Wie 300 Jahre Geschichte erfunden wurden

Ich werd mal meinen Post vom letzten Thread reinstellen:

"Sicher Befürworterder
These des "kurzen" Mittelalters könne sagen das Urkunden und Schriften dieserZeit
gefälscht seien, das Bauwerke falsch eingeordnet sind und das vielleichtdie
außereuropäische Zeitrechnung sowie so anders sei.

Was sie jedochnicht
bestreiten können ist das Phänomen des Islams, der genau in diesen Zeitraumiseine
stärkste Dynamik innehatte. Der Aufstieg des Kalifats ist durch byzantinischeund
sassidischen Schriften absolut identisch zeitlich zuzuordnen.
Die Angriffeauf
Konstantinopel 674n.Chr. und vor allem 717 n.Chr. sind durch byzantinischenund
fränkischen Schriften beweisbar.
Der wichtigste Beweis ist aber der Sprungnach
Spanien, von den Arabern preisend, von den Franken ängstlich und von den inSpanien
lebenden Westgoten verfluchend aufgeschrieben.
718n.Chr. wurde einfehlgeschlagener
Angriff auf das kleine Königreich Asturien(Baskenland) geführt.
Keine drei Jahre
später stürmte man über die Pyrenäen, ungefähr zeitgleich kämpftedas Kalifat um das
Byzantinisch, die übrigens auch den Angriff auf die Frankenbemerkten, angehörige
Sizilien.
732n.Chr. konnten dann die Franken die Araber beiPoities endgültig
stoppen.

Um noch eine völlige Europa fremde Kultureinzubringen sei erwähnt das
sich 751n.Chr. der noch einig geführte Islam und diechinesischen Tangdynastie irgendwo
zwischen Hindukusch und Aralsee Schlachtenlieferten.

Wir haben also die
unabhängige Geschichtsschreibungen über einwichtiges Ereignis von mindestens 6
Kulturkreisen: Des Frankenreichs, desByzantinischen Reiches, der Sassiden, der
Westgoten, des Kalifats, und als völligAußenstehende die der Tangdynastie. Dazu kommen
noch die der kleineren Königreicherund unabhängigen Provinzen des ehemaligen
Römerreichs.

Kann man das allesfälschen? "

Das gleich mit den
Wikingerüberfällen, die sind auch bei Arabernund Byzantinern erwähnt wurden.


@jafrael

Wie wärs mit der HaghaiSophia vonThessalonik...:

http://www.anatolia.edu.gr/act/images/hagia_sophia_cross.gif

http://homepage.mac.com/horsleym/PhotoAlbum5.html (Archiv-Version vom 22.02.2005)
...dem
Konstantin-Lips-Kloster...:
Wikipedia: Bysantinsk arkitektur

...oder der Koimesiskirche,die 1922 zerstört wurde?

Bei Münzen hätten wir
Leo IV und Sohn ConstantienVI(775-797):
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1583.jpg (Archiv-Version vom 31.01.2003)

Nikephoros I. undSohn Staurakios(ca805-811):

Wikipedia: Nikephoros I.
Basileios I. (867-886):

Wikipedia: Basileios I.

DerByzantinischer Bilderstreit
mit seinen Konzielen liegt auch in der Zeit.

Alsowo und wann sollen den jetzt
bitteschön das Byzantinische Reich nichts hinterlassenhaben?

Glaub nie was, was vom Illig kommt!

@darthhotz
wunderbar und wie begründest du jetzt deine aussage?
(ich liebeleute die groß daherreden und keine argumente bringen...:()

Die Wikingerunfälle sind ja auch ein Grund, warum es so wenige Aufzeichnungen gibt :D

@Schdaiff

Sicher, aber trotzdem ist der Wikingersturm ein Fakt für dieContraseite.

Die Nordmänner fanden Erwähnung in englischen, irischer,fränkischen, byzantinischen, cordobadischen (spanische Mauren), venizianischen, etwasspäter in abbasidische (Irak-Iran Kalifat) Texten und natürlich untereinander. Danachging das ganze in regen Handel über, wie Münzen arabischer Herkunft in Siedlungsgebietder Kiever Rus. Was sagt den dazu unser Herr Illig?

@0815

Dazu sagt Illig gar nichts. Darum - so meine Meinung -, kann man sein Buchgetrost als "Netter Versuch, aber mehr auch nicht" einstufen.

word @0815,das ,was du anführst ist genau der Punkt.
Ohne diesen Zeitraum gäbe es beiuns in der Ecke nicht die wunderbare Torhalle des Kloster Lorsch und weder die MainzerErzbischöfe Bonifatius,Rabanus Maurus,Hatto,Willigis uns 20 andere noch das Erzb8istumMainz und auch das Dorf ,aus dem ich komme, wäre nie urkundlich erwähnt worden.Schonallein aus diesem Grunde muß der gute Illig ein Schwachkopf sein.;)
Nicht nur dasverschweigt oder ignoriert er in bester dänekenscher Manier, nein auch so bedeutende weltpolitischen Eereignissen wie die Siedlungsgeschichte der Wikinger im Nordmeer-Gebiet(Färöer,Island,Grönland,Vinland) , der Islam in Spanien und Südfrankreich ,
derUntergang des Westgotenreiches durch Franken und Araber,u.ä. finden bei Illig nichtstatt.
Illig legt sich eine Theorie zu recht und faselt dann darüber ohne auch nurannähernd wissenschaftlich fundierte Beweise zu bringen.Und was nicht passt wird passendgemacht oder ignoriert.
Die Herren EvD,Geise und Konsorten lassen grüßen.

@O815
Ich fand nur die Ironie der Sache so wunderschön ;)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heribert Illig (* 1947 in Vohenstrauß inBayern) ist ein deutscher Germanist und Systemanalytiker. Seine publizistische Tätigkeit,die zu beachtlichem öffentlichen Interesse geführt hat, konzentriert sich aber seitvielen Jahren auf die Chronologiekritik.

Illig wurde mit einer Arbeit über EgonFriedell promoviert und hat in weiteren Büchern Friedells Werk teils ediert, teilskommentiert.

In der Chronologiekritik wandte er sich zunächst gemeinsam mitGunnar Heinsohn dem alten Ägypten zu. Sie schlagen dabei eine Kürzung von 2000 Jahrenvor. Danach fällt der Bau der Cheopspyramide ins 1. Jtsd. v. Chr. und die Megalithkulturrückt ebenfalls dorthin. Damit verkürzt sich der Abstand zur Altsteinzeit wie der Abstandder damaligen Höhlenmalereien untereinander im Jahrtausendbereich.

Für dasMittelalter stellte Illig seit 1991 die kontrovers diskutierte These auf, dass 297 Jahreder Geschichtsschreibung im Zeitraum September 614 bis August 911 in Wirklichkeit nichtexistierten, sondern auf eine Fälschung im Auftrag von Kaiser Otto III., KaiserKonstantin Porphyrogennetos und Papst Silvester II. zurückzuführen seien. Er bezeichnetdiese Zeit als Erfundenes Mittelalter (gelegentlich auch Phantomzeit genannt).

Illig verfasst Aufsätze und Bücher, ist Herausgeber der Zeitschrift Zeitensprünge undhält Vorträge, um seine Thesen zu verteidigen. Viele seiner Werke veröffentlicht er imEigenverlag, dem Mantis-Verlag in Gräfelfing.

Die Bücher "Das erfundeneMittelalter" (mittlerweile in der 19. Auflage) und "Wer hat an der Uhr gedreht"(mittlerweile in der 5. Auflage) wurden vom Ullstein Taschenbuchverlag (früher Econ)verlegt. Andere Bücher sind beim Eichborn Verlag und Verlag C. H. Beck erschienen.

Von Vertretern der historischen Forschung werden Illigs Thesen fast ausnahmslosabgelehnt, soweit sie sich dazu überhaupt äußern.


mfg

Link: home.snafu.de (extern)

Das frühe Mittelalter gilt als dunkel, weil so wenige Quellen und Funde diese Zeitbezeugen. Lediglich ein Jahrhundert Karolingerherrschaft scheint unvergängliche Spurenhinterlassen zu haben: Einigung von halb Europa, Renaissance der Künste undWissenschaften, der Rechtsprechung und der Theologie, eine erhabene Fülle weltlicher undkirchlicher Bauten, eine unübertroffene Buchmalerei.

In dem Augenblick aber, indem kritisch Chronik mit Chronik, erhaltene Architektur gegen Urkunden, archäologischeFunde gegen Geschichtsschreibung gehalten werden, in dem Augenblick klaffenunüberbrückbare Widersprüche. Dann fehlt z.B. einem ständig kriegführenden und ständigbauendem Kaisertum die wirtschaftliche Grundlage, dann kann das Herz des Reiches, dieAachener Pfalzkapelle, nicht von Karolingern gebaut worden sein, dann hat es die Grablegeder Karolinger in Paris nie gegeben, dann fallen karolingische und ottonische Buchmalereiineinander, genauso wie karolingische und frühromanische Baukunst.

Daraufhinkann ergründet werden, wie ein Karl der Große, wie fast drei Jahrhunderte in unsereGeschichte geraten sind, obwohl es sie nie gegeben hat. Erkennbar werden die Urheber unddie Motive für derartige Fiktionen, das Wechselspiel zwischen kaiserlichem undpäpstlichem Machtanspruch, die Bedürfnisse der damals entstehenden Nationen, also derdeutschen, französischen, englischen und italienischen. Nicht zuletzt verstehen wird dasunermüdliche, maßlose Fälscherwesen der damaligen Zeiten viel besser. So fällt neuesLicht auf das dunkle Mittelalter.



"Um die These richtig zu würdigen,muss man sich in die Rolle der Fälscher versetzen. Was musste die Hofkapelle desblutjungen Otto III., was mussten Konstantin VII. und seine Helfer alleszurechtschreiben, wie viele fremde Herrscher und Gelehrte mussten sie dazu bringen,dasselbe zu tun?

Zehntausende von Schriftzeugnissen mussten erfunden undaufeinander abgestimmt werden. Das waren nicht nur Herrscherurkunden, von denen wir wenigOriginale haben, sondern alle Geschichtswerke, Heiligenviten, Annalen. Es durfte ja keineeinzige Chronik übrig bleiben, in der die Ereignisse um 911 direkt auf die von 614folgten. Ein Beispiel: Das Ringen um die mediterrane Seeherrschaft und die arabischeEroberung Siziliens von 827 bis 902 sind aus byzantinischen, abendländischen undarabischen Quellen zugleich belegt;

alles greift ineinander. Also musste auchnoch die arabische Historiographie der Epoche, weit reichhaltiger als die griechische undlateinische, erfunden werden. Die großen Geschichtswerke des Tabari (gestorben 923),Masudi (gestorben 956) und des Kopten Eutychius (gestorben 940) waren zu fälschen."


ein par bucher zum lesen die sich mit thema bescheftigen

Ders., HatKarl der Große je gelebt? Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit (= Fiktion DunklesMittelalter 1). Gräfelfing: Mantis Verlag 1994,

Ders., Das erfundeneMittelalter. Die größte Zeitfälschung der Geschichte. Düsseldorf: Econ 1996.
ISBN3-430-14953-3.

Ders., Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Geschichteerfunden wurden, Econ- und List-Taschenbuch-Verlag, München, 1999
ISBN 3-612-26561-X

Uwe Topper, "Erfundene Geschichte". Unsere Zeitrechnung ist falsch - Leben wirim Jahr 1702? Herbig Verlag, München 1999.



Quelle:http://home.snafu.de/tilmann.chladek/Seiten/Mittelalter.html

@Chepre
Für das Mittelalter stellte Illig seit 1991 die kontrovers diskutierte Theseauf, dass 297 Jahre der Geschichtsschreibung im Zeitraum September 614 bis August 911 inWirklichkeit nicht existierten, sondern auf eine Fälschung im Auftrag von Kaiser OttoIII., Kaiser Konstantin Porphyrogennetos und Papst Silvester II. zurückzuführen seien. Erbezeichnet diese Zeit als Erfundenes Mittelalter (gelegentlich auch Phantomzeit genannt).

Tatsächlich tauchen viele Fälschungen in diesem Zeitraum auf, die von derKirche nachträglich gemacht worden sind. Auch viele Dokumente, welche von Karl dem Großenstammen wurden nach 911 erstellt...
Außerdem gibt es viele Schriften nach 911 ausdieser "gefälschten" Zeit, da man versuchte einige Dinge, die die Wikinger oder andereplündernde Völker gestolen oder verbrannt hatten zu ersetzen.

Aber insgesamt istdiese Theorie nicht haltbar...

@Chepre
Man hätte die ganze Weltgeschichte fälschen müssen.

@Monsieur schdaiff...

verfälschte Gescichtsdokumente??Kann ich mir sehr gutvorstellen, ehrlich gesagt... wär doch komisch wenn die Menschen nichts daranrumgebastelt haben oder nicht? Schlussendlich müssen Menschen immer bisschen basteln undphantasieren..hehe.. oder nicht??

oder wie sehen sie das Monsieur??;););) (mirist langweilig, will diskutieren!)

Ja madame, Sie haben Recht...

Allerdings wurden die dokumente so gefälscht, dassentweder etwas vertuscht wurde oder das man selbst einen besseren Nutzen daraus zieht,also völlig egoistischer Natur....

ohhh professeur.. monsieur...
wissen sie, das erstaunt mich gar nicht,die Menschendrehen und wenden es doch wie sie wollen... ach monsieur.. das früstriert misch, abereigentlisch ist mir das alles scheissegal...

isch will nur sie monsieur...
so echt wie sie sie sind.. von mir aus 300 Jahre lang...von mir aus, schreibe ichihre Geschichte auf, von mir aus... dürfen sie aufpassen, dass ich nichtphantasiere..oder verfälsche...
;)

aber wissen sie, bin ich ihnen auch genuginteressant.. so eins zu eins wie ich bin.. oder soll ich ein bisschen ausschmücken...???gibt es etwas, was sie nicht wollen in der Geschicht?? Wenn es ihnen nicht passt, wird eseinfach gestrichen!!so einfach...

ich hab alle Fäden in der Hand monsieur..

mit lieben grüssen von madame..

So da habe ich was .Zur geschichte .
Viele bezeichnen das Mittelalter auch als das"dunkle" Zeitalter. Denn es war geprägt von Aberglaube, Chaos und Mord. "Dunkel" ist esaber auch insofern, dass es – im Vergleich mit der Neuzeit recht wenige Quellen gibt.

Und die uns bekannten Überlieferungen sind oft Fälschungen – meint HeribertIllig. Der Kalenderkritiker, fordert, dass die Geschichtsbücher umgeschrieben werden,denn 300 Jahre frühes Mittelalter seien frei erfunden. Selbst Karl der Große soll nur einPhantom sein, schenkt man Illig Glauben. Eine künstliche Figur, um der künstlichgeschaffen Zeit leben zu geben.
Tatsächlich standen Fälschungen damals auf derTagesordnung, um der noch jungen römisch-katholischen Kirche Macht zu sichern. Wie imFall der Konstantinische Schenkung: Darin erteilt angeblich der römischen KaiserKonstantin I. dem Bischof die Herrschaft über Italien und den ganzen Westen. Über 1000Jahre sichert die Urkunde dem Vatikan die Macht – bis sie Mitte des 15. Jahrhunderts alsFälschung auffliegt.


was soll man da noch dazu sagen .Alles nur beschiß?

Wie schon von meinen Vorrednern beschrieben wurde: Es gibt nicht nur 1ne Zeitrechnung aufder Welt (Es seien nur 1x der indische (und einige andere) Kalender erwähnt:

http://www.maa.mhn.de/Scholar/dt_calendar.html (Archiv-Version vom 02.10.2006)

also dieses zitat "eine kultur muss von zeit zu zeit ihre histore über bord werfen....."ist schwachsinn. denn gute historiker können, mit wissen der vergangenheit auch begrenztsehen "in welche richtung" die zukunft geht.

geschichte ist also das wichtigstewas eine kutur bewahren kann

Zum Thema "Gefälschte Dokumente" empfehle ich den Artikel "Die Macht der frommenSchreiber" in GEO Epoche "Das Mittelalter".

Das wichtigste in Kürze:

Bis zum Begin des 11. Jahrhunderts wurden Rechstakte in Westeuropa meist symbolischin Kraft gesetzt z.B. durch Übergabe einer Hand voll Mutterboden beim Kauf eines Ackers -da kaum jemand lesen oder gar schreiben konnte mussten die Besitzverhältnisse undPrivilegien in solchen Fällen mündlich weiter gegeben werden.

Ab dem 11.Jahrhundert wurde von den Mächtigen mehr und mehr Wert auf Brief und Siegel gelegt, wasdie Inhaber älterer Besitzungen und Recht in die Verlegenheit brachte, nichts vorweisenzu können, dass ihr Ansprüche belegte.

Der Ausweg: Man ließ eine "alte" Urkundeanfertigen und legte sie dem zuständigen König oder gleich dem Kaiser vor mit der Bitte,dieses "Dokument seines Vorgängers" erneut zu bestätigen. Diese "bestätigten Fälschungen"waren in der Regel also keine reinen Fiktionen sondern nur Dokumente, die zum TeilJahrhunderte alte Verhältnisse schriftlich festhielten - und die Fälscher waren gutenGewissens, da sie ihrer Meinnung nach bloß ein Versäumnis früherer Zeit behoben hatten.

CU m.o.m.n.

dann frage ich mich,was moderen archäologen davon haben wenn sie einen fund absichtlichfalsch datieren