintreten kann
und
- bereits anderweitig ohne viel Aufwand ganz nebenbei mit abgedeckt werden kann.
iKnowTheTr schrieb:aus welchem Grund müssten diese Zeitgleich geklont werden?
Weil der Mensch eine ziemlich lange Zeit benötigt um heranzureifen und man selbst mit ebenfalls fiktiven Dingen wie Wachstumshormonen usw nur einen geringen Zeitraum puffern könnte.
Für viele "Funktionen" muss ein Klon zumindest in etwa das gleiche Alter wie sein Original haben und das lässt sich nicht willkürlich generieren.