Aniara schrieb:Machen wir es doch kurz: Du kanntest weder Avicii persönlich noch hast du aktuell Kontakt zu seiner Familie/seinen Freunden. Also kannst du den Menschen doch gar nicht einschätzen und bewerten und auch nicht darüber urteilen,wie seine Famielie/Freunde mit der Trauer umgegangen sind. Oder irre ich mich? Ich denke nicht. Also beurteilst du rein aus den Infos, die die Medien dir geben. Also was ist das für eine "Ferndiagnose"?
Ihn kennt hier keiner privat, aber Aussagen, sind aufgrund von vorliegenden Daten durchaus möglich, wenn man vom Fach ist und die Datenlage ernst nimmt.
behind_eyes schrieb:Zitat: Er sehne sich „nach dem Leben einer echten Person hinter dem Künstler“.
Das ist definitiv ein Problem und zwar ein gewaltiges.
Er hat es also nicht geschafft, dieses Leben als Number One in sein echtes Leben zu integrieren. Er war nie eins mit sich und genau das ist ein sehr großes Problem.
Jetzt hört er auf und versucht sich selbst zu finden, mit all diesen Gedanken im Kopf und einer Sucht.
Schau mal auf den Instagram Account seiner Freundin, mit der er von 2017 bis zum Ende zusammen war.
Ich habe Menschen erlebt, die depressiv waren und süchtig und die nichts mehr auf die Reihe bekommen haben. Stichwort: Straße, Obdachlosigkeit, kein fester Wohnsitz, Partys, Komplettabsturz. Er hatte ein sehr teures Haus, er hat privat weiter Musik gemacht, er hat normale Dinge mit Kind und Freundin unternommen. Er war in Schweden, er war in der Tschechei, er war in Südafrika, ist oft gereist, hat sich auch privat die Welt angeschaut, war mit Freundin und Kind im Urlaub, hat sich um das Kind wie ein eigenes gekümmert.
Er hat es sogar geschafft, diese Beziehung sehr lange unter Verschluss zu halten, deshalb würde ich nicht behaupten, dass er es nicht geschafft hat zeitweise ein normales Leben zu führen.
Von der Freundin hätte vermutlich nie jemand erfahren, hätte sie es nach seinem Tod nicht publik gemacht. In einem Brief schreibt sie auch über sehr private Details, die zwischen ihr und Tim stattfanden. Er hat ihrem Kind vorgelesen, hat dem Kind vieles gezeigt, erklärt und viele Dinge deuten daraufhin, dass sie ein doch sehr zufriedenes und bodenständiges Leben hatten.
Und privat hat er weiterhin Musik gemacht. Nur eben ohne Tour.
Ich würde für das Management eher nicht meine Hand ins Feuer legen. Ich habe einen Bekannten, der Roadie für bekannte Bands war.
Wenn da jemand derart krank gewesen wäre, hätten sie die Tour dauerhaft abgebrochen. Das was das Management mit diesem Menschen gemacht hat, war Raubbau am Körper und ich bin der Meinung, in dieser Branche ist das deutlich härter, als bei Rockbands.
Selbst wenn es Suizid gewesen wäre, was ich nicht glaube, hätten diese Menschen diesen Mann auf dem Gewissen. Sie kommen auf mich extrem gefühlskalt und profitbezogen rüber.
Jemanden in diesem Zustand auf die Bühne zu schicken (und teilweise ist er ja regelrecht gekrochen) ist Folter und unverantwortlich.
behind_eyes schrieb:Zuletzt zeigte der Musiker Ermüdungserscheinungen, dazu kamen offenbar gesundheitliche Probleme. Vor zwei Jahren annullierte er nach einer Blinddarm- und Gallenblasen-OP mehrere Konzerte. Im vergangenen Jahr dann sagte Bergling erneut mehrere Auftritte ab mit dem Argument, er brauche eine „wohlverdiente Pause“.
Bitte schau aus welchem Jahr der Artikel war. Der hat ja bis zu letzt öffentlich keine Musik mehr gemacht. Ich bin mir sicher, dass die Blinddarmgeschichte von 2015 war.