iKnowTheTr schrieb:Bereits erfolgreich geklonte Schafe und Affenbabys haben wir ja schon erlebt, und ihr meint die WIssenschaft macht beim Menschen halt??
Ich denke nicht, dass ein nennenswerter Teil der Menschheit wirklich glaubt, dass jedes Labor/Institut das sich mit Klontechnologie beschäftigt vor dem Menschen halt macht und das auch noch aus Gründen, die irgendwas mit Ethik oder Gesetzgebungen zu tun haben.
Aber zwischen:
"Natürlich wird da auch mit menschlichem Material gearbeitet."
und
"Unter uns leben bereits massenweise Klone/Klonkrieger/menschliche Ersatzteillager/Chimären und Co"
gibt es ja eine ganze Reihe von "weniger spektakulären" Möglichkeiten, die bereits real sein dürften, es aber zumindest sein könnten.
Ich z.B. bin mir sehr sicher, dass der Klonmensch noch nicht vom Fließband läuft.
Das würde im Moment primär Geld kosten und erhebliches Skandalpotential in sich bergen ohne DEN großen Durchbruch der das rechtfertigt dabei zu haben.
Der "irre Wissenschaftler", der alles tut nur "weil er es kann" gehört eher in die Popkultur.
In der Realität muss etwas finanziellen Gewinn abwerfen und dieser muss das Konfliktpotential übersteigen.
"Einfach mal Menschen klonen" ist kein wissenschaftliches/finanzielles Erfolgskonzept auf das sich irgendwer mit Geld und/oder Namen "weil darum" einlässt.
iKnowTheTr schrieb:Ich denke, dass bereits Generationen von Klonen unter uns leben
Und wo leben die bzw welchem Zweck dienen deren Erschaffung und Existenz Deiner Ansicht nach?
Wer profitiert davon und wie?
iKnowTheTr schrieb:Und wage zu behaupten, dass diese sehr wohl von echten Menschen zu unterscheiden sind.
Natürlich könnte man sie unterscheiden, daher ja die Frage wer warum sowas tun sollte?
behind_eyes schrieb:Ein Klon ist doch eine 1:1 Kopie, Worin siehst du die Unterschiede.?
Die sind recht vielfältig.
Man kann kaum eine Kartoffel 1 zu 1 kopieren, bei komplexen Organismen wird das nicht einfacher.
Man schaue sich einfach mal eineiige Zwillinge an.
U.A. die Epigenetik aber auch eine ganze Reihe von Dingen, die sich genetisch kaum oder gar nicht beeinflussen lassen sorgen hier regelmäßig für durchaus gut unterscheidbare Individuen und das obwohl eineiige Zwillinge erst einmal eine recht passable Kopie voneinander sind.
Viele Merkmale, Fähigkeiten, Charaktereigenschaften usw sind einfach mal nicht in dem Ausmaß genetisch "gesteuert", dass ein Klon seinem Vorbild nennenswert gleicht und dazu kommen dann auch noch Eigenschaften die gar kein genetisch vorgegebenes Fundament haben.
Wieder Andere Merkmale sind nicht nur einfach oder doppelt sondern gleich vielfach auf unterschiedlichen Genen codiert und die Aktivierung erfolgt bei jedem Individuum mehr oder minder per Zufall, sodass die Unterschiede zwischen "Vorlage" und "Klon" immer größer werden, je später in der Entwicklung man sie "abspaltet".
Als eine Forschungsgruppe mit dem Klonen von Katzen rumspielte hatte der Klon häufig z.B. eine andere Fellfarbe.
In der Sportpferde"zucht" lag viel Hoffnung im Klonen.
Ein Sportpferd als Hengst belassen stellt aufgrund der Tatsache, dass Hengste in Haltung und Training nicht unbedingt einfach sind eine Abwägung dar, die sehr unbefriedigend ist, denn damit sich das lohnt muss der Zosse sehr erfolgreich sein.
Bleibt der Erfolg in dem Ausmaß aus, dann wird sich oft für eine Kastration entschieden (der Zeitraum in dem man das entscheiden muss ist auch nicht so groß).
Da wird dann darauf gepokert, dass der Gaul durchs Legen noch besser zu trainieren und zu führen ist und sportliche Erfolge dann auch in der Zucht zu monetarisieren sind, weil ein Wallach selbst zwar nicht mehr zeugen kann, jedoch immer noch Teil der Hengstlinie ist seine Erfolge natürlich den Zuchtwert seiner Verwandtschaft aufwerten.
Wird dann aber so ein "richtiger Kracher" draus, dann ist der Umstand, dass man mit dem kastrierten Gaul nicht mehr direkt züchten kann jedoch einfach nur noch im höchste Maße ärgerlich und irreversibel.
Bei Stuten ähnlich. Durch die Hengstlinienzucht tritt die Mutterlinie eh so in den Hintergrund, dass sich das notwendige Zeitmanagement kaum noch erreichen lässt, wenn man eine Stute im Sport erfolgreich vorstellen und zeitgleich noch mit ihr züchten will.
Im Pferdesport gibt es massenweise Geld und eher wenig Platz für Moral, da ist es also kein Wunder, dass die tolle Idee aufkam diese Probleme zu lösen indem man den einen Bock erfolgreich im Sport einsetzt und bei entsprechendem Erfolg einen Klon "fertigt", der dann den Teil der Zucht übernimmt.
Soweit die Theorie.
Es wird nicht überraschen:
Die realen Ergebnisse waren nie wie erhofft. Nicht einmal ansatzweise.
Nicht nur dass sich die Verbände sperren, die Klone überhaupt in die Zuchtbücher aufzunehmen (gleich gar nicht als vollwertigen Ersatzmann), mehr noch, es konnte nie wirklich nachgewiesen werden, dass diese Klone als Vererber der Merkmale die ihre Originale züchterisch interessant machen überhaupt geeignet sind.
Auch bestens trainiert erreichte kaum so ein Zosse das sportliche Niveau seines "Vorbildes".
Beim Klonen mit anderem Gewebe als dem "einfachen Erschaffen von Mehrlingen" kommt noch hinzu, dass z.B. die Zellalterung anders abläuft.
Entsteht einfach aus Spermium und Eizelle eine Zygote bzw aus der dann Mehrlinge, dann hat man es mit einem anderen Zellstoffwechsel zu tun als bei einem Embryo den man aus irgendwelchem Gewebe zusammenschustert.
Solange Armee, Kohlekraftwerke und Co keinen Grund haben sich genetisch identisches Personal nach Paletten zu bestellen sehe ich keinen Grund warum Menschen geklont werden sollten.
Viel Aufwand, viel ethisches Geheule und der springende Punkt in Form des finanziellen Vorteils fehlt.
Den größten "Markt" im Bezug auf menschliche Gentechnik sehe ich nicht im Klonen sondern in der Auswahl und der Manipulation von genetischem Material wie es bereits nicht wirklich selten ist.
Wird bei einem Kind z.B. Leukämie diagnostiziert, dann hängen Behandlungserfolg und Überlebenschancen auch davon ab ob es während der Behandlung immer mal wieder geeignete Spender gibt, die genetisch kompatibles Zell- und Gewebsmaterial spenden.
Solche Spender sind nicht einfach zu finden und z.B. zunehmende "Rassenvermischung" erschwert das noch zusätzlich.
Klontechnik wäre hier fehl am Platz, warum riskieren die Probleme noch "mitzukopieren".
ABER es gibt Länder und Methoden, die es Eltern solcher Kinder ermöglichen ein weiteres Kind zu bekommen und dann eben nicht so, dass "im natürlichen Liebesakt" ein weiterer Nachkomme der gleichen Eltern entsteht der zufällig die Eine oder Andere Gemeinsamkeit aufweisen könnte.
Stattdessen sorgen fleißige Genetiker dafür, dass aus einer ziemlich großen Anzahl möglicher genetischer Kombinationen dieser Elternteile nicht ganz so zufällig ausgerechnet DIE Zygote in Mamas Bauch als Geschwisterchen heranreift, die den notwendigen Code der es diesem Kind später "ermöglicht" Zellen und Gewebe an das kranke Geschwisterkind zu spenden nicht "vielleicht" oder "ein bisschen" sondern so garantiert wie das derzeit nur möglich ist zur Party mitbringt.
Das ist eine Form der "Arbeit mit dem menschlichen Genom" die nicht nur bereits existiert sondern bei der ich mir auch sicher bin, dass sie eher mehr als weniger werden wird.
Aber "Klonkrieger", "Auf der Insel wartet die neue Leber", "Wie gut das ich ein Beta bin" und wie sie alle heißen..
Nä, bisher sehe ich das primär als Science fiction.
Zu viel Ärger, zu viele Variable, zu wenig ganz banal abzugreifender Profit.