MenschenfeindIch schwanke zwischen 7 und 8/10 (Abzüge, weil die Musik nicht pralle ist).
Wenn Gaspar Noé bei einem Film seine Hände im Spiel hat, lohnt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach, sich den Film anzusehen.
In diesem Fall wird dem Zuschauer ein knallhartes, kritisches Proletarierdrama auf den Teller gelegt. Wohl bekomm's!
Sei es, weil ein markerschütterndes Thema aufgegriffen wird (wie u.a. auch bei
Irreversibel), oder weil ein Charakter derer, die nicht soziostrukturell in der Gesellschaft verankert sind, anhand eines Filmes ungeschönt beleuchtet wird: Dies ist ein Film mit Nachhall im Kopf.
Jedem sein Leben, jedem seine Moral? Ich befürworte diese Maxime nicht, aber auch abstoßende Menschen sind ein Teil der Gemeinschaft - wenn auch ein problematischer.
„Eine gnadenlos brachiale Geschichte, die sich weniger für die narrative Ebene interessiert als für das momentane soziale Wie und zu einem Angriff auf die Sinne und die Ethik des Zuschauers wird. Ein befremdlicher Film, dessen unerbittliche Gesamtkomposition gleichwohl ein nachhaltiges Erlebnis darstellt.“
Wikipedia: Menschenfeind (Film)#Kritiken