Soooo...
Achtung, das wird was länger..
auch wenn ich in der Vergangenheit meine Differenzen mit der Serie hatte, insbesondere alles ab Staffel 7, kann nein muss ich, für die letzte Folge nochmal eine Lanze brechen. Auch wenn es hier und da mitunter sehr gehetzt und zum Teil sehr kitschig wirkt, gibt es in dieser Letzten Folge vorallem in der ersten Hälfte so viele Schauwerte, die mein Cineastenherz höher schlagen lassen.
Dazu sei noch angemerkt, dass es ja viele gibt, die sich an der mittlerweile weit bekannten Petition stören. Jenen sei gesagt, lest euch das Ding nochmal genau durch, das hat mit Respektlosigkeit und vielem was da so in den Raum geworfen wird, nichts zu tun. Kameraarbeit, Schauspielleistung, Requisite, und alle die noch so dazugehören, werden da nämlich nicht mit einbezogen. Die haben sich alle so sehr Mühe gegeben, dass es eben einfach traurig ist, was D&D aus der Geschichte gemacht haben. Den Schuh haben nur die beiden sich anzuziehen und daher die Petition, man will denen eben einen Denkzettel verpassen.
aber darum soll es nicht gehen.
Lets get down to business.
SpoilerStille.
Kings Landing. Zerstört. Asche fällt. Wir begleiten Tyrion. Gebrochen. Schweigend und nur mit dem Ausdruck purer Fassungslosigkeit und ich bin sicher auch einer Menge Schuldgefühle. Im Hintergrund das leise Wimmern jener Menschen, die das ganze überlebt haben. Ein einsam verwirrter Mann, halb verbrannt, läuft nackt durch die Straßen der einst lebhaft bevölkerten Stadt. Ein kurzes Zusammentreffen mit dem Rest der Truppe. Tyrions entscheidug. "I'm going alone!"
Es folgt eine Szene mit GreyWorm, die ihn als unsyphatische Arschgeige Klassifizieren soll, zu der er in den letzten Folgen gemacht wurde. Der prompt alle Feinde der Königin vernichten will, auch wenn diese vor ihm knien, am Ende, gefesselt und ebenso gebrochen. Hier bahnt sich ein Konflikt zwischen Jon und ihm an, aus dem leider nichtmehr allzuviel gemacht wird, ausser einen Grund zu finden, Jon ein Happy End zu geben.
Der letzte Lannister. Er läuft dahin, wo der Rest seiner Familie ein Ende fand. Zum red keep. In den Trümmern findet er sie. Ganz starke Szene, ganz starker Dinklage.
Klar kann man jetzt wieder Klugscheißen ala "Hey Moment mal, ist nicht das ganze keep eingestürzt? Warum sieht es denn jetzt so aus, als hätten die beiden nur 10 Meter weiter links stehen müssen, und sie hätten überlebt".
Aber darum gehts es nicht. Hier steht der letzte Lannister in den Trümmern, der Stadt, die einst im Besitz jener Menschen war, die nun vor ihm liegen.
Die letzte Szene, ein Top shot auf die Trümmer und ein weinend-verzweifelnder Tyrion. Gott spielt Dinklage das gut!!
Wir kommen zu der wahrscheinlich besten Szene einer Emilia Clarke, die seit dieser Staffel endlich mal zeigen darf, was wirklich in ihr steckt. Die Siegesrede. Tausende von Unsullied und hunderte Dothraki stehen reihauf vor auf dem großen Platz, auf dem der Füh.. ähm die Königin für ihre Siegesrede erscheint. (Kann es sein, dass Danys Armee immer größer wird, nach einer Schlacht? :D)
Auch Arya, befindet sich auf jenem Platz und ein sichtlich zerissener Jon Snow mittlerweile Aegon Targaryen macht sich auf dem Weg zu seiner Königin. Wir begleiten ihn die Treppenstufen herauf und bekommen eine wahrlich großartige Einstellung der Mother of Dragons, wie es sie nicht besser beschreiben kann.
Ich denke ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Stimmung die hier in den ersten Minuten aufgebaut wird einem Arrival oder Drive das Wasser reichen kann. Die zum schneiden dicke Luft und diese Jumpscare-gleichpassiertwas Stimmung wird hier sogut eingefangen das ich eine Meterdicke Gänsehaut habe, selbst wenn ich jetzt noch darüber schreibe. Was nicht zuletzt an den ganzen Closeups der Gesichter liegt, die in dieser ganzen Szenerie vertreten sind.
Neben GreyWorm der auch schon auf der Treppe steht, obwohl er vorher noch damit beschäftigt war Gefangene hinzurichten, kommt dann auch Jon oben an und läuft an der Königin vorbei. Es folgt die wahrscheinlich stärkste valyrische Rede, die die Serie je rausgehauen hat. Die jenigen auf der Treppe die kein Wort verstehen, stehen schweigend und mit verunsichertem Blick daneben. Der Aggressive Tonfall und das unendliche Gejubel der verbliebenen Dothraki, sorgen auch nicht gerade dafür, dass man sich fühlt als wohne man einer Friedeskundgebung bei. Als zusätzlich das Wort Winterfell fällt, sind auch die anderen sicher, dass es sich hier nicht um eine positive Rede handeln kann. Was sich auch wieder an den Blicken aller beteiligten ablesen lässt.
Tyrion, kommt auch dazu, nicht nur traurig, nein zornig, seine Königin, die er einst so unterstüzte, für der er seinen besten Freund verriet, der ihn und die anderen lediglich warnen wollte, steht in ihrer dunklen vollkommenheit vor ihm und hält die Rede, von der sich alle sicher sind. Das ist auch unser Ende.
Es folgt die stärkste Szene eines Tyrion, der sowieso am laufenden Band abliefert. Er steht neben seiner Königin welche ihm seinen erneuten Verrat vorwirft. Ohne ih dabei auch nur einmal anzusehen. Abgeklärt und von purem Hass besessen, schmeißt er ihr das Ehrsymbol (die Hand des Königs) nicht vor die Füße, nein, einfach weit weg um ihr zu zeigen, was er von ihrem kleinen Ausflug in den Wahnsinn hält und das Abstand jetzt das beste ist. Sein Blick deutet zusätzlich die Abneigung an, die er ihr von nun an entgegen bringt.
Er wird festgenommen und eingesperrt. Ein letzter Blick zu Jon, der ihm sagen soll. Nur du kannst all das hier stoppen. Auch Arya ist nochmal da um ihm klar zu machen, dass auch sein Leben hier auf dem Spiel steht.
Mittlerweile haben wir 20 Minuten auf dem Tacho und die Folge ist immer noch nicht schlecht. Kann das sein ?!
Glücklicherweise, heisst die Antwort JAAA!
Es kommt zu Gespräch von Jon und Tyrion, der ihm nocheinmal erläutert, warum Jon der bessere König wäre und erläutert ein paar der Gründe, die wir in der Vergangenheit bereits sehen durften und die wir heute als Indikator für Danys Madness auslegen dürfen.
"Our queen doesnt keep Prisoners for long"
Er gibt nocheinmal wieder wie er sich im inneren fühlt und bedeutet Jon, dass es an ihm ist, diesen Wahnsinn zu beenden.
Mr. "Shes my queen" wirkt immer noch so als wolle er es nicht verstehen. Und wieder einmal denkt man sich "You know nothing, john Snow" ;D
ABER
In den nächsten Minuten wird sich zeigen das Tyrions Inception "it matters more than anything" doch Früchte davon getragen hat.
Was nehmen wir aus dem Gespräch als wichtigstes Zitat mit: " Duty is the death of Love "
Wir folgen einem sichtlich entschlossenen aber auch sehr zerissenem John Snow auf dem weg zu seiner Königin. Diese hat sich mittlerweile im Thronsaal eingefunden und wir erleben ein Wiedersehen mit der Vision aus Staffel 2. Aber dazu später mehr.
Jon kommt dazu. Anstatt an den Geschichten ihrer Vergangenheit teilzunehmen, konfrontiert er sie gleich mit der unangenehmen Sache, der aktuellen Situation.
"it was necessary" ihre Antwort, erzürnt ihn noch mehr. Was nun folgt ist ein, gemeinsam können wir über die Gala..ähm Königreiche herrschen, ein Kuss und stich ins Herz. Mehr sei an dieser Stelle garnicht erwähnt.
Zu guter letzt sehen wir Drogon. Hat man in der Vergangengheit schon etwas darüber gehört, dass Drachen sehr intelligente Wesen seien, haben wir hier einen der Beweise. Er vernichtet den wahren Grund warum seine Mutter nun tot vor seinen Füßen liegt. Der Iron Throne ist geschichte, Drogon nimmt Mama mit und lässt Jon allein zurück. Welcher sich im Off von GreyWorm gefangen nehmen lässt.
Was nun folgt, möchte ich nicht weiter erwähnen. Es ist zwar ein rundes Ende und in gewisser Weise zufriedenstellend, dennoch viel zu gehetzt oberflächig und Kitschig, als dass ich darüber noch weitere Worte verlieren möchte.
Kommen wir lieber noch einmal zu der Auflösung von dany Vision und wie perfekt diese hier umgesetzt wurde. Was haben wir in Staffel 2 gesehen. Dany kommt in den Thronsaal, bei dem sich nun herausgestellt hat, das er voller Asche anstatt schnee ist, Berührt den Iron throne, schafft es jedoch nicht sich darauf zu setzen. Von Kinderschreien angetrieben, läuft sie durch die Wall hin zu Khal Drogo und ihrem Sohn.
Das haben wir hier ganz genauso. Sie kommt in den Thronsaal berührt den Thron, setzt sich nicht darauf, sieht Jon snow (verkörperung der Mauer) durch den sie, zu Khal Drogo und ihrfem Sohn gelangt. Happy Ending quasi auch für Dany. Und ganz großes Kino für eine Serie die es mittlerweile nichtmehr leicht hat.
Alles in allem bleibt zu sagen, geht doch !!
Die erste halbe Stunde und ich scheue mich nicht davor das zu sagen, gehört zu dem besten was uns diese Staffel bisher bieten konnte. Hätte man das auf mehr Folgen ausgeweitet und sich für den Epilog mehr Zeit genommen, so hätte dies das ganze Perfekt abschließen können. So bleibt zu sagen, dass D&D sich viel zu sehr mit ihrer Lustlosigkeit und Überheblichkeit aus dem fenster gelehnt haben und die Geschichte sogesehen wieder nur durch den guten George R.R. Martin gerettet wurde, aus dessen Federn dieses Ende stammt. In Den Büchern wird der Weg dorthin sicherlich der bessere sein, sollte er sie noch fertigstellen.